Kapitel | 11

1.7K 87 1
                                    

Grelles Licht blendete mich als ich die Augen aufschlug. Mir war kalt, ich zitterte. Irgendwo hörte ich Seevögel, doch ich konnte mich nicht auf sie konzentrieren. Ich wusste nicht wo ich war, und was passiert war. Dann traf es mich wie ein Blitz. Das Gewitter!

Ich schrak hoch und spürte unebenen Boden unter mir. Ich lag auf nassem Sand, hinter mir das Meer. Es hatte sich wieder beruhight. Die Wellen rauschten gemächlich über das Ufer. Eine leichte Briese strich durch meine feuchten Haare. Generell war ich überall nass. Ich musste über Bort gefallen und an die Küste getrieben worden sein. Doch waren wir nicht eigentlich meilenweit von der Küste entfernt gewesen?

Ich richtete mich in eine sitzende Position auf und sah mich um. Ein breiter Sandstrand umgab mich. Einige hunder Meter landeinwärts begann ein Wald aus Eichen und Kiefern. Wo war ich? Da fiel mir etwas Dunkles ins Auge. Holzplanken, welche zersplittert im Samd steckten. Mir wurde schummerig, als ich die einzige logische Erklärung in Betracht zog: Wir hatten Schiffbruch erlitten!

Erschrocken sprang ich auf und drehte mich einmal um mich selbst. Was war mit den anderen? Was war passiert? Da sah ich plötzlich eine vertraute Gestalt im Sand liegen. Mein Herz setzte einen Moment aus. Die Person bewegte sich nicht. Der Wind spielte mit der Kleidung und dem nassen Haar. Da erwachte ich aus der Starre und lief auf ihn zu. Das Rennen im Sand war schwer und ich ließ mich neben ihm auf die Knie fallen.

"Hvitserk!", rief ich pansich und drehte ihn auf den Rücken. Sein Gesicht war aschfal und der Anblick schnürte mir die Kehle zu. "Bitte! Wach auf!" Ich schüttelte ihn, Tränen bildeten sich in meinen Augen - und das kam nicht vom Wind.

Hvitserk hustete und schrak hoch. Mir fiel ein riesen Stein vom Herzen und ich umarmte ihn überschwänglich. Ganz benommen schlang er einen Arm um mich. "Eivor?", seine Stimme war kratzig vom Salzwasser. Er sah mich vorsichtig an. "Du blutest!"

Hvitserk wischte mir mit dem Ärmel vorsichtig über die Stirn. Es brachte nicht viel, und das Salzwasser brannte höllisch, aber allein die Geste war niedlich.

"Was ist passiert?", fragte er besorgt.
Ich löste mich von ihm. "Ich weiß es nicht. Wir müssen Schiffbruch erlitten haben!" Seine Gesichtszüge erstarrten und er sprang erstaublich schnell auf die Beine. Hvitserk fluchte bis nach Helheim, als er die Planken sah. "Sie sind alle weg!" Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben. Ich schnluckte. Was wenn sie tot waren? Wenn sie es nicht irgendwo anders ans Ufer geschaft hatten?

Ich vermisste sie jetzt schon. Ubbe, Helga, Floki und die beiden Brüder. Und Ivar - wie sollte er überlebt haben? Er konnte ja nichtmal schwimmen!
"Ich hoffe ihnen ist nichts passiert.", murmelte Hvitserk. "Was machen wir jetzt?", ich war völlig verzweifelt. Ich hatte mir nie ausgemalt, dass ich mal auf einer einsamen Insel stranden würde. Hvitserk sah sich suchend um. Dann ging er auf den entfernten Wald zu und runzelte die Stirn. "Wir sollten etwas die Gegend erkunden. Irgendwie kommt mir das bekannt vor."

Ich folgte ihm ins Dickicht und wir liefe einige Meilen. Ich hatte keinen Plan, wieso er einfach so darauf los lief. Aber vielleicht war er hier ja schonmal gewesen...
Nach ungefähr zwei Meilen kamen wir auf eine kleine Lichtung, die von großen Felsen gesäumt war. Hvitserk blieb abrupt stehen und ich prallte neben ihn. "Was ist?"
Seine Miene sprach Bände. "Ich weiß wo wir sind. Wir sind völlig vom Kurs abgekommen!"

"Was? Wo sind wir?"
"Wessex. Wir haben hier vor ein paar Jahren unser Lager gehabt."
Ich fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen. Wessex! Das war überhaupt nicht die Richtung wo wir hinwollten! Wessex war an der Südküste Englands. Links von Sussex, wo London lag. Er hatte Recht. Wir waren völlig vom Kurs abgekommen!

_____

Hey ,ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Ich hab ja jetzt keine Schule, da hab ich endlich mehr Zeit zum Schreiben ;)

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag. Bleibt gesund!

Between Two WorldsWhere stories live. Discover now