11.Kapitel

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Gwendolyn

Ich schlafe ziemlich unruhig die Nacht über und wälze mich in meinem Bett hin und her. Irgendwie schaffe ich es sogar um fünf Uhr aus dem Bett zu fallen und dabei Xemerius zu wecken, der vor Schreck von der Decke fällt. Ich muss los lachen als das passiert. Leider wecke ich damit meinen Bruder Nick, der verschlafen in mein Zimmer kommt. „Über was lachst du?“ fragt er im Halbschlaf. „Gar nichts geh wieder ins Bett.“ Sage ich zu ihm und er verschwindet wieder. „Das ist gar nicht lustig.“ Sagt Xemerius und reibt sich seinen Kopf. „Du würdest es doch auch nicht lustig finden, wen du von der Decke fällst.“ Krächzt er verärgert. „Aber ich schlafe nicht kopfüber von der Decke.“ Sage ich und er fliegt beleidigt durch mein Fenster. Ich lege mich wieder hin und versuche wieder einzuschlafen. Ich träume von einem Zeitstrudel und von einer Maus, einem Adler der sich auf die Maus stürzt. Und die Maus verwandelt sich plötzlich in zwei gestalten. In mich und in ein kleines Mädchen. Der Adler stürzt sich auf uns herab. Ich wache schweißgebadet auf. Erschrocken sehe ich auf die Uhr. Heute Nacht muss es einen Stromausfall gegeben haben, denn auf meinem Wecker steht drei Uhr. Ich suche mein Handy und sehe auf die Uhr. Schon halb acht. Ich rase im Schlafanzug aus meinem Zimmer und klopfe gegen die Tür von Nick, Caroline und meiner Mum. Als das nicht hilft. Reise ich alle drei Türen auf und rufe: „Aufstehen.“ Endlich rührt sich etwas. Meine Mum kreischt auf und rennt aus ihrem Schlafzimmer. Nick und Caroline kommen verschlafen aus ihren Zimmern. Ich ziehe mich im Rekordtempo an. Unter uns hört man die hektischen Schritte von Charlotte und das Gekeife meiner Tante Glenda. Nick und Caroline streiten sich wer als erstes ins Bad darf. Bis Mum sie beide ins Bad schickt. Ich renne die Treppe hinunter und pralle mit Charlotte zusammen. „Pass doch auf. Ich habs auch eilig.“ Keift sie mich an. Wir rennen die Treppe hinunter. Mr. Bernhard steht im Morgenmantel im Esszimmer und reicht uns schnell das Frühstück für unterwegs. Charlotte und ich müssen lachen, bei seinem Anblick. Das erste Mal seit Ewigkeiten, das wir uns anlachen. Dann rennen wir aus dem Haus zur U-Bahn Station. Als wir ankommen ist der Bahnsteig gerammelt voll. „Was ist den hier los?“ fragen wir uns. Im Gedränge entdecke ich Leslie und wir drängeln uns zu ihr. „Was ist denn hier los?“ frage ich sie. „Anscheinend, war heute Nacht ganz London ohne Strom. Die U-Bahnen, stehen wohl jetzt oder so.“ sagt Leslie. „Also kommen wir heute wohl alle zu spät.“ Sagt Charlotte in ihrem abfälligen Ton. „Ja da kann Madame Perfekt wohl auch nichts ändern.“ Flüstert Leslie mir zu. Endlich nach einer gefühlte Ewigkeit kommt eine U-Bahn die in Richtung St. Lennox fährt. Wir kommen eine knappe halbe Stunde zu spät, sind aber nicht die einzigen. Als wir atemlos ins Klassenzimmer ankommen, sitzen nur vier Schüler auf ihrem Platz und vorne am Lehrerpult sitzt das Eichhörnchen und blättert in seinem Geschichte Buch. „Ah noch drei Nachzügler. Heute werden wir mal einige Augen zudrücken müssen.“ Sagt er und trägt etwas in seinem Buch ein. Leslie und ich gehen den Gang bis ganz nach hinten. Auf halber Stecke bleibe ich stehen. Alles vor meinen Augen verschwimmt und mir wird schwindelig. Ich muss mich an der Tischkante festhalten um nicht umzufallen. „Gwendolyn, geht es dir gut?“ fragt Mr. Withman. Ich kann nicht antworten weil sich alles dreht. „Gwen? Alles ok?“ fragt Leslie und ich sehe sie gleich vier mal. Vorsichtig lasse ich den Tisch los. Aber muss mich gleich wieder festhalten. „Mir ist ganz schwindelig und alles dreht sich.“ Sage ich und sehe mich langsam um. „Tief durchatmen.“ Sagt Leslie und ich gehorche. „Ich rufe Mr. De Villiers an. Der soll dich abholen.“ Höre ich Mr. Withman. Alles um mich herum verschwimmt noch mehr. „Gwen. Sie mich an.“ Höre ich Leslie. Ich weiß nicht wie viel Zeit schon vergangen ist. Es kommt mir nicht lange vor als die Tür aufgeht. „Mr. De Villiers. Ich weiß auch nicht was los ist aber sie kann sich kaum noch auf den Beinen halten. Sie sagt ihr ist schwindelig.“ Höre ich Mr. Withman. Plötzlich geben meine Knie nach und ich sinke zu Boden. „Gwen.“ Höre ich Gideons Stimme. Er ist sofort neben mir. Er nimmt meine Hand und fühlt meinen Puls. „Das ist unnormal, ihr Puls rast wie verrückt und ihr Gesicht ist so weiß wie Schnee. Das ist auf keinen Fall normal.“ Höre ich ihn aus der Ferne. „Wir müssen sie zu Dr. White bringen.“ Ich merke wie mich zwei Arme hochheben. Ich habe das Gefühl gleich zu sterben, meine Augen sind ganz schwer und klappen zu. Gideon klopft mir auf die Wange. „Bleib bei mir Gwen.“ Höre ich ihn. Ich sehe ganz verschwommen James der neugierig aus seiner Nische kuckt. „Ach du Liebe Zeit, sie sehen ja aus als waren sie in einen weißen Farbtopf gefallen.“ Sagt er. Dann biegt der Jenige der mich trägt um die Ecke. Den Armen nach zu urteilen ist es Gideon. Ich sehe ganz verschwommen sein Gesicht. Hinter ihm höre ich Schritte. Vermutlich Falk. Auf dem Hof steht die schwarze Limousine, die ich verschwommen erkennen kann. „Gwen nicht schlafen hörst du. Du musst bei mir bleiben.“ irre ich mich oder liegt ein bisschen Verzweiflung in seiner Stimme. Er legt meinen Kopf auf seinen Schoß und mir fallen die Augen zu. Ich bekomme nicht mir wie Gideon mich rüttelt oder wie er mich auf Dr. Whites Behandlungs Liege legt. Ich falle immer tiefer in ein schwarzes Traumloch. Bis mich ein Kribbeln durchfährt und ich vorsichtig die Augen öffne ich sehe in das Gesicht von D. White und in Gideons erleichtertes Gesicht. Er umarmt mich stürmisch. „Was ist passiert?“ frage ich, ich weiß nur noch wie Gideon mich angefleht hat, das ich bei ihm bleiben soll. „Du warst über sechs Stunden bewusstlos und ohne Puls. Gideon hat Panik bekommen.“ Zum ersten Mal lächelt mich Dr. White an. „Ist dir immer noch schwindelig?“ fragt er mich ich schüttle den Kopf. „Was ist passiert? Bin ich in der Zeit gesprungen?“ frage ich verwirrt. „Nein, aber Gideon haben heute Morgen auch Schwindelgefühle geplagt. Nur war es bei ihm nicht so heftig.“ Sagt er und Gideon sitzt fassungslos auf einem der Stühle. „Sechs Stunden ohne Puls, das ist unmöglich.“ Murmelt er die ganze Zeit. Mr. George betritt den Raum. „Thomas geben sie dem Jungen einen Whisky.“ Ordnet Dr. White an und Mr. George zieht Gideon mit sich. „Ich vermute dass es etwas Seelisches war, was diesen Sturz bei dir ausgelöst hat.“ Sagt er zu mir. „Schalte dem nächst ein bisschen zurück, Gwendolyn. Bleib liegen ich komme in einer Stunde wieder. Deine Mutter wartet schon vor der Tür.“ Er öffnet die Tür und meine Mum stürmt auf mich zu. „Gwendolyn was machst du nur für Sachen.“ Sagt sie und drückt mich an sich. „Ich weiß es nicht mir war so schwindelig und dann haben meine Knie versagt. Es war wie beim Initationssprung, nur viel heftiger.“ Erzähle ich ihr. Meine Mutter sieht mich an. „Der Stromausfall, der Vollmond.“ Murmelt sie abwesend. „Rubin bildet den Anfang, doch nicht den Schluss.“ „Aber ich bin doch der Schluss.“ Sage ich. „Hör zu ich weiß auch nicht viel, aber Tante Maddy hatte heute Morgen eine Vision. Hier ich habe es für dich aufgeschrieben. Ich weiß,“ sie senkt die Stimme, „Das es mehr als 12 Zeitreisende gibt. Lucy hat gesagt, es tauchen noch weitere Prophezeiungen auf und zwar in einer Vollmondnacht auf einen 13. Ich weiß auch nicht mehr. Versprich das du es niemandem sagst.“ Sie reichte mir ihren kleinen Finger zum Schwur. „Ich verspreche es.“ Sage ich und sie umarmt mich. Plötzlich wird die Tür aufgerissen und Falk und Gideon stürmen herein. „Gut sie ist noch da.“ Sagt Falk. „Warum sollte ich nicht da sein?“ frage ich. „Der Chronograf, er funktioniert nicht. Ich bin gerade unkontrolliert gesprungen.“ Sagt Gideon. „Wir bringen dich in das Archiv. Dort kannst du auch unkontrolliert springen.“ Sagt Falk. „Wehe ihr passiert etwas Falk de Villiers, dann bist du ein Kopf kleiner.“ Sagt meine Mum drohend. Ich richte mich vorsichtig auf und sofort verschwimmt alles vor meinen Augen. Mein Körper kippt nach vorne, meine Mutter fängt mich auf. Gideon hilft ihr mich aufzurichten. Er ist seltsamerweise sehr fürsorglich zu mir. Zum ersten Mal seit er mich vor dem Fall gerettet hat, sehe ich in seine Augen. Zuerst sehe ich sie ganz verschwommen, dann werden sie immer klarer. Dan fällt mir wieder ein was er mir angetan hat und ich reise mich los, meine Augen funkeln. Ich gehe langsam hinter Falk her. Da merke ich plötzlich wie mein Magen Achterbahn fährt und keine drei Sekunden später reist es mich von den Füßen. Ich lande wie immer auf meinem Hinterteil. Es ist dunkel. Plötzlich höre ich Schritte hinter der Tür des Archives. „Ist da jemand Paul?“ fragt eine mir bekannte Stimme, Lucy. Schnell krieche ich im Dunkeln durch die Tür und krabble weiter unter den Schreibtisch. Im dunklen hat mich der Mann nicht gesehen. Ich vermute dass es Paul ist, nicht nur weil ich seinen Namen gerade gehört habe, sondern auch wegen seiner Statur. „Nein, Prinzessin da ist niemand. War vielleicht nur eine Maus.“ Sagt er und ich höre wie er die Tür zu schließt. Warum bin ich den Raum gekrabbelt? Vielleicht, war es einfach aus Neugier. Auf einem Tisch steht ein Lampe oder Kerze, ich sehe Lucys Gesicht in dem Licht. „Es ist total leichtsinnig dass wir uns hier reingeschlichen haben. Was ist wen nicht Grandpa hier ist sondern Falk oder noch schlimmer.“ Sagt Lucy und in ihrer Stimme liegt Angst. „Ich weiß. Aber wir müssen diese Aufzeichnungen finden. Bevor sie auf die Welt kommt. Du weißt doch wen auch die Beiden letzten im Chronografen sind, wird Gwen sterben. Also müssen wir die Aufzeichnungen über den Morganit und die Amethyste finden.“ Sagt Paul und öffnet eine Schublade. „Paul. Was ist wen sie es nicht ist. wie sollen wir das dann alles erklären? Nicolas ist seit einem Jahr Tod und Grace wohnt wieder bei Grandpa. Wie will sie da eine Schwangerschaft vortäuschen? Ich habe Angst, Paul.“ Höre ich Lucy. „Prinzessin. Ich verspreche euch es wird alles gut.“ Höre ich Paul. Vorsichtig Lucke ich zu ihnen. Dass hätte ich besser nicht getan. Lucy hat mich entdeckt. „Paul da ist jemand.“ Flüstert sie. Paul nimmt die Kerze vom Tisch und kommt hinüber. „Wer ist da, komm raus.“ Sagt er mit fester Stimme. Vorsichtig krieche ich unter dem Tisch hervor. „Wer bist du?“ fragt er. Lucy hat hinter ihn gestellt. „Ich bin Gwendolyn Shepard.“ Sage ich mit fester Stimme. Ich hoffe dass sie mir nichts tun werden. Aber wie kann das sein. Welches Jahr haben wir? „Gwendolyn? Gwendolyn Sophie Elisabeth?“ fragt Lucy und tritt vor. Vorsichtig berührt sie meine Wange. „Wie kann das sein, du bist doch erst Zehn Jahre alt.“ Flüstert Paul und die Beiden starren mich einfach nur an. Plötzlich fährt Lucy zusammen. „Alles ok?“ fragt Paul besorgt. „Wenn man sich daran gewohnt hat, ist es schon wieder vorbei.“ Lächelt Lucy und ich entdecke ihren Runden Bauch. Ich starre sie einfach nur an. In meinen Gedanken rattert es. „Welches Jahr haben wir?“ frage ich. „Wir können es dir nicht sagen. Ist das dein Initanionssprung?“ fragt Paul. „Nein. Ich weiß nicht was gerade passiert. Aber ich war sechs Stunden Bewusstlos, weil mir so schwindelig war und der Chronograf funktioniert nicht und ich bin unkontrolliert Gesprungen. Mum meint, das es irgendetwas mit dem Vollmond zu tun hat.“ „Jetzt hol, doch erst einmal Luft.“ Unterbricht mich Lucy und wir setzten uns auf das Sofa im Archiv. „In Lady Tilneys Tagebuch stand, das du schwanger bist.“ Sage ich und sehe sie an. Paul stellt die Kerze auf den kleinen Tisch. „Wann war das? Du hast Margrets Tagebuch gefunden? Puh zum Glück hat es kein anderer Gefunden. Hat Grace dir erzählt, dass es mehr als nur 12 Zeitreisende gibt? Wie kann es sein, dass du in deiner Zeit zurück springst?“ Lucy redet auch viel. „Lucy, scht.“ Sagt Paul. „Warum seid ihr in die Vergangenheit geflohen?“ frage ich. „Um dich zu beschützen, damit sich der Kreis nicht schließt. Aber wir haben herausgefunden, dass es mehr als 12 Zeitreisende gibt und jetzt suchen wir die Prophezeiungen. Es ist wichtig, dass du die Koordinaten in Margrets Tagebuch entschlüsselst. Vertraue niemandem, hörst du.“ Sagt Paul. „Warum hast du einen Brief für mich geschrieben? Und was tut dir und Paul leid?“ frage ich, doch da kommt das alt bekannte Gefühl zurück. Ich stehe auf: „Ich springe gleich zurück. Wann sehen wir uns das nächste Mal?“ frage ich. „Wir wissen es nicht.“ Höre ich Lucy noch sagen dann reist es mich wieder von den Füßen. Ich lande hart auf dem Boden, direkt vor Gideons Füßen. Er lächelt mich an. „Gwendolyn. Bin ich froh dich zu sehen.“ Ruft meine Mum und umarmt mich als wäre ich Wochen weggewesen. „Hat dich jemand gesehen?“ fragt Mr. George. Einen Moment lang überlege ich die Wahrheit zu sagen, schüttle aber dann den Kopf. „Gut, komm wir gehen in den Drachensaal.“ Sagt er und meine Mutter verabschiedet sich um meine Geschwister abzuholen. Im Drachensaal, warten Mr. Whitman, Falk und Dr. White. Sie stehen in einem Kreis, um etwas herum. Da plötzlich beginnt der ganze Raum zu wackeln. Die Gruppe fährt auseinander. Ich sehe, dass in ihrer Mitte der Chronograf steht. Er leuchtet in allen Farben. Der ganze Raum ist mit hellem Licht erfüllt. Dann ein riesiger rosa farbender Schein und ein Schrei. So plötzlich wie es gekommen ist, ist es auch wieder verschwunden. Was wir sehen wollen wir nicht wirklich glauben

MorganitrosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt