27.Kapitel(Familiendrama teil 1)

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Gwendolyn

Ich bin auf dem Weg zum Bloomfield Place. Neben mir läuft Leslie und plappert mir die Ohren voll. Ich höre ihr aber gar nicht zu. Ich bin mit meinen Gedanken woanders. Ich denke an Gideon und seine Smaragdgrünen Augen. Wie sehr diese Umarmung doch gut getan hat. Boa Gwendolyn, jetzt hör auf an ihn zu denken. Wir sind angekommen. Das ganze Haus ist dunkel. „Bereit?“ fragt Leslie und ich nicke. Wir schleichen nach ganz oben und ich schließe die Tür zu Lucys und Pauls Wohnung auf. Leslie macht ihre Taschenlampe an. „Autsch.“ Sage ich, weil ich gegen etwas gestoßen bin. „Scht.“ Zischt Les. Plötzlich wird es ganz hell im Wohnzimmer. Leslie und ich drücken uns gegen die Wand. Die elektrische Beleuchtung schaltet sich ein. „Wir müssen nach Temple, Paul.“ Höre ich eine altbekannte Stimme. „Lucy, dann fliegt alles auf.“ Eine genauso bekannte Stimme. „Willst du mit ansehen wie deine Beiden Töchter getötet werden?“ fragt Lucy aufgeregt. „Lucy, wir wissen doch nur, dass es in der Gegenwart einen Grafen gibt. Aber wir wissen nicht wer.“ Höre ich Pauls Stimme. „Ich kann es mir schon vorstellen. Mr. Whitman.“ Knurrt Lucy. ich spüre wie es in meiner Nase kitzelt. Oh nein jetzt bloß nicht niesen. Doch es ist zu spät. Hatschi mach ich und kurz darauf steht auch schon Paul vor mir. „Gwendolyn?“ fragt er, sichtlich erleichtert. „Gwenny?“ kommt es aus dem Wohnzimmer und Lucy steht wenige Sekunden danach auch schon neben Paul. Sie drückt mich fest an sich. „Wer ist das?“ fragt Paul. Er hat Leslie entdeckt. „Das ist Leslie. Aber was macht ihr hier, in der Gegenwart?“ frage ich. „Das ist eine sehr lange Geschichte, für die wir keine Zeit haben. Komm mit wir müssen dir etwas geben.“ Sagt Paul und zieht mich mit sich in das Zimmer mit einem Einzelbett und einem Puppenhaus. „Wer wohnt hier?“ fragt Leslie. „Unsere jüngste Tochter.“ Sagt Lucy und sieht zu Boden. „Was ist mit ihr?“ frage ich. „Sie…sie wurde durch einen Zeitstrudel in eine andere Zeit geschleudert und wir wissen nicht genau welche. Ich hoffe nur es geht ihr gut.“ Sagt Lucy. „Das kleine Mädchen, was bei euch war, war sie das?“ frage ich und Paul öffnet den Schrank. „Deine Freundin soll sich umdrehen.“ Kommt es von Paul. „Was?“ fragt Les. „Ich bin Gwens beste Freundin und ich bin in alle Geheimnisse eingeweiht.“ Protestiert sie. „Paul.“ Mahnt Lucy. kurz darauf kommt er mit einer Reisetasche aus dem Schrank. „Das hier. Gwendolyn, ist der erste Chronograf. Verteidige ihn mit deinem Leben. „Paul, es ist gleich soweit.“ Sagt Lucy plötzlich und hält sich den Bauch. „In der Tasche befinden sich wichtige Papiere, die musst du lesen. Dann wirst du verstehen um was es geht.“ Sagt Paul und drückt mir den Chronografen in die Hand. Und schon sind die Beiden wieder verschwunden. „Wow, dass war jetzt aber echt abgefahren.“ Sagt Leslie. „Ich denke, wir sollten uns morgen mit dem Chronograf und den Papieren befassen, Les.“ Sage ich und nehme die Tasche auf meine Schulter. Zuhause klettere ich wieder in mein Zimmer. Auf meinem Bett sitz Xemerius. „Da bist du ja endlich. Ich habe dafür gesorgt, dass deine Mutter nichts merkt und sich um die kleine Heulsuse kümmert.“ Sagt er. „Was ist denn da drin?“ fragt er, er meint die Tasche. „Etwas sehr wichtiges. Hast du eine Idee wo ich es verstecken kann?“ flüstre ich leise. „Na klar in dem Hohlraum hinter deinem Wandschrank. Da steht zwar ein alter Koffer mit lauter Krimskrams aber, den kriegst du da schon weg.“ Sagt er und ich taste die Rückwand meines Wandschrankes ab. Mit seiner Hilfe finde ich schnell den Hohlraum und der Koffer ist auch ziemlich leicht. Ich stelle ihn in meinen Schrank. Die Tasche verstaue ich vorsichtig in dem Hohlraum. Dann lasse ich mich rücklinks auf mein Bett fallen und bin auch schon eingeschlafen. Als ich aufwache ist es schon hell und komplett ruhig in Haus. Ich drehe mich auf die Seite und starre auf die Uhr. Es ist schon halb neun. Warum hat mich Mum den nicht geweckt. Da klopft es und meine Mum steckt ihren Kopf zur Tür herein. „Guten Morgen. Falk hat angerufen, es gibt einen Notfall in der Loge, du sollst kommen. Die Limousine holt dich um halb zehn.“ Sagt Mum und zieht den Kopf wieder zurück. Wo ist denn nur Xemerius, er ist nur noch so selten im Haus. Ich stehe auf und bemerke, dass ich mich gestern Abend ja gar nicht ausgezogen habe. Also gut dann halt nur Haar und Makeup. Als ich in den Spiegel kucke hätte ich beinahe laut gekreischt. Wie sehe ich den aus. Meine Haare stehen zu Berge und mein Makeup ist alles total verschmiert. Also gut dann eben Katzenwäsche. Ich beeile mich und ziehe mir frische Sachen an. Meine Mum kommt aus ihrem Schlafzimmer und macht die Tür hinter sich zu, sehr behutsam. „Wie geht es Luna?“ frage ich sie. „Es geht ihr schon besser, aber sie hat immer noch Fieber.“ Sagt und wir gehen gemeinsam nach unten. „Guten Morgen, Grace.“ Ertönt eine fröhliche Stimme. Ich kann nicht glauben was ich sehe. Meine Großmutter lächelt und hat statt des üblichen schwarzen Kleides ein gelbes Sommerkleid an. Was ist denn mit ihr passiert? „Mach den Mund zu Kind, sonst fliegen dir die Fliegen in den Mund.“ Sagt sie und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Mr. Bernhard, wären sie so nett und würden Blumen für das Grab von Lucas besorge.“ Ruft meine Großmutter als Mr. Bernhard aus dem Esszimmer kommt. Ich beuge mich zu Mum und flüstere: „Hat Lady Arista heute Morgen gute Laune Pillen geschluckt oder was?“ Mum kichert. „Glenda willst du mich auf meinem Spaziergang begleiten.“ Ruft Lady Arista fröhlich nach oben. „Grace, was auch immer du mit ihr Angestellt hast, mach es Rückgängig.“ Kommt die genervte Stimme von Tante Glenda. „Deine kleine Schwester hat gar nichts mit mir angestellt.“ Ruft Lady Arista nach oben und nimmt sich ihren Hut vom Hacken. Dann verlässt sie das Haus. Eine Hupe ertönt draußen vor dem Haus. „Die Limousine ist da.“ Sagt Mum und begleitet mich nach draußen. Gideon steigt aus. Gideon will mich umarmen, zieht seine Arme aber Blitzschnell zurück. Was ist denn mit ihm los? Er hält mir die Tür auf und ich steige ein, er steigt hinter mir ein. „Wie läuft es mit Raphael?“ fragt er, in einem sehr angepissten Tonfall. „Was?“ frage ich ihn. „Jetzt tu doch nicht so Gwen.“ Sagt er und verschränkt seine Arme vor der Brust. „Das glaub ich jetzt nicht. Du denkst echt ich bin mit Raphael zusammen?“ frage ich ihn. „Du hast ihm auf jeden Fall ein Treffen bei dir heute nach der Schule vorgeschlagen.“ Sagt er, sichtlich beleidigt. „Ja das stimmt schon, aber weil er uns bei ähm einem Projekt hilft.“ Sage ich ihm, gelogen ist das ja nicht. „Gwen?“ „Ja?“ „Es tut mir leid, ich hätte die Mission nicht ausführen sollen. Ich hatte nur Angst, wen er es heraus bekommt, dass, dass er dich dann umbringt. Das konnte ich nicht zu lassen, weil, …weil ich dich von ganzem Herzen Liebe.“ Gesteht Gideon. „Du hast es aber trotzdem gemacht und mir sehr wehgetan.“ Entgegne ich. „Es hat mir genauso wehgetan. Auch wenn du es mir nicht glaubst, ich habe die ganze Nacht wachelegen und still vor mich hin geweint.“ Flüstert er. „Gideon, versprichst du mir, dass ich von allen Missionen erfahre, die dir der Graf oder die Loge aufträgt?“ frage ich ihn. „Ja Gwen, dass verspreche ich dir.“ Sagt er und unsere Gesichter nähern sich einander, bis sich schließlich unsere Lippen berühren. Wie seine Küsse vermisst habe. Die Limousine hält vor Temple und Gideon und ich laufen Händchenhaltend hinein. Vor dem Drachensaal lasse ich seine Hand los und bleibe stehen. „Wir erzählen erst einmal keinem davon ja?“ frage ich Gideon nickt und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Dann betreten wir den Drachensaal. Bestimmt zehn Gesichter drehen sich zu uns um. „Ah unsere Turteltäubchen.“ Lacht Mr. George. Gideon und ich sehen uns an. „Kleiner Scherz Ms. Gwendolyn.“ Sagt er. „Das ist Lia Montrose, sie kommt als Amethyst in Frage.“ Sagt Falk und deutet auf ein kleines Mädchen, vielleicht ein Jahr jünger als Caroline. Sie sieht aus wie eine Typische Montrose, rote Haare und blaue Augen. „Das sind Gwendolyn Sophie Elisabeth Shepard, der Rubin und Gideon de Villiers, der Diamant.“ Stellt Falk uns vor. „Dass hier sind Elia Montrose, seine Frau Amapola, seine älteste Tochter Blossom Jenselhein mit ihrem Mann Erik Jenselhein, ihre Beiden Söhne Leon und Sam und Mrs. Jenselheins Tochter Chloe Montrose.“ Stellt Falk die Leute uns vor. Elia ist ein älterer Herr mit rotweißen Haaren und grünen Augen, Amapola, seine Frau, ist eine Dame mittleren Alters mit braunblonden Haaren und ebenfalls grünen Augen. Blossom sieht im Gegensatz zu ihrer Schwester Typisch de Villiers mäßig aus, schwarze Haar und gelbe Augen, ihr Mann hat blonde Haare und braune Augen, Leon der kleinere sitzt auf dem Schoß seiner Mutter, er hat schwarze Haare und braune Augen, sein Bruder hat braunblonde Haare und bernsteinfarbene Augen. Chloe dagegen sieht wieder mehr Montrose mäßig aus, rote Haare und graue Augen. Da kommen Mrs. Jenkins, eine Dame mit schwarzen Haaren und fast schwarzen Augen und ein junges Mädchen, schwarze Haare und grüne Augen, in den Saal. „Entschuldigen sie Mr. De Villiers, aber die Dame hat sich nicht abwimmeln lassen.“ Sagt Mrs. Jenkins. „Lea?“ fragt Elia Montrose. Sie nickt. „Darf ich fragen wer sie sind.“ Sagt Falk ein wenig ungeduldig. „Mein Name ist Lea Ines, ich bin die Tochter von Johannes de Villiers und Gina Ias. Meine Tochter klagt sein Tagen über Kopfschmerzen und Schwindelgefühle. Ich weiß, dass ein entfernter Verwandter, mit dem ich sehr gut befreundet war, in der Zeitreisen kann und genau diese Symptome sollen die ersten Anzeichen sein.“ Erklärt die Frau. „Sie sind eine zur Hälfte de Villiers und in unserer Linie vererbt sich das Gen nur auf der Männlichen Seite. Wie kommen sie darauf, dass ihre Tochter dieses Gen hat?“ fragt Mr. George freundlich. „Sie wurde am selben Tag wie Lia Lea geboren, am 16. März 2003. Und weil ihr Vater zur Hälfte Montrose ist.“ den letzten Teil flüstert sie schon fast. „Dann sagen sie also, dass ihre Tochter dreiviertel de Villiers und viertel Montrose ist?“ fragt Gideon, der bisher nur schweigend zu gehört hat. Lea nickt und ihre Tochter sieht die ganze Zeit still zu Boden. Als sie merkt dass ich sie ansehe, hebt sie den Kopf. Vor Schreck weiche ich zurück, ihre Augen funkeln Lila. Ich sehe zu Lia auch ihre Augen funkeln Lila. Plötzlich verschwimmt alles vor meinen Augen und ich höre nur wie etwas auf dem Boden aufschlägt.

MorganitrosaWhere stories live. Discover now