Kapitel 18

4.4K 243 20
                                    

Ich blieb stehen und hielt mir die Ohren zu. Ich sackte auf die Knie und presste mein Lippen zusammen. Nein, Nein, Nein!!!, dachte ich, doch es war schon zu spät. Mich überkamen viele Erinnerung und ich konnte nichts tun. Ich sah alles und doch so wenig. Ich wollte weglaufen doch ich konnte nicht. Die Melodie wurde lauter. Ich hörte ein Kreischen und erst nach einigen Minuten stellte ich fest, dass ich kreischte. Die Erinnerungen wurden intensiver, da ich immer mehr spürte. Es war wie ein Strudel, ein Strudel voller Erinnerungen, der mich in die tiefe zog. Ein erbitterter Kampf begann und ich wehrte mich mit all meiner Kraft, doch ich würde es nicht schaffen. Niemand hielt mich fest. Niemand war da...

Flashback

Lizzy, wir sollten uns beeilen. Schnell..", sagte sie und ihre blonden Haare fielen ihr über die Schulter. „Hast du Angst?", fragte ich. Sie sah mich lange an und nickte dann. „Ja", sagte sie dann. „Ja, habe ich" „Wovor hast du Angst?", fragte ich weiter. „Vor...", begann sie, doch dann stockte sie. „Ich habe Angst vor der Zukunft.", antwortete sie und hob die Kette von der Wiese hoch. Sie packte sie schnell in ihre Tasche und nahm meine Hand. Ich verstand nichts. Was soll das heißen 'Angst vor der Zukunft'?

Wir liefen durch den Wald und als wir ein Knacken hörten, lief sie automatisch schneller. „Wie meinst du das? Angst vor der Zukunft?", fragte ich. Sie lief noch schneller und langsam hatte ich zu tun um mit dem Tempo mitzuhalten, da sie längere Beine als ich hatte.

Du wirst es irgendwann verstehen Lizzy. Nicht jetzt, da noch nicht der richtige Zeitpunkt ist. Beeil dich jetzt.", forderte sie und wir rannten nach Hause. Allerdings kamen wir nicht mal bis zum Waldende.

Stupor!", rief jemand und sie schubste mich und sich zur Seite. Als ich mich umdrehte, standen zwei Personen in schwarzen Umhängen und Kapuzen da. Ich konnte ihre Gesichter nicht erkennen, da sie etwas vor ihrem Gesicht hatten... Masken. Sie liefen auf uns zu und sie stellte sich vor mich. „Renn auf mein Kommando nach Hause und hol Hilfe!", zischte sie mir zu.

Soso.... zwei kleine Mädchen im Wald.... wie süß.", sagte der eine und lachte. Ich wusste nicht wieso und ich konnte es nicht verhindern, doch ich fing an zu weinen. Ich schluchzte laut. Die Tränen rollten nur so über meine Wangen und da sah ich keinen Rücken mehr. Sie hatte sich umgedreht und ich sah in ihre grünen Augen. „Alles wird gut, hörst du? Alles wird gut! Bitte nicht weinen..", sagte sie zum Schluss ganz verzweifelt und ich wollte auch nicht weinen, aber ich konnte nicht anders. Ich hörte, wie ein Stück hinter mir Leute rannten. Vielleicht ist es Papa und Onkel, dachte ich.

Dann passierte alles schnell. Das Gelächter von den Männern erstarrte und der eine zückte seinen Zauberstab. „Pass auf!!", wollte ich zu ihr schreien, doch bevor ich das erste Wort richtig ausgesprochen hatte, war es zu spät.

Avada Kedavra!", hatte er gebrüllt und ein grüner Lichtstrahl kam aus seinen Zauberstab und traf ihren Rücken. Sie fiel auf die Knie und von da zur Seite. Plötzlich hob mich von hinten jemand hoch und Männer sind an uns vorbei gestürmt. Männer aus meinem Dorf. Ich heulte noch mehr, da sie sich nicht mehr bewegte.

Lizzy ruhig..", flüsterte mir jemand ins Ohr und ich erkannte die Stimme meines Vaters.

Flashback Ende

„Lizzy ruhig..", sagte Noah und langsam ließ ich meine Hände sinken, welche zuvor noch an meinen Ohren waren. Ich starrt ihn an und sah Besorgnis in seinen Augen. Ein kalter Schauer lief über meinem Rücken hinunter. „Lizzy... geht es dir gut?", Hörte ich Noah fragen, doch ich bekam keine Worte aus meinem Mund. Zu intensiv sah ich alles. Angst vor der Zukunft.... Ich verstand nichts.. wieso war das passiert? Es war doch schon Jahre her, oder?

Passionate Death  (Rumtreiberzeit)Where stories live. Discover now