Kapitel 12

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Ich warte zusammen mit Eric im Auto, während die Mädels im Supermarkt ein paar Lebensmittel besorgten. Eric trommelte mit den Fingern seiner Linken Hand auf dem Lenkrad herum während er mit Felicity schrieb. Ich beobachte, wie der Daumen seiner rechten Hand über den Bildschirm glitt. Ich sah wie sie sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht bildete. Ich wandt den Blick ab und starrte aus dem Fenster. Menschen, Hexen und Mischwesen schoben ihre leeren oder vollen Einkaufswagen quer über den Parkplatz und ich fragte mich, ob sie wohl wussten, dass sie beobachtet wurden. Ein jeder verhielt sich anders, wenn er wusste, dass er beobachtet wurde, da gab es keine Ausnahmen. Und ich... ich stand unter ständiger Beobachtung und als ob es nicht schon gereicht hätte, dass meine Leute ständig ein Auge auf mich warfen, war ich mir Sicher, dass die Larkins mich nun auch ständig beobachten. Wir hatten angenommen, dass sie alle noch beim Essen gewesen waren, aber als Sage und ich auf den Schülerparkplatz gekommen waren, um auf Eric und Mirabella zu warten, lehnten die Larkins schon an ihrem Auto und verfolgten mit ihren Blicken unsere Schritte. Ich hatte mich bemüht, unbeteiligt zu wirken und nicht auf sie zu achten, aber das war leichter gesagt als getan. Astors Blick hatte sich nämlich gefühlt auf meinen Rücken gebrannt und das gefiel mir gar nicht. Obwohl Hunter versprochen hatte, dass es zu keinen weiteren Zwischenfällen kommen würde, glaubte ich eher weniger daran, dass sich sein Bruder auch daran hielt. Als wir am Auto angekommen waren, wagte ich einen Blick in ihre Richtung und sah tatsächlich Astors eiskalten Blick auf mir liegen und das selbstgefällige Grinsen auf seinem Gesicht.

Die Kofferraumklappe ging hinter mir auf und ließ mich leicht zusammenzucken. Die Mädels waren fertig und verstauten die wenigen Sachen im Kofferraum, bevor sie sich zu uns ins Auto setzten. Sage nahm vorne bei Eric Platz, während Mirabella sich zu mir hinter setzte. Ich rieb mir leicht die Arme, denn bei dem Gedanken an Astor hatte ich Gänsehaut bekommen.
"Hier!", meinte Mirabella leise und als ich den Kopf zu ihr wandte, sah ich, wie sie mir ein Stück ihrer Lieblingsschokolade hinhielt. Ich nahm es dankend an und stöhnte kaum hörbar auf, als die Schokolade leicht in meinem Mund schmolz und sich dieser köstliche Geschmack breit machte.
"Ich wusste, du würdest dich freuen.", grinste mich die Naturhexe zuckersüß an. Ich freute mich immer, wenn jemand seine Schokomade mit mir teilte, denn ich hatte eine Schwäche dafür. Und für Eis - Saltet Caramal Choc war mein Kryptonit. Es gab nichts besseres auf dieser Welt. Aber anders als Mirabella oder Felicity, die sich als einzige von uns allen, rein vegetarisch ernährten, blieben die Kalorien von Schokolade oder Eis nicht unbemerkt. Meine Hüften waren etwas breiter und meine Oberschenkel etwas kräftiger. Aber mir war es egal. Ich hatte keinen Modelmaße oder den gesellschaftlich idealen Körper einer Frau und es war mir egal. Ich war fit und gesund. Mehr brauchte ich nicht und ich war mehr als froh, dass es den anderen auch egal war, wie ich aussah. Nur meine Haare machten mir Probleme.

"Shaye?", fragte Eric vorsichtig und bog in die Straße ein, in der unser Haus stand.
"Was?", fragte ich zurück und sah den Lykaner an.
"Werden wir Cale etwas von den Larkins erzählen?" Ich holte tief Luft und konnte mit denken, dass ich gleich einen großen Fehler begehen würde.
"Nein, er brauch das nicht erfahren. Und sollte er versuchen etwas aus euch heraus bekommen zu wollen, sagt ihm, dass er mich damit nerven soll.", sagte ich. "Und mir wäre es eigentlich auch lieb, wenn du Felicity nichts davon erzählst, aber so wie ich dich und dein hormongesteuertes Gehirn kenne, hast du es ihr schon erzählt oder?"
Er brauchte nichts sagen, denn ich bemerkte, wie er seine Lippen zusammenpresste und seinen Griff um das Lenkrad verstärkte. Ich konnte jetzt eigentlich nur hoffen, dass Felicity Cale gegenüber nichts verriet. So lieb ich die kleine Rothaarige auch hatte, desto weniger mochte ich es, wenn sie etwas verriet, denn sobald sie sich gestresst fühlte, purzelten die Worte einfach so aus ihr heraus und ehe man sich versah, hatte sie etwas unwissentlich und unabsichtlich ausgeplaudert.
"Tut mir leid.", meinte Eric dann aufrichtig und stellte den Wagen in die Einfahrt des Hauses.
"Schon okay, versuch sie einfach von Cale fernzuhalten.", gab ich zurück und stieg aus. "Wann hat sie heute eigentlich Schluss?"

"15 Uhr, ich hol sie ab und geh dann mit ihr noch in ein Möbelhaus.", meinte er beiläufig und hoffte, dass keiner nachfragen würde, doch wir hielten alle in unserer Bewegung inne und sahen ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Warum wollt ihr ins Möbelhaus?", sprach Mirabella unsere Frage laut aus.
"Naja, also es könnte gut möglich sein, dass wir... nun ja", stotterte er verlegen und kratzte sich am Kopf. "das Bett gestern irgendwie kaputtgemacht haben, als ihr alle nicht im Hause wart."
"Okay, wir lassen das Gespräch lieber hier enden.", meinte Sage und nahm die wenigen Einkäufe aus dem Kofferraum. Mirabella und ich sahen uns kurz an, bis ich kopfschüttelnd um das Auto lief, um die Eingangstür aufzuschließen.
Ich betrat als erste das Haus und legte die Schlüssel auf den kleinen Schrank neben der Tür ab. Ich sparte es mir, laut zu rufen, dass wir wieder da waren, denn Felicity war noch immer arbeiten und Cale - sollte er überhaupt im Haus sein, hatte uns schon längst bemerkt. Ich trat zur Seite, damit Sage und Mirabella die Einkaufe in die Küche bringen konnten, während Eric mit geröteten Wangen alles dafür tat, schnell die Treppe nach oben zu kommen, um in seinem Zimmer zu verschwinden. Ich half den Mädels die Einkäufe zu verräumen und freute mich plötzlich wie eine bekloppte, weil ich eine Packung Saltet Caramel Choc zwischen den anderen Sachen fand und schneller als jemand hätte bis 10 zählen können, hatte ich mir einen großen Löffel geschnappt und war aus der Küche gesprintet. Ich hörte nur die gedämpften Lacher der zwei, als ich die Treppe hinauf eilte, um dann letztendlich in meinem Zimmer zu verschwinden. Die Tür fiel hinter mir zu und ich ließ meine Tasche einfach zu Boden fallen. Der Raum war noch immer völlig dunkel, weil ich heute morgen vergessen hatte die schweren Vorhänge zu öffnen. Ich lief zum Bett und ließ mich darauf nieder, als plötzlich eine tiefe raue Stimme ertönte.
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Hallo ihr Lieben🙈

Fun fact: einen Tag, bevor ich dieses Kapitel geschrieben hatte, habe ich zum ersten mal dieses Eis, was ich in der Geschichte erwähnt habe, probiert und OMG - das ist das wohl geilste Eis, was ich bisher gegessen habe.😂❤
Das hab ich durch Zufall bei Kaufland gefunden gehabt und das ist auch von dieser Kaufland Eigenmarke.😂 Also falls einer von euch mal Lust hat und nen Kaufland in der Nähe hat, kann das gerne mal ausprobieren - also ich bin hin und weg.😍

Mit lieben Grüßen

Jessy❤

Dark Blood - Band 1 (Pausiert)Where stories live. Discover now