Kapitel 21. Der Countdown läuft

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Mit einem leisen Geräusch öffnet sich der purpurene Vorhang und Dora tritt in ihrem angepasstem Hochzeitskleid vor uns. Pandoras Mutter atmet einmal laut hörbar ein und hält sich augenblicklich das Taschentuch vors Gesicht, welches die dicken Tränen auffängt, die ihr über die Wange kullern.

"Oh Dorie", jauchzt ihre Schwester, geht zu ihr hin und betrachtet sie von allen Seiten begeistert. "Du siehst unglaublich aus. So erwachsen und wunderschön."

Dora strahlt noch ein großes Stück mehr und dreht sich um ihre eigene Achse. Sie sieht ihre Mutter nervös an. "Und Mama? Was denkst du?".

Ihre Mutter schaut sie eindringlich von oben bis unten an und bringt ein schluchzendes Lachen hervor. "Dein Vater wäre jetzt so stolz auf seine kleine Maus.".

Auch Pandora steigen Tränen in die Augen bei der Erwähnung ihres vor langer Zeit verstorbenen Vaters und sie geht eilig zu ihrer Mutter, um sie in den Arm zu nehmen.

"Ich weiß, Mama", flüstert sie ihr leise ins Ohr.

"Du siehst wunderschön aus, Pandora", entgegenet ihre Mutter leise. "Du erinnerst mich so sehr an mich als ich es an hatte. Du bist die schönste Braut von allen, Schatz."

Pandoras Schwester Ariadne stellt sich etwas abseits von dem intimen Mutter-Tochter neben mich und drückt mich leicht von der Seite.

"Das hast du gut gemacht", flüstert sie mir zu und nickt mir glücklich anerkennend zu.

"Danke. Ich hatte gehofft, dass es ihr gefällt. Alles soll perfekt sein für morgen."

"Das ist es."

Ich schenke Ariadne ein kleines Lächeln und wische mir die Tränen aus den Augenwinkeln. Ich bin so glücklich dass es endlich soweit ist. Doras großer Tag, ein kleiner Lichtblick.

Nach wenigen Minuten löst sich Dora von ihrer Mutter und wischt sich vorsichtig die Tränen von den geröteten Wangen. Lächelnd dreht sie sich zu mir und zeigt auf die Umkleide. "Kannst du mir helfen, es auszuziehen? Ich will es nicht kaputt machen."

Ich nicke bloß und folge ihr in die Umkleide. Vorsichtig helfe ich ihr aus dem Kleid.

"Hannah", flüstert Dora und dreht sich zu mir. "Ich bin so froh, dass wir zwei hier zusammen stehen. Danke für alles meine Süße, ich glaub ich könnte momentan nur glücklicher werden, wenn dieser Krieg genau jetzt in diesem Moment aufhört."

Ich fange an leicht zu lachen. "Wer weiß, Dora. Vielleicht geschieht ein Wunder."

"Wenn das nur so einfach wäre", entgegnet sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und zieht mich in eine feste Umarmung. "Ich will nur noch morgen erleben, dannach soll kommen was kommt, aber ich habe den wundervollsten Mann an meine Seite gekettet."

Und das schafft Sie auch.

Am morgen vor der Hochzeit bin ich bei den Lovegoods im Garten und helfe, alles aufzubauen. Da wir gutes Wetter haben verzichten wir darauf, einen großen Pavillion aufzubauen, sondern stellen nur Tische und Stühle neben die improvisierte Tanzfläche, die aus geebneter Erde und einem portablem Tanzboden besteht. Da es nicht viele Gäste sind, werden die Tische alle in einer T-Form zusammen gestellt, sodass am Kopf Pandora und Xenophilius sitzen und der Rest sich gegenüber sitzt und ins Gesicht sehen kann. Die Familien sitzen selbstverständlich am nähesten zu dem Brautpaar und wir Freunde weiter hinten. Trotz allem kann man bestimmt allen Gesprächen folgen und sich überall anschließen.

Gemeinsam mit Ariadne stelle ich die Namenskärtchen auf und stelle enttäuscht fest, dass William und sein Date Lucinda mir mehr oder weniger gegenüber sitzen genau neben Dirk und Timothy. Sirius sitzt zu meiner linken und Noah zu meiner rechten.

"Ariadne, wer ist eigentlich Lucinda, die mit William kommt?", frage ich Doras Schwester verwundert. "Dora hatte mir eigentlich erzählt, dass er alleine kommt."

Ariadne zuckt mit ihren Schultern. "Ich weiß es nicht. So wie ich ihn kenne wird es wahrscheinlich eine weit entfernte Cosuine, ein leichtes Mädchen oder nur eine Fassade sein. Er hat schon oft gesagt, jemanden mitzunehmen, aber im Endeffekt kam er alleine." Ich zucke nur mit meinen Schultern und stelle das Namenskärtchen ordentlich wieder zurück.

Als wir mit allem fertig sind verabschiede ich mich von Ariadne und bitte sie, Dora einen Kuss von mir zu geben, die sich gerade mit ihrer Mutter fertig macht für die Trauung. Ich appariere schnell nach Hause, damit auch ich mich und Noah fertig machen kann. Doch zuhause angekommen erwartet mich eine große Überraschung in Form von Sirius Black, der an meinem Sohn gerade spielerisch verschiedene Frisuren ausprobiert und Noah dadurch zum Dauerlachen bringt. Ich schmelze augenblick dahin.

"Mommy!", ruft mein Kleiner, als er mich erblickt, und rennt sofort auf mich zu. Ich gehe auf die Knie, um ihn fest in den Arm zu nehmen. Ich übersähe seinen kleinen Kopf mit ganz vielen Küssen.

"Na mein süßer, kleiner, attraktiver Junge. Was hat der Sirius denn nur mit deinen Haaren angestellt?"

"Er hat Quatsch gemacht, Mommy!", entgegnet er kichernd.

"Und wo ist Onkel Dirk?"

"Er ist schon weg", antwortet Sirius. "Er hat mich rein gelassen, Noah noch umgezogen und ist dann los, diesen Timothy abzuholen. Ich habe angeboten auf den kleinen Racker aufzupassen."

Ich sehe hoch und schenke ihm ein Lächeln. "Das ist aber sehr großzügig von dir."

Er zuckt nur grinsend mit den Schultern. "Ist nicht der Rede wert."

"Danke", entgegne ich ihm und nehme Noah auf den Arm. "Schatzi, Mommy muss sich noch umziehen und hübsch machen. Willst du noch bei Sirius bleiben oder willst du mit Mommy mit kommen?"

"Hier bleiben."

"Ist das ok für dich?", frage ich Sirius und er tritt näher zu uns mit einem Lächeln im Gesicht.

"Wenn ich es bisher geschafft habe, dann schaffe ich den Rest auch noch."

Er nimmt mir meinen Sohn vom Arm und pustet ihm spielerisch die Haare aus dem Gesicht, woraufhin Noah anfängt zu lachen und seinen Kopf hin und her schüttelt.

Ein Grinsen stiehlt sich mir auf die Lippen. "Dann viel Spaß euch beiden, ich beeile mich."

'From Lumos to Nox' (Harry Potter FF/Rumtreiberzeit) {Beendet}Where stories live. Discover now