❇️Step 35❇️

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Yeji

Als ich die Tür für Changbin öffnete, konnte ich tatsächlich erkennen, wie dieser etwas fror und ein fieses Grinsen machte sich auf meinen Lippen breit. Zu sehen, wie er litt, war fast schon wie eine Befriedigung. Immerhin wusste ich, dass auch Felix gelitten hatte und das so, wie schon lange nicht mehr. Zwar würde ich nicht sagen, dass ich Changbin hasste, aber ich würde ihn im Auge behalten und dafür sorgen, dass er Felix nicht mehr verletzte. Würde er es auch nur einmal tun, dann würde er es mit mir zutun bekommen.

,,Viel Spaß", meinte ich nur knapp zu ihm und verließ dann das Grundstück, ohne auf eine Erwiderung seinerseits zu warten. Changbin sollte ja nicht denken, dass ich ihn jetzt leiden konnte. Es reichte mir schon, dass ich so viele Gefühle bei Ryujin preisgab, obwohl ich mich kein Stück damit auskannte. Und dennoch freute ich mich darauf, dieses besondere Mädchen bald sehen zu können und mit ihr wieder zu trainieren. Ganz gleich, ob sie sagte, dass sie es nicht schaffen würde, erkannte ich klar und deutlich, wie sie sich bei jedem Mal immer mehr entspannte.

Unbekannte Schmerzen zu spüren, die durch eine psychische Belastung hervorgerufen wurden, waren immer schwer zu erkennen und vor allem zu behandeln. Dank Ryujins Vertrauen hatte ich einen Einblick in ihre Gefühlswelt bekommen und als ich auch noch von ihrem Unfall mit einem anderem Tänzer erfuhr, wusste ich fast schon sofort, was ich tun musste, um ihr zu helfen. Sie durfte sich auf keinen Fall gezwungen fühlen und ich musste mit Verständnis, als auch mit Strenge an die Sache rangehen.

Zu meinem Glück war etwas zwischen uns beiden, weshalb die Sache etwas leichter wurde.

Was auch immer dieses Gefühl war, ich mochte es. Wenn ich an Ryujin dachte, dann erfüllte sich mein Bauch mit Wärme. Es tanzten Schmetterlinge und gaben mir ein Gefühl, als könnte mich nichts und niemand aufhalten und als würde ich alles schaffen. Nur durch dieses Gefühl schaffte ich es, die langen Zeiten durchzustehen und jeden Tag zu arbeiten, obwohl es an meiner Kraft und an meinem Körper zerrte. Ohne Kaffee und ohne Ryujin wäre ich vermutlich durch die ständige physische Belastung und dem Schlafmangel zusammengebrochen.

Deshalb freute es mich umso mehr, als ich endlich bei Ryujin ankam und kaum klingelte ich, wurde mir die Tür bereits geöffnet und eine fröhlich strahlende Ryujin erschien. Ohne groß zu zögern oder darüber nachzudenken, schmiss ich mich ihr förmlich in die Arme und drückte mich an sie, atmete ihren Geruch tief ein - er erinnerte mich übrigens an eine Kirsche - und konnte ihr leises Lachen an meinem Ohr hören, sowie ihren Atem spüren. ,,Hast du mich so sehr vermisst?", witzelte Ryujin und legte nun auch ihre Arme um mich, damit wir uns mehr an den Körper des jeweils anderen pressen konnten.

,,Natürlich habe ich das", erwiderte ich grinsend und löste mich kurz, um ihr ein herzhaftes Lächeln zu schenken. Für einen Moment blitzte etwas in ihren Augen auf, was ich nicht deuten konnte und gleich darauf zeigte sie auch mir endlich wieder ihr hübsches Lächeln. Hatte ich jemals eine andere Person gesehen, die so wunderschön lächeln konnte? Vermutlich nicht.

,,Ich habe dich auch vermisst, Yeji.~"

Stripper ★ RyejiWhere stories live. Discover now