20.Kapitel

654 21 0
                                    

Gwendolyn

Sie sieht mich an und starrt auf die Kette. Wo hast du die Kette her? Höre ich sie in meinen Gedanken. Die war ein Geburtstags Geschenk von meiner verschwundenen Cousine. Denke ich und sie nickt. „Kannst du das jetzt bitte lassen?“ frage ich sie und Luna sieht schuldbewusst auf den Boden. „Pardon.“ Murmelt sie. „Na komm Luna, wir sehen mal ob wir zwischen den ganzen Sachen von Caroline noch ein paar Sachen für dich sind.“ Sagt Mum und nimmt Luna an die Hand. Die Beiden gehen nach oben. „Und was ist jetzt zeigst du uns den Ort oder nicht?“ sagt Leslie und stemmt die Hände in die Hüften. „Erst wenn ihr mir sagt was ihr wist!“ sagt Raphael. Ich ziehe die Beiden mit in mein Zimmer hinter ihnen schließe ich die Tür. „Also, genau das ist es, wir wissen auch nicht viel.“ Sage ich. „Äh Einspruch. Ich habe gestern noch ein paar Informationen gefunden. Also ich habe Zusammenhänge zwischen unseren Informationen gefunden. Hier sie dir das an.“ Sagt sie und reicht mir ihren Ordner. „Ich habe herausgefunden, wo genau Lucy und dieser Paul gewohnt haben. Ganz in der Nähe.“ Sagt Les. „Oder zu mindestens mal  Paul dort gewohnt. Ich hab dir die Adresse rausgesucht. Anscheinend wurde die Wohnung nicht verkauft.“ Erklärt Leslie. Raphael räuspert sich „Ich zeige euch den Ort bei den Koordinaten. Wenn ihr mich nicht in Verbindung mit den Taten meines Bruders bringt.“ Leslie und ich sehen uns an. „Ok, aber du erzählst uns wenn dein Kotbrockenbruder dir etwas sagt.“ Sage ich schließlich und reiche ihm die Hand. Raphael zögert, doch schließlich schlägt er ein. Leslie grinst und reicht Raphael das Buch. Er schlägt es auf der letzten Seite auf und gibt die Koordinaten in sein Handy ein. „So es kann losgehen.“ Sagt er und steht auf. Ich schnappe mir meine Umhängetasche und das Tagebuch und öffne die Tür. Vor der Tür steht Luna. „Darf ich mitkommen Gwendolyn, Grace hat sicher nichts dagegen.“ Sagt sie und blickt mich so süß an, das ich nicht nein sagen kann. „Und ob ich etwas dagegen habe.“ Ertönt die Stimme meiner Mum und sie kommt aus ihrem Zimmer geschossen. Luna sieht zu Boden. „Erzählst du mir was ihr gefunden habt?“ fragt sie leise. „Natürlich.“ Sage ich und wir drei rennen die Treppe hinunter. Hinter uns fällt die Tür ins Schloss. Raphael läuft mit dem Handy voraus. Wir kommen vor einem alten Gebäude an. Auf den Klingelschildern stehen Namen. Nur auf dem letzten steht kein Name. „Wir sollten es da probieren.“ Sage ich und klingle. Nichts rührt sich. Auch nach dem fünften Mal klingeln. Schließlich öffne ich die Tür und Leslie, Raphael und ich gehen die Treppen hinauf. Ganz oben ist nur eine Tür. Sie ist verschlossen, war ja klar. „Vielleicht bekomme ich ja das Schloss geknackt.“ Sagt Raphael und macht sich daran zu schaffen. Doch nach ein paar Minuten muss er aufgeben. „Das ist ein super sicheres Schloss.“ Sagt er und geht von der Tür weg. „Gwen. Sieh doch, dein Schlüssel er hat die gleiche Form wie das Schloss.“ Flüstert Leslie aufgeregt. Tatsächlich. Ich nehme meine Kette ab und stecke den Schlüssel in das Schloss. Es passt und die Tür öffnet sich. Ich betrete die Wohnung direkt. Den direkt hinter der Tür ist das Wohnzimmer und ein Esszimmer. Alle Möbel sehen sehr alt aus. Dunkles Holz und altmodische Gardinen, Sitzkissen und Teppiche zieren den Raum. Es befinden sich drei Türen. Alle stehen offen. „Auf jeden Fall sieht das so aus, als würde hier noch jemand wohnen.“ Sagt Raphael. Leslie ist durch eine der Türen gegangen. „Also hier ist eine sehr alte Küche.“ Sagt sie und Raphael kommt zu ihr. Auf einer Kommode stehen ein paar Fotorahmen. Ich gehe darauf zu. Vorsichtig nehme ich einen der Rahmen in die Hand. Das Bild zeigt Lucy, sie dürfte auf dem Bild so alt sein wie ich. Sie sitzt auf einer Fensterbank und ihre Haare sind offen. Sie sieht wunderschön aus. Das nächste Bild sieht sehr, sehr alt aus. Es ist schwarz weiß und zeigt ein junges Paar. Die sich glücklich umarmen. Die Frau ist Lucy und der Man Paul. Unten steht in verschnörkelter Schrift: Just Married on the RMS Titanic Paul de Villiers und Lucy Montrose de Villiers. Wow, Lucy und Paul sind verheiratet und keiner weiß etwas davon. Wie kommt dieses Bild den hier her. „Hey Gwen. Das musst du dir ansehen.“ Ruft Leslie aus einem der Zimmer. Ich komme zu ihr. Das Zimmer, in dem Leslie und Raphael stehen ist groß. Ein großes Himmelbett steht in der Mitte des Raumes. Es hat weiße Bettwäsche und weiße sehr dünne Vorhänge. Ein alter Schrank steht an der Wand. Auf der einen Seite steht eine alte Wiege und ein Wickeltisch, der ebenfalls sehr alt aussieht. Die Wiege und der Wickeltisch stehen zwischen zwei Türen. Beide sind geschlossen. Leslie öffnet die hintere Tür. „Also hier ist ein sehr altes Bad.“ Sagt sie und ich öffne die andere Tür. Ein kleiner Raum mit einer Treppe. Ich gehe sie hinauf und lande auf dem Dach. Eher gesagt einem Glasgebäude auf einer Dachterrasse. Ein Gewächshaus. Ein paar Pflanzen stehen dort und auch ein Glas mit Wasser. „Gwen, da schwimmt was drin.“ Sagt Leslie und nimmt das Wasserglas in die Hand. „Dass, das ist ja ein Goldfisch. Und auch noch lebendig.“ Sagt Raphael. Plötzlich hört man ein Geräusch. Ich lege den Finger an die Lippen. Zu dritt schleichen wir die Treppe hinunter. Keine der Stufen knarrt. Unter der Treppe verstecken wir uns. „Es geht ihr gut.“ Hören wir eine männliche Stimme. „Was ist wen ihr was passiert ist?“ eine weibliche Stimme. „Ihr wird nichts passiert sein. Sie hat sich doch den  Namen gemerkt. Bei ihr wird ihr nichts passieren. Und jetzt mach dich fertig, wir springen gleich zurück.“ Wieder die männliche Stimme. „Warte, es ist jemand hier gewesen.“ Die weibliche Stimme. „Bestimmt deine Tante.“ Die männliche Stimme. „Oh nein. Sie hat ihre Kette verloren. Hier. Sie muss sie an dem Abend vor ihrem Verschwinden verloren haben. Ich schreib ihr einen Brief.“ Die weibliche Stimme. „Nein, kein Brief, dafür ist es zu spät.“ Die männliche Stimme. Plötzlich ist ein helles Licht zu sehen. Dann ist alles still. Vorsichtig linse ich um die Ecke. Niemand ist mehr zu sehen. Nur ein Abtrug auf der Matratze erinnert an eine Person. Neben dem Abdruck liegt ein Medaillon. Oben am Rand und unten ist ein winziger Saphir. In der Mitte auf blauen Untergrund ist eine weiße Rose. Ich drehe es um auf der Rückseite ist eine Gravur. Luna Marie Estrelle Aurora, 13. April . „Die Kette gehört Luna. Dann müssen die Beiden eben über Luna geredet haben. Los komm, das gibt ärger zu Hause.“ Sage ich und will schon gehen, da hält mich Leslie fest. „Gwen warte. Wen da noch mehr ist was, deine Mutter dir verschweigt, sollten wir es herausfinden. Dieses Mädchen erscheint mir ohnehin sehr seltsam.“ Sagt Leslie und ich lasse mich auf das Bett fallen. Gleich drauf springe ich erschrocken hoch. „Au.“ Sage ich. Unter der Matratze muss etwas hartes sein. Vorsichtig heben wir sie zu dritt an. Ein alter Koffer kommt zum Vorschein. „Das ist so ein alter Überseekoffer. Und hier da steht sogar der Schiffname drauf. RMS Titanic. Wow das Ding ist einer der Koffer die mit der Titanic unterwegs waren.“ Sagt Raphael und hebt den Koffer auf das Bett. „Aber er ist verschlossen.“ Sagt Leslie. „Das sieht aus, als wäre das kein normales Schloss. Es sieht dem Türschloss ähnlich. Probiere es doch mal mit deinem Schlüssel.“ Sagt Raphael. Vorsichtig stecke ich den Schlüssel in das Schloss. Aber er passt nicht. Plötzlich klingelt mein Handy. Vor Schreck zucke ich zusammen und angle es aus meiner Tasche. „Ja?“ melde ich mich. „Gwendolyn wo bleibst du? Die Loge hat angerufen. Luna, sie ist unkontrolliert gesprungen. Du und sie werden in einer halben Stunde abgeholt. Beeil dich nach Hause zu kommen.“ Meldet sich die besorgte Stimme meiner Mum. „Ja wir beeilen uns.“ Sage ich und lege auf. „Nehmen wir den Koffer mit?“ fragt Raphael. Leslie und ich nicken. Er nimmt den Koffer und ich schließe die Tür ab. So schnell wir können, laufen wir zurück zum Borden Place. „Scheiße.“ Entfert es mir und ich bleibe stehen. Raphael läuft in mich rein. Vor dem Haus steht eine schwarze Limousine und davor meine Mum, Luna, Mr. George und zu meinem Pech auch Gideon. Er hat uns auch schon entdeckt und sagt etwas zu meiner Mum. Sie sieht zu uns. „Rapha versteck den Koffer.“ Zische ich ihm zu. „Warum?“ fragt er. „Tu es einfach.“ Zische ich unfreundlicher als vorher. „Ich hab eine Idee.“ Flüstert Leslie. Bevor wir bei der kleinen Gruppe ankommen. „Wir sehen uns morgen Gwen.“ Sagt Leslie und an meine Mutter. „Raphael und ich müssen noch mal hoch unsere Taschen holen.“ Mum nickt und Leslie zieht Raphael und den großen Koffer ins Haus. Luna bekommt ein Kuss auf die Stirn von Grace und steigt ein. Ich ignoriere Gideon uns steige ein. „Was ist den passiert?“ flüstre ich Luna zu. „Seit meinem unkontrollierten Sprung, spielen meine Kräfte verrückt siehst du.“ Sagt sie, streckt die Hand aus und die Haustür geht auf. „Siehst du eigentlich hätte die Autotür zugehen sollen.“ Flüstert sie. Hilfe! „Eben. Pardon.“ Sagt sie und entdeckt das Medaillon in meiner Hand. „Mein Medaillon. Wo hast du es gefunden?“ fragt sie. „In der Wohnung, des Freundes meiner Cousine. Wer sind deine Eltern?“ frage ich sie streng. Sie sieht mich an. Ich darf es dir nicht sagen. Höre ich ihre Stimme in meinem Kopf. „Warum?“ flüstre ich ihr zu. „Ich sage es dir wenn du mir sagst was du weißt.“ Flüstert sie und Gideon steigt zu uns nach hinten. „Denk bloß nicht dass ich dir verziehen habe.“ Zische ich Gideon zu. Gideon sieht mich traurig an. Gwen hör auf. Höre ich Lunas Stimme. Ich schließe meine Augen und nicke. Sie legt ihre zierliche Hand auf die Hand mit dem Medaillon. „Darf ich es wieder haben?“ flüstert sie und ich öffne vorsichtig meine Hand. Doch dann schließe ich sie schnell wieder. „Du sagst es mir uns bekommst es wieder.“ Sage ich und will es wegstecken als ich Gideons Blick bemerke. „Was ist das?“ fragt er und hält Blitzschnell meine Hand fest. Diesen Augenblick nutz Luna und schnappt sich ihre Kette. „Das ist meine.“ Sagt sie und legt sie sich um. Gideon runzelt die Stirn. „Frag bloß nicht.“ Zische ich ihm zu. „Sag mir wo du warst.“ Sagt er mürrisch. „Ich muss dir gar nichts sagen.“ Sage ich. „Würdet ihr so freundlich sein und euren Streit fortführen wen kein kleines Mädchen wie ich anwesend ist.“ sagt Luna und verschränkt ihre Arme vor der Brust. Gideon dreht sich zum Fenster. Ich drehe mich zu Luna. Sie sieht nicht fröhlich aus, eher traurig. „Hey. Was ist denn los?“ frage ich sie und drücke sie an mich. „Ich vermisse meine Eltern. Sie machen sich große Sorgen, ich kann es spüren.“ Sagt sie und ich spüre etwas Nasses auf meiner Hand. Sie weint. Als wir aussteigen hält mich Luna fest und ein altbekanntes Gefühl überkommt mich. Kurz darauf lande ich auf dem Boden.

MorganitrosaWhere stories live. Discover now