Kapitel | 18

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Hallo alle miteinander! Auch in diesem Kapitel musste ich leider etwas an der Biografie von manchen Leuten ändern. Vielleicht bemerkt ihr ja was ;)

Ich wünsche euch auf jeden Fall ganz viel Spaß beim Lesen. Und sorry, dass meine Kapitel manchmal so kurz sind.

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"Um Lagertha vom Thron zu stoßen!"
Einige Sekunden lang war es still. Dann brach Harals in tosendes Gelächter aus. "Toller Witz Kleiner!" Ivar starrte ihn wütend an. "Das war kein Witz!"

"Und wieso gerade du?" Ubbe verschränkte die Arme. "Wenn jemand das Recht auf den Thron hat, dann ja wohl Björn."
"Ja, aber Björn hat mir persönlich versichert, er habe kein Interesse an dem Thron. Genauso wenig wie du Hvitserk." Er sah zum anderen Tischende herüber. Hvitserk rutschte auf seinem Stuhl herum. "Schon richtig, aber-"

"Was wenn ich Interesse an dem Thron habe?", fragte Ubbe langsam. Ivar lachte. "Ubbe, wenn du jemals Interesse an dem Thron gehabt hättest, hättest du Vaters Angebot damals nicht ausgeschlagen."
Ich wusste nicht wovon er redete. Die ganze Situation war plötzlich ziemlich surreal. "Herrgott Ivar!", brauste Ubbe auf. "Ich töte doch nicht meinen eigenen Vater, nur um König zu werden!"

"Tja, damit hast du deine Chance vertan.", murmelte Ivar, er wusste dass er bereits gewonnen hatte. Ubbe stieß einen Laut der Ungläubigkeit aus. Auch Floki, Harald und Halfdan sahen zweifelnd zu Ivar. Dieser lehnte sich genüsslich zurück. "Wie ich sehe ist mein Plan nicht sehr geschätzt. Ich hatte angenommen, ihr steht voll und ganz hinter mir."
Ubbe knetete die Hände. Ivar, das tun wir, aber das hier-"

"Entweder ihr helft mir Lagertha vom Thron zu stoßen, oder ich erzähle ihr, dass ihr es wart, die damals die Götterstatue von Freya niedergebrannt haben. Es ist ein schweres Vergehen, die Götter so zu beleidigen."

"Das haben wir nie getan!", rief Hvitserk aufgebracht. Ich wusste mal wieder nicht wovon sie redeten, ich wusste auch nicht, wieso die Statue gebrannt hatte.
"Das muss sie ja nicht wissen. Sie hasst euch sowieso schon.", konterte Ivar.

"Junge!", Harald legte Ivar eine Hand auf die Schulter, doch der zuckte zurück. "Lass uns eine andere Lösung finden, ja?"
Ivar rückte seinen Lederharnsich zurecht. "Ich denke nicht. Und ihr werdet mich unterstützen oder sofort zurück in eure Heimat segeln, das ist mir egal. Ich brauche eure Hilfe nicht."

Die Übrigen sahen hilflos in die Runde. Sie hatten keine Wahl. Ivar hatte sie in der Hand.

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Später am Abend schlenderte ich mit Ubbe und Hvitserk durch den nahegelegenen Wald. Wir mussten aufpassen, dass keine Späher der Engländer in der Nähe waren, aber bisher war alles ruhig.
Ivar hatte bekommen was er wollte. Die anderen hatten widerwillig zugestimmt. Jetzt stapften sie missmutig durch das Gras. Ubbe stieß einen Stein beiseite. "Mir gefällt das nicht!", stieß er hervor. "Er kann uns nicht einfach erpressen!"

"Ja, aber wenn wir ihm nicht helfen, erzählt er Lagertha von dem Brand und sie wird uns dafür hängen. Du weißt wie hoch die Strafe für so etwas ist!", meinte Hvitserk.
Ubbe grummelte. "Ich weiß, aber wir können Ivar nicht den Thron besteigen lassen! Ich hasse Lagertha dafür, dass sie meine Mutter umgebracht hat. Aber sie ist immer noch besser als Ivar!"
"Das stimmt"

"Aber wir können nichts tun", pflichtete ich bei. Ubbe kaute auf seiner Unterlippe und schüttelte leicht den Kopf. Dann packte er seinen Bruder bei den Schultern. "Wir sagen es ihr einfach. Wir fahren alleine los und warnen Lagertha. Noch bevor Ivar mit der ganzen Truppe zurück segeln kann."

Hvitserk murrte. "Du weißt wie gerissen Ivar ist. Der findet das raus."
"Nicht, wenn wir es heinlich machen. Wor machen es wie auf der Hinreise. Wir treffen uns nachts und fahren davon. So einfach!"
"Zu einfach!", protestierte Hvitserk. "Bruder, welche Chance haben wir denn?"

Hvitserk seufzte. "Und wenn er uns erwischt?"
"Wird er nicht. Wir weihen Floki, Harald und Halfdan ein. Einer von denen wird die Wache übernehmen, sodass er uns freien Geleit verschaffen kann. Und dann wacht Ivar morgens auf und die Wache und wir sind mit dem Schiff weg. Und er kann nichts tun, eingolen kann er uns nicht. Wir haben Floki, den besten Segler aller Zeiten!"
"Ja, aber Ivar vertraut keinem von denen."

"Ivar vertraut niemandem! Nicht einmal seinen eigenen Leuten. Das ist unsere Chance. Komm schon Bruder!"
Hvitserk gab sich geschlagen. "Na gut, aber nur unter einer Bedingung." Ubbe grinste, als könne er es sich schon denken. "Sie kommt mit", Hvitserk deutete auf mich, die schon die ganze Zeit teilnahmslos daneben stand. Warum heckten Wikinger bloß immer selbstmörderische Pläne aus?
Ubbe grinste uns an. "Freya hat dir ziemlich den Kopf gewaschen, hm? Na schön, sie kommt mit."

Between Two WorldsWhere stories live. Discover now