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[Jungkook]

„Lass mich dich bitte überzeugen hier zu bleiben! Es ist gerade mal unser erster richtiger Tag hier und wir haben noch ganz viel Zeit um viel zu unternehmen, bis wir uns morgen an den Rest der Gruppe hängen. Ich habe auch schon eine gute Idee, was wir machen können!", meinte Taehyung und schaute mich dabei erwartungsvoll an, während er auf meine Antwort wartete, die eigentlich schon klar sein musste, wenn er mich schon so darum bat. Vorerst wollte ich wirklich stur bleiben, denn ich hatte mich dazu entschieden Nachhause zu fahren, aber wie konnte ich das tun, wenn er mich doch hier haben wollte. Auch noch mit einem Lächeln, welches ich mittlerweile immer öfter sehen durfte.

So wurde ich wieder einmal schwach, seufzte deswegen auch und nickte lediglich als Antwort, weil mir nicht danach war, zu sprechen. Das störte den Mann aber nicht weiter, denn er griff plötzlich nach meiner Hand und zog mich hinter sich her, ging dabei so schnell, dass ich ihm nur hinterher stolperte und dumm angeguckt wurde. Natürlich war das kein Verhalten, dass einem Lehrer glich, aber dass sich Taehyung mir gegenüber nur selten wie ein wirklicher Lehrer verhielt, war nichts Neues. Wie sonst kamen die Gerüchte ins Laufen? Ob unterbewusst oder wirklich bewusst, weil er es witzig fand, ließ er das Feuer nie erlöschen und tat Dinge, die dafür sorgten, dass es weiterhin am Leben blieb.

„Nicht so schnell", stieß ich hervor, als ich das eine Mal fast zu Boden fiel und tatsächlich hörte Taehyung darauf und ging zwar noch immer schnell, aber etwas langsamer. Weil wir nicht sonderlich weit vom Hotel entfernt waren, dauerte es nicht lang, bis wir letztendlich dort waren, weshalb ich mich verwirrt umschaute. „Warum sind wir wieder hier? Ich dachte wir wollten etwas unternehmen", murmelte ich und schaute unsicher zum Älteren, der in seiner Hosentasche kramte, bis er letztendlich den Schlüssel zu seinem Auto hervorholte.

„Auch wenn ich selbst noch nicht allzu oft hier war, kenne ich einen Ort, gerade wenn man aus Seoul hinausfährt. Ich bin mir sicher, dass es dir gefallen wird, dieser Ort ist nämlich etwas ganz Besonderes", erzählte er mir, während wir zu seinem Auto gingen, in welches wir dann stiegen und losfuhren. Ich wusste nicht, worauf ich mich einstellen sollte, jedoch schlich sich mir jetzt schon ein kleines Lächeln auf die Lippen, bei dem Gedanken daran, wie sehr Taehyung dabei war an der ganzen Sache und mir unbedingt diesen Ort zeigen wollte, den er so toll fand.

Es war ein wirklich schöner Tag. Die Sonne schien, es war relativ warm draußen und die Luft war auch nicht allzu schlecht, sodass man einerseits weit gucken und andererseits gut atmen konnte. Und ich saß hier mit Taehyung in seinem Auto. Schon wieder. Während gerade Lady Gaga über das Radio lief.

„Oh, ich liebe das Lied!", entkam es dem Mann plötzlich, sobald er es hörte und drehte das Radio sofort laut auf. Auch ich mochte das Lied und konnte daher weiterhin nicht aufhören zu lächeln, denn wann konnte man schon von sich behaupten, in einem Auto mit einem Lehrer zu sitzen und dabei Bad Romance von Lady Gaga zu hören, auf voller Lautstärke, mitten auf der Schnellstraße?

„You know that I want you", fing er dann auch noch an zu singen, wobei ich mich erschreckte darüber, wie gut Taehyung singen konnte. Seine so maskuline Stimme nahm plötzlich eine ganz andere, so sanfte Farbe an, klang wunderschön und harmonierte perfekt zu dem Lied. „And you know that I need you. I want it bad, your bad romance."

Auch ich sang mit, jedoch relativ leise, weil ich viel lieber zu Herrn Kim schaute und ihm zuhörte, wie er sang. Man sah die Leidenschaft, die er dafür hatte, direkt an. Jeden einzelnen Moment, den er damit verbrachte es zu tun und das obwohl er gerade fuhr und sich konzentrieren musste.

Langsam neigte sich das Lied auch dem Ende zu und weil ich es oftmals bei mir zuhause gesungen hatte, wusste ich, dass jetzt eine sehr hohe Note kam, die sich lang zog. Wie ich es hoffte, ließ er diese nicht aus, gab sein alles und sang sie, laut und mit all der ganzen Kraft in seiner Stimme, wodurch mir mein Herz in die Hose rutschte, denn alles an diesem Mann war einfach perfekt. Seine Stimme, sein Auftreten, die Art wie er sang, einfach alles.

„Wow", murmelte ich leise und schaute auf meine Arme hinunter, die aufgrund meiner Gänsehaut aussahen wie gerupfte Hühnchen.

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teacher's pet ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt