Kapitel 22. Schmutzige Gäste

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"Sie dürfen die Braut jetzt küssen!"

Jubel bricht aus, als Xenophilius Pandora in die Arme nimmt und sie sich innig küssen. Doras Mutter wischt sich die Freudentränen aus den Augenwinkeln und nimmt ihre Tochter und ihren frisch gebackenen Schwiegersohn in die Arme. Nacheinander beglückwünschen wir alle das überglückliche Brautpaar.

"Du hast es geschafft ", flüstere ich Pandora ins Ohr und drücke ihr einen Kuss auf die Wange. Sie nickt mit einem breiten Lächeln im Gesicht und sieht ihren Ehemann verliebt an. "Alles gute, Xenophilius", beglückwünsche ich auch ihn und umarme ihn fest. "Pass mir ja auf Dora auf."

"Das werde ich", entgegnet er mit seiner etwas träumerischen Stimme, an die ich mich glaube ich nie ganz gewöhnen werde.

Ich beuge mich runter zu Noah und nehme ihn geschickt auf meinen Arm. "Na Schatz, sag mal herzlichen Glückwunsch! Dora und Xeni haben jetzt geheiratet."

Noah hebt blitzschnell seine Ärmchen in die Luft. "Herzlich Glügwunsch!", ruft er laut aus, was alle Gäste zum Lachen bringt.

Dora kneift ihm liebevoll in die Wangen und drückt ihm einen lauten Schmatzer auf die Stirn. "Dankeschön mein Pupsi."

Auch Xenophilius wuschelt ihm liebevoll durch die Haare. "Danke kleiner Mann."

"Biiiiitte", entgegenet Noah laut lachend, was die Gäste wiederum auch zum Lachen bringt. "Mommy lass mich runter!", ruft er zappelnd. Ich stelle ihn wieder auf seine eigenen zwei, kurzen Beine und er rennt sofort weg von uns zu den Beeten.

"Mach dich bitte nur nicht dreckig mein Schatz!",warne ich ihn noch und trete kopfschüttelnd ein Stück zur Seite, um den anderen Gästen die Möglichkeit zu geben, dem Ehepaar zu gratulieren.

"Ich glaube nicht, dass er auf dich hören wird", sagt mir Sirius ins Ohr und ich beobachte weiterhin meinen kleinen Jungen, der sich die Blumen und Gewächse mit großer Ehrfurcht anschaut.

"Ich denke auch. Ich hätte es ahnen müsen, dass es nicht ganz vorteilhaft ist, einem drei Jährigen einen Mini-Anzug anzuziehen."

"Schon wahr", entgegnet der Lockenkopf und ich drehe mein Gesicht zu seinem. "Aber er sieht toll darin aus. Er könnte mir locker Konkurrenz machen."

"Nimm es mir nicht übel", fange ich an und muss leicht diabolisch grinsen. "aber das ist schon ein verlorener Kampf. Noah ist der eindeutige Gewinner!"

Ein breites Grinsen zieht sich über Sirius Gesicht. "Das musst du sagen, er ist dein Sohn. Du weißt genau, dass es ein Kopf an Kopf rennen ist."

"Red dir das ruhig weiter ein, Sirius." Ich sehe ihn herausfordernd an und bemerke, wie sein Blick zwischen meinen Augen und Lippen hin und her springt.

"Merlin, du hast keine Ahnung wie gern ich dich jetzt küssen würde."

"Ich dich auch", sage ich leise. "Aber ich will Noah nicht verwirren."

Sirius seufzt leise auf. "Warum höre ich auf dich und halte mich vor deinem Sohn zurück? Ich tue ja sonst eigentlich auch alles, was ich will."

Ein leises Kichern entfährt mir. "Sieht so aus, als hättest du mich lieber als dich selbst."

"Wer weiß", entgegnet er zwinkernd. Ich drehe mich mit einem Kopfschütteln von ihm und beobachte Noah, der die magischen Pflanzen achtsam berührt. Da er diese Form von Gewächs nicht kennt, dass es seine Farbe ändert oder sich ohne die Hilfe von Wind bewegt, kann er seinen Blick von jenen nicht abwenden. Dafür kann ich es und muss mit einem seufzen feststellen, dass er sich genau in eine matschige Stelle gesetzt hat und seine Hose dreckig gemacht hat. Mit wenigen Schritten bin ich bei ihm und nach wenigen Sekunden registiert er mich.

"Mommy mommy! Guck mal!", ruft er laut aus und greift nach einer kleinen Blüte, die sich bei seiner Berührung sofort schließt.

"Oh, das ist ja super mein Schatz. Aber Noah, du hast dich schmutzig gemacht. Jetzt muss ich dich gleich aus deinen schönen Klamotten ausziehen. Du musst besser aufpassen, mein Schatz."

"Sorry, mommy."

"Ja ich weiß, kleiner. Versprichst du, nächstes mal besser aufzupassen?"

"Ja, mommy."

"Okay." Ich drücke ihm einen Kuss auf den Kopf. "Wir ziehen dich um, sobald es Essen gibt, ja? Damit du den Stuhl nicht dreckig machst."

"Okay mommy. Ich will aber noch spielen."

"Ja Spatz, aber nicht so lange. Bald gibt es essen und dann holen dich Oma und Opa ab."

"Okay", antwortet mir der kleine, jedoch sichtlich abgelenkt von den Pflanzen. Ich drücke ihm noch schnell einen Kuss auf den Scheitel, und gehe zu Sirius zurück, der sich, mit zwei Gläsern Sekt in der Hand, zu Dirk und Timothy gestellt hat.

"So, es ist offiziell", beginne ich zu erzählen, als ich bei den Jungs ankomme, und ziehe die Aufmerksamkeit nun auf mich. "Noah ist mehr an die Pflanzen interessiert als an seiner eigenen Mutter."

Dirk fängt an zu lachen.

"Was quatschst du da für einen Blödsinn?", entgegnet Sirius.

"Ach Hannah, sie werden schnell groß. Gewöhnlich dich lieber daran, denn irgendwann werden andere Frauen für ihn interessanter sein als du", fügt Dirk seinem Lachen hinzu. "Das wird dich dann denke ich mehr stören als ein paar Pflanzen."

Ich quittiere seine Aussage mit einem Augenrollen. "Denkst du wirklich, ich werde eine Mutter, die ihren Sohn so sehr an sich binden wird und ihn nicht in die Welt los lässt?"

"Ja", lautet seine blitzschnelle Antwort, für die er einen bösen Blick von mir kassiert.

"Na vielen Dank auch", entgegne ich leicht schmollend. Dirk selber macht sich nur mit Grimassen über mich lustig.

"Lass es doch gut sein", meldet sich Timothy zu Wort, kann sein Grinsen aber nicht gut verbergen.

"Hier", sagt nun Sirius und hält mir eines der beiden Gläser hin. "Ich glaube, das wirst du brauchen."

Dankend nehme ich das Glas an mich und nippe einmal daran. Werde ich wirklich so enden, wie Dirk es vorraussagt?

"Die Trauung war aber wirklich schön", bemerkt Dirk und wechselt dadurch geschickt das Thema. Alle nicken zustimmend.

"Mit einem Fünkchen Magie mehr wäre es aber noch spektalurärer geworden", merkt Timothy an. "Ich weiß nicht, ich bins einfach anders gewöhnt. Meine Familie übertreibt es immer bei Feiern oder besonderen Anlässen ein bisschen; vor allem in diesen Zeiten."

"Ist ja aber auch verständlich", bestätigt Dirk und drückt Timothys Hand leicht.

Ein klimpern ertönt und Dora ruft uns alle dazu auf, uns an den Tisch zu setzen, da das Essen gleich serviert werden würde.

"Sirius." Angesprochener sieht mich an. "Könntest du mir einen Gefallen tun und Ariadne helfen, das Essen rein zu tragen? Ich muss kurz rein Noah umziehen gehen und hatte ihr versprochen, zu helfen."

"Ist kein Problem", entgegnet er lächelnd und küsst mich kurz auf die Wange. Mit einem Grinsen im Gesicht und einem kleinem funkeln in den Augen sieht er mich an. "Das sollte Noah nicht allzu sehr verwirren. Was denkst du?"

'From Lumos to Nox' (Harry Potter FF/Rumtreiberzeit) {Beendet}Where stories live. Discover now