Epilog

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>>Kira Dolin, weißt du was? Mir fehlen die Worte!<<

>>Schulte<<, korrigierte ich Nils lächelnd, >>Ich heiße jetzt Schulte, nicht mehr Dolin.<<

>>Ach ja<< Mina tauchte an der Seite neben Nils auf, neben ihr ging ein großgewachsener Jugendlicher mit roten Locken, grünbraunen, warmen Augen und einem süßen Lächeln, das mich wie immer an Nils erinnerte. >>Erik, gratuliere deiner Tante doch mal!<<, sagte sie im strengen Tonfall zu ihrem Sohn. Dieser verdrehte die Augen, streckte mir jedoch brav seine Hand hin und wünschte mir alles Gute zu meiner Hochzeit.

15 Jahre waren vergangen, seitdem ich Nils auf seiner eigenen Hochzeit geküsst und so die Ehe zwischen ihm und Mina fast zerstört hätte. Seitdem war viel passiert. Nach einiger Zeit war ich über Nils hinweggekommen und hatte danach noch mehrere Freunde gehabt: Da war einmal Paul aus meiner Klasse, Tom aus einer Klasse über mir, Mattes vom Tanzkurs... und in der Uni dann schließlich Malte, der sich später als der kleine Bruder von Mina entpuppt hatte. Ich hatte viele Fehler in dieser Zeit gemacht, hatte viel bereut und viel gelitten. Aber nun war ich 30 und verheiratet und wenn ich auf all das zurückblickte, was geschehen war, dann war ich wirklich froh, dass es geschehen war. Ohne all das Glück und all den Schmerz, wäre ich heute nicht hier, wo ich nun war. Und ich war glücklich! Ich hatte einen Mann (Malte), einen Neffen (Erik), zwei Trauzeugen (Nils und Mina) und bald sogar eine kleine Tochter. Und im Gegensatz zu Nils hatte ich noch keine grauen Haare, worauf ich ihn immer wieder gerne hinwies.

>>Du siehst schön aus, Kira!<<, sagte Nils lächelnd und nahm Mina sanft in seinen Arm. Erik verdrehte wieder die Augen, als wäre es ihm peinlich, wie liebevoll seine Eltern miteinander umgingen. Ich hingegen war froh, dass sie sich wieder vertragen hatten und sich nun mehr denn je liebten.

>>Danke<< Suchend schaute ich mich nach Malte um und entdeckte ihn schließlich, wie er mit einem riesigen Stück Hochzeitstorte auf dem Teller zu uns geeilt kam. Ich kuschelte mich an ihn und legte eine Hand auf meinen Bauch, während ich mit der anderen heimlich ein Stückchen von seinem Kuchen stibitzte. >>Du siehst auch gut aus, Nils, der Anzug steht dir. Aber warte... ist das da etwa ein neues graues Haar?<<

Hektisch fasste Nils sich an die Stelle in seinem Haar, wohin ich geguckt hatte, und wir alle brachen in Gelächter aus. Nils, Mina, Malte und ich. Und natürlich Erik, der sich nun aber heimlich zum Würstchenstand davonschlich.

Nils und Mina.

Malte und ich.

So war es und so ist es immer noch.

Und so bin ich glücklich.

Der KlavierlehrerWhere stories live. Discover now