❇️Step 29❇️

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Yeji

Noch immer spürte ich eine Wut in mir, die nach draußen kommen wollte. Nur dank Ryujins Nähe und ihrem Kuss, der mich völlig aus der Bahn geworfen hatte, konnte ich darüber hinwegsehen. Es widerstrebte mir, meinen Felix alleine zu lassen und ihn mit Changbin reden zu lassen, aber ich musste wohl oder übel auf Ryujin vertrauen. Ein einziger, weiterer Fehltritt von Changbin und er würde Felix nie wiedersehen, noch seinen Namen sagen dürfen oder auch nur an ihn denken.

Mein Blick fiel auf die Schönheit neben mir und ich biss mir leicht auf meine Lippen, die immer noch den Geschmack von Ryujin hatten und entsprechend auch prickelten. Schon lange hatte ich niemanden mehr geküsst und obwohl ich mich an meinen ersten Kuss erinnerte, hatte sich dieser so viel besser und schöner angefühlt, dass ich tatsächlich sogar mehr wollte, obwohl ich nie jemand war, der so auf die Nähe eines anderen stand. Nur machte Ryujin etwas aus mir und ich wusste nicht, was es war und was ich davon halten sollte.

Gerne würde ich den Kuss ansprechen, aber gerade kam es mir fehl am Platz vor. Wir hatten uns in eine Gasse verzogen und standen nun still schweigend nebeneinander, keiner sagte ein Wort und es schien auch nicht so, als würde einer von uns diese Stille brechen wollen. Es war nicht einmal unangenehm, sondern recht normal und ich brauchte diese kurze Pause für mich selbst, um klar darüber zu werden, was ich eigentlich genau sagen oder ansprechen wollte und vor allem, was ich dabei fühlte.

Der Kuss war schön gewesen, keine Frage. Aber was genau hatte ich dabei empfunden? Ich konnte es selbst nicht genau sagen, aber da war... mehr. Mehr, als man für eine normale Freundin empfinden sollte und es verwirrte mich. Gefühle waren einfach nichts für mich, ebenso wenig wie Beziehungen oder die Nähe von einem Menschen und dennoch sehnte ich mich gerade danach. Aus diesem Grund seufzte ich leise und schwer auf, da ich überhaupt nicht richtig nachdenken konnte und einfach nur verwirrt war.

,,Was ist los?", fragte mich Ryujin nun und durchbrach unsere angenehme Stille. Was sollte ich ihr schon sagen? Sie auf den Kuss ansprechen? Oder einfach so tun, als wäre es niemals passiert? Doch den Gedanken dachte ich nicht einmal genau durch, sondern verwarf ihn sofort wieder. Das wäre nur falsch und Ryujin gegenüber unfair, da ich ihren Blick genau gesehen hatte. Sie hatte den Kuss gemocht, ihn schön gefunden und wollte vermutlich auch mehr. Es wäre nicht gerecht, wenn ich den Kuss nicht ansprechen würde.

,,Was sollte der Kuss?", fragte ich nun bloß und richtete meinen Blick auf Ryujin. Überrascht weitete sie ihre Augen und ich erkannte den rötlichen Schimmer auf ihren Wangen. Verlegen wandte sie nun ihren Blick ab, biss sich leicht auf die Lippen und wusste selbst nicht genau, was sie dazu sagen sollte. Na super. Jetzt waren wir an einem Punkt angekommen, an dem wir beide nicht wussten, was wir sagen sollten und deshalb erwartete ich schon gar keine Antwort mehr. Doch tatsächlich erhielt ich eine, nur keine, die mich richtig zufrieden stellte.

,,Ich weiß es nicht...in diesem Moment hat es sich einfach richtig angefühlt."

Stripper ★ RyejiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt