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[Jungkook]

Wegen der Sonne, die mir direkt in die Augen schien, weil ich am Vorabend vergessen hatte die Rollos runter zu lassen, wachte ich relativ früh auf, angeschmiegt an Taehyungs Brust, die sich immer wieder langsam auf und ab hob. Von seinem Körper ging eine so angenehme Wärme aus, dass ich nicht anders konnte, als mich nur enger an ihn zu kuscheln und lange Zeit so zu verweilen.

Als ich merkte, dass die nackte Haut unserer beider Oberkörper sich berührten, dachte ich an das, was passiert war und musste leicht schmunzeln. Ich biss mir auf die Unterlippe, um das zu unterdrücken, sonst hätte ich noch angefangen zu kichern.

Oft hatte ich geträumt davon, aber nun, da es wirklich passiert war, wusste ich, dass es etwas ganz Besonderes war, unbeschreiblich schöne Gefühle. Dinge, die man so noch nie gespürt hatte, ganz bezaubernd und einfach unglaublich. Während ich so da lag und vollkommen versunken in Gedanken war, zeichnete ich ganz vorsichtig kleine Kreise auf seiner Brust. Seine Haut war ganz weich, wie die eines Kindes, weshalb ich dann doch nicht anders konnte, als leise zu kichern.

Etwas unsicher, aus Angst, ich hätte ihn geweckt, schaute ich auf zu meinem Freund, der aber seine Augen noch geschlossen hatte und ganz friedlich schlief. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, strich ich einige Haarsträhnen aus seinem Gesicht und beugte mich ein wenig vor, denn ich wollte ihm einen Kuss auf die Wange drücken, jedoch drehte er seinen Kopf plötzlich in meine Richtung, wodurch unsere Lippen aufeinander trafen und wir uns somit küssten. Nur widerwillig lösten wir uns wieder voneinander und schauten uns leicht grinsend an.

„Du warst also wach", murmelte ich und hatte meine Hand wieder auf seine Brust gelegt. Sie lag an der Stelle, an der sich sein Herz befand, welches ich schlagen spürte. Es schlug etwas schneller als es sollte, was bedeutete, dass er mich wirklich gern sah und liebe für mich empfand. Wieder konnte ich nur wie dumm lächeln, weil es mich so glücklich machte.

„Wie die Sonne dich anleuchtet", hauchte er leise vor sich hin. „Du siehst aus wie ein Engel."

Sofort zog ich die Decke peinlich berührt über meinen Kopf, weil ich es noch nicht gewohnt war, solche Komplimente zu erhalten, aber der Ältere zog sie wieder weg und lächelte mich weiterhin an.

„Wir sollten duschen gehen", schlug er vor, weil wir heute Nacht nach unserem Akt darauf keine Lust mehr gehabt hatten, denn wir wollten die Wärme und die Zweisamkeit im Bett genießen, wobei wir relativ schnell zusammen eingeschlafen waren. Ich nickte nur leicht und setzte mich auf, gähnte sofort.

Dann gingen wir auch schon zusammen ins Bad, wobei ich keine Sekunde auch nur daran dachte, Taehyungs Hand loszulassen, denn auch wenn er hier bei mir war, wollte ich ihn auf keinen Fall von meiner Seite weichen lassen.

„Warum Baden wir nicht einfach?", fragte er plötzlich, als er die Badewanne in meinem Bad sah, weshalb ich sofort anfing zu strahlen und hastig nickte. Wir hatten uns vor dem Schlafen gehen noch eine Boxershorts angezogen, weshalb wir jetzt nicht mehr so viel auszuziehen hatten, als die Wanne sich mit Wasser füllte. Noch immer seine Hand haltend, stieg ich nach ihm zu, wobei er sich als erstes hinsetzte und ich mich dann, mit dem Rücken zu ihm, zwischen seine Beine.

Der angenehme Geruch des Lavendel-Öls stieg mir in die Nase, während wir hier ineinander verschlungen lagen und es einfach genossen. Der Dunkelhaarige hatte seinen Kopf neben meinen auf meiner Schulter abgelegt, wobei er seine Arme fest um meinen Oberkörper geschlungen hatte, als würde er Angst haben, mich loslassen zu müssen.

Immer mal wieder drückte er mir einen sanften Kuss auf meine Haut, weshalb ich eine Gänsehaut bekam und wohlig seufzend die Augen schloss, meinen Kopf dabei in den Nacken legend und somit an Taehyung lehnend.

„Taehyung? Du hast gestern gesagt, du liebst mich", setzte ich irgendwann in den Raum und schaute zu ihm. „Es war das erste Mal, dass du das gesagt hast."

Ich schaute wieder nach vorn, auf unsere Hände, dessen Finger sich jetzt miteinander verschränkten und auf unsere Füße die ein wenig miteinander spielten.

„Anfangs war es wirklich dieses Gefühl in mir, dass ich etwas für dich empfand, aber ich bin mir nun sicher, dass ich dich wirklich mit all meiner Aufrichtigkeit liebe. Ich dachte, das war der perfekte Moment, um diese drei so bedeutenden Worte endlich sagen zu können", erklärte er mir und ich hörte ihn leise lachen. „Als ich meinte, ich würde mit dir über etwas Wichtiges reden wollen, meinte ich genau das, aber leider kam ja etwas dazwischen."

Sofort setzte ich mich auf und schaute meinen Freund verwirrt an.

„Warte. Du wolltest mir sagen, dass du mich liebst?", fragte ich noch einmal nach, obwohl ich ganz genau gehört hatte, was er sagte. Nun selbst etwas verwundert, nickte er leicht, weshalb ich meine Hand gegen meine Stirn schlug. „Ich dachte würdest nur darüber reden wollen, endlich mit mir zu schlafen. So hast du es nämlich dargestellt!"

Mit einem so unglaublich herzlichen Lachen schaute er mich an und nahm dann meine Hand in seine, küsste sie und beugte sich dann leicht vor, um meine Stirn zu ebenfalls küssen.

„Schlag dich nicht mehr selbst", sagte er und küsste meine Hand noch einmal. „Natürlich wollte ich auch darüber reden, aber ich wollte dir nur sagen, dass ich warten werde, bis du dich bereit dazu fühlst es mit mir zu machen. Ich weiß genau, dass es viel Druck ist, der da auf einem lastet und dass man will, dass es etwas ganz Besonderes wird. Nicht nur weil ich dich liebe, sondern weil du mir gerade wirklich die Welt bedeutest, war ich bereit auch ein ganzes Jahr zu warten, mehrere Jahre, bis du irgendwann sagst, dass du es auch tun möchtest. Weißt du, ich bin ein Mensch, der wirklich schnell mit aller Leidenschaft liebt und deswegen kann ich dir jetzt schon sagen, dass ich meine Zukunft bereits mit dir im Blick habe. Deswegen, sorge dich um nichts mehr und rede immer offen mit mir, ja? Ich will diese Beziehung pflegen und aufrechterhalten, um mein restliches Leben mit dir verbringen zu können. Und damit ich diese Hand nie mehr loslassen muss."

„Taehyung, ich weiß nicht, was ich gerade sagen soll", murmelte ich total perplex und saß einfach da. Mein Herz raste und ich spürte es bis in meinen Hals schlagen. Nicht in meinem Kopf, sondern in meinem Herzen waren so viele Worte, die ich sagen wollte, jedoch verließ kein einziges davon meine Lippen.

„Du brauchst nichts sagen, ich weiß es schon", erwiderte er. „Dein Blick spricht mehr als tausend Worte. Du bist zu lesen wie ein Buch, ein wirklich sehr romantisches", erzählte er noch und küsste mich wieder ganz innig.

Und so verbrachten wir zusammen einige Zeit lang in der Wanne, sagten nicht mehr und genossen einfach die Zeit zu zweit, die Wärme der Geborgenheit und der Liebe.

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teacher's pet ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt