5.Kapitel

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Nachdem wir uns noch eine Zimtschnecke geteilt hatten die dem Apfelstrudel in nichts nachstand, waren wir noch spontan ins Kino gegangen um uns die Rocky Horror Picture Show anzusehen.

Ich konnte nicht anders als an die Romanverfilmung Vielleicht lieber Morgen zu denken...

Dank diesem Film oder besser gesagt dank Ezra Miller in der Rolle des Patrick wusste ich das ich schwul war. Ungünstig bei meiner sexuellen Erwachung war nur gewesen, dass wir den Film damals im Englisch Unterricht geschaut hatten und ich mich sehr stark auf meine toten Eltern konzentrieren musste um in der Lage sein zu können gleichzeitig mit den anderen Schülern aufzustehen...

Ich hatte keine Zweifel daran, dass jedes Wesen egal ob lesbisch, hetero oder schwul etwas für Ezra Miller empfand. Das war einfach nur natürlich.

Und wer das leugnete hatte der Szene in der er Logan Lerman küsste oder der in der er sich auf seinen Schoß setzte einfach nicht genug Beachtung geschenkt.

Als wir das Kino verließen stand der Mond schon hoch am Himmel und es war stockdüster.

Wir gingen zu Fuß zurück zum Wohnheim und als ich mich daran erinnerte wem ich gleich begegnen würde zog sich meine Brust zusammen und ich wurde plötzlich ganz still...

Vanessa entging meine Reaktion nicht, allerdings tat sie mir den Gefallen sie unkommentiert zu lassen.

Ihr war bereits im Hörsaal aufgefallen wie ich auf die Westside Wolves reagiert hatte, doch sie hatte es während unseres gemeinsamen Tags kein einziges Mal zur Sprache gebracht. Wofür ich dankbar war.

Vanessa hatte etwas bewerkstelligt was ich allein nie schaffte.

Sie ließ mich die Wölfe vergessen und die Tatsache das sie auf mich warteten...

Als wir das Wohnheim betraten sackte ich noch mehr in mich zusammen und mein Tempo verlangsamte sich. Vanessa hatte darauf bestanden mich bis vor die Tür zu begleiten und ich hatte ohne zu überlegen eingewilligt...

Erst jetzt wusste ich was das bedeutete.

Sie würde die Panik in meinen Augen sehen, wenn ich die Schlüsselkarte aus meiner Hosentasche zog. Mein Zögern bevor ich sie über den Sensor hielt und meine Hand auf den Türgriff legte...

217. Ich sah die weißen Zahlen ganz deutlich auf der Tür am Ende des Flurs und schaffte es irgendwie weiterzugehen ohne zusammenzubrechen.

Doch dieser Moment, diese Blöße wurde mir erspart.

Denn die Panik setzte viel früher ein als ich erwartet hatte. Ein lautes Lachen drang durch das massive Holz meiner Zimmertür. Ein Lachen das so tief war das es nicht von Nate stammen konnte...

Es handelte sich um Masons schallendes Gelächter.

Als nächste drang ein irres Kichern zu Vanessa und mir nach draußen. Logan. Und ein Dämon kam nie allein. Wenn Logan da war, dann befand sich Luca in seiner Reichweite.

Die Wölfe waren alle in meinem Zimmer versammelt.

Lauerten dort und warteten das ich den Fehler machte den Raum zu betreten... Unwissend und schutzlos.

Mir wurde übel. Säure brannte mir im Rachen und ich wollte schreien.

Ich hatte keine andere Wahl als in meinem Auto zu übernachten auch wenn ich dort der Gefahr ausgesetzt war zu erfrieren. Die Kälte machte mir weniger Angst als das was mich in meinem Zimmer erwartete.

Ich war anscheinend nicht besonders gut darin meine Furcht zu verstecken, wie auch, ich strengte mich nicht mal an...

Ich war schließlich noch nie ein guter Schauspieler gewesen. Warum also, sollte ich mir die Mühe machen und versuchen Vanessa zu täuschen. Sie verdiente besseres.

RUNNING WITH THE WOLVES...Donde viven las historias. Descúbrelo ahora