11.Kapitel

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Nate hatte es vergessen.

Oder er war ein noch begabterer Schauspieler als ich wusste...

Als ich nach seinem kleinen Trinkabend aufgewacht war, hatte er sein Bett schon verlassen und kam erst spät Abends zurück. In den Vorlesungen die er extra mit mir zusammen belegt hatte, tauchte er an diesem Tag nicht auf.

Langsam bekam ich den Eindruck das er sich nur am College eingeschrieben hatte um sich ein Zimmer mit mir teilen zu können, ohne mich vorher kidnappen und in seinem Keller einsperren zu müssen.

Aber das war natürlich Schwachsinn.

Nicht mal Nathanial Cromwell würde so eine Nummer abziehen.

Nur begann ich mir allmählich Sorgen über unser Literaturprojekt zu machen.

Wir hatten jetzt schon fast zwei Wochen kostbarer Zeit verschwendet... Das konnte ich unmöglich länger auf mir sitzen lassen. Es ging um meine Note und wir hatten einen Deal abgeschlossen.

Solange ich ihm nicht gezielt aus dem Weg ging oder weglief, solange gab er sich Mühe mit unserem Projekt.

In der Umsetzung seines Versprechens mangelte es ihm nur leider. Wir hatten noch nicht mal angefangen, geschweige denn ein Thema ausgesucht.

Da ich Nate in keinen unserer Kurse erwischte, weil er sich zu gut für sie war und einfach schwänzte, musste ich warten bis meine Vorlesungen zu ende waren und ich zurück ins Wohnheim gehen konnte.

Dort wollte ich ihn zur Rede stellen.

Als ich in unserem Flur ankam, trat Mason gerade aus unserem Zimmer uns verriegelte die Tür. Ich stockte kurz als ich ihn sah, blieb aber nicht stehen.

Falls er mir den Weg versperrte, würde ich nie an ihm vorbei kommen. Er war eine unüberwindbare Bairre aus Muskeln und Knochen.

Und als hätte ich hellseherische Fähigkeiten, überkreuzte Mason die Arme über seiner strammen Brust und blieb vor unserer Tür stehen, als würde er dafür bezahlt werden.

Er trug ausnahmsweise nicht seine Kutte sondern ein verschwitztes Jersey mit der Nummer vier vorne aufgedruckt.

Natürlich war er einer der vielen Sportmannschaften der Universität beigetreten, dass sah ihm ähnlich.

Ich blieb stehen, statt den kläglichen Versuch zu starten unter seinen Armen hindurch zu schlüpfen.

»Da würde ich lieber nicht reingehen, wenn ich du wäre«, sagte Mason hob kopfschüttelnd seine Brauen.

Er hörte sich erschöpft an. Als hätte er lange mit Nate geredet oder diskutiert. Aber das war Unsinn, niemand diskutierte mit Nate und schon gar nicht lange.

Man bettelte ihn an oder bat um einen Gefallen aber diskutieren, nein.

Ich sah über Masons Schulter hinweg zur Tür.

»Und wieso sollte ich nicht da rein? Ist er allein oder hat er ein Mädchen zu Besuch?«, fragte ich.

Mason schüttelte den Kopf.

»Ganz egal wie lange ich hier draußen warte, er wird immer noch da drin sein.«

Mason musterte mich von den Haarspitzen bis zu meinen Zehen, stieß die Luft zwischen den Zähnen aus und schüttelte den Kopf.

»Weißt du was, mach was du willst. Ich werde deine Überreste nicht einsammeln.«

Er wandte sich ab und stürmte an mir vorbei.

»Schlimmer als sonst kann er auch nicht drauf sein«, erwiederte ich.

Mason drehte sich beim davon joggen zu mir um.

RUNNING WITH THE WOLVES...Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang