Chapter 16

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Das kann nur ein Traum sein.
Das muss es! Ich will nicht mit Changbin dieses Projekt machen!

Schon bei dem Gedanken mit Changbin 3 Monate lang zusammen zu arbeiten ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen und schon stieg Panik in mir auf. Er wird mir weh tun. Es ist die perfekte Chance mir so viele schmerzen wie nur möglich zuzufügen ohne das ihn jemand aufhalten kann.

„Hast du Morgen Zeit?"
Ich gab dem Tisch vor mir meine ganze Aufmerksamkeit und versuchte mich zu beruhigen, was zwar nicht so funktionierte wie ich es wollte, aber alles war besser als Changbin anzuschauen.
„Hallo?"
Ein weiteres mal ignorierte ich ihn. Vielleicht ignorierte ich ihn nicht gezielt, aber ich antwortete einfach nicht auf seine frage.
„Hey?!"
Jetzt fuchtelte er mit seiner Hand vor meinem Gesicht, was mich aufzucken ließ und ich wurde nun vollständigste meinen Gedanken gerissen. Langsam und am ganzen Körper zitternd drehte ich meine Kopf in Richtung Changbin.

„Also?" Hast du morgen nun Zeit oder nicht?"
Mein Hals war so trocken wie die Sahara und ich schaffe es kein einziges Wort herauszubringen, als nickte ich bloß.
„Gut so. Ich will dieses Projekt so schnell wie möglich hinter mich bringen."
Autch.
„In diese Internet Cafés will ich nicht, dort ist es zu laut und wo anders geht es wahrscheinlich nicht da ich für das Programm eine Wlan Verbindung brauche. Also zu mir oder zu dir?"
Blitzschnell brachte ich schon fast krächzten ein kleines „Z-Zu d-dir." heraus und wendete mich wieder meinem Tisch zu. Bitte geh wieder!

„Ich gebe euch die Doppelstunde dazu Zeit euren Partner besser kennenzulernen und euch schon mal Gedanken darüber zu machen welche art von Song ihr schreiben wollt. Versucht es bitte gleichmäßig aufzuteilen!"
Die ganze Doppelstunde neben Changbin sitzen? Nein, dass schaff ich nicht. Schon diese kleine Conversation, wenn man es nennen will, gerade eben hat mich schon fast an meine Grenzen gebracht.
Ich sprang von meinem Platz, ging vor zu meiner Lehrerin und sagte bescheid das ich auf Toilette ging.

Meine Musiklehrerin war die einzige Person an dieser Schule die ich halbwegs mochte. Sie strahlte etwas aus was einem das Gefühl gab ihr alles anvertrauen zu könne. Möglicherweise lag dass auch nur an mir und daran das mich sonst keiner so höflich ansprach oder so nett behandelte, aber in ihrer Umgebung fühlte ich mich wohl und konnte leicht entspannen. Das hört sich so an als ob ich auf meine Lehrerin stehen würde und das tu ich bestimmt nicht! Sie war bloß wirklich nett.
An den ganz kalten Tagen in Winter, ließ sie mich sogar ins Lehrerzimmer, wenn dort kein anderer Lehrer anwesend war und bot mir eine Tasse Tee an. Sie wusste nur nicht wie mich die Leute hier an der Schule behandelten, geschweige denn wie es bei mir zuhause abläuft und ich wollte es dabei belassen. Wenn ich einmal schrammen im Gesicht hatte, schob ich es auf kleine dumme Unfälle oder auf meine Katze. Nur wusste sie nicht das ich keine hatte und solange sie nicht weiter nachfragte ist alles gut.
Natürlich bekam sie die kleinen Sticheleien im Unterricht mit, wenn mir Beispielsweise eine Papierkugel an den Kopf geworfen wird, aber ich versicherte ihr immer, dass es nur daran lag das ich für die anderen Jungs in meinem Alter, wegen meinem Aussehen ein leichtes Ziel für solche Streiche darstelle, es aber nicht ernstes war.
Und auch diese lüge kaufte mir Glücklicherweise ab.

Mein Schritte hallten in den leeren Gängen, als ich mich zu den Toiletten auf dem Stockwerk begab.
Das Dach und die Toiletten waren die einzigen Orte die mich schützten, als verbrachte ich logischerweise die Pausen dort. Ich wurde von meinen Peinigern zwar ab und zu dort angefangen, aber sonst sind es meine eigenen Verstecke.
Wenn ich an einem Tag auf dem Dach gefunden werde, verstecke ich mich die nächsten male auf dem Klo, bis sie checken das ich mich dort Verstecke und bleibe dann die Pausen wieder auf dem Dach. Ein ewiger Kreislauf und sie fallen immer wieder drauf rein.
Es gab noch ein Versteck, welches ich am Anfang von dieser Folter benutzte.
Hinter der Turnhalle gab es eine kleines Holzhaus, in dem wahrscheinlich die Sachen vom Hausmeister verstaut waren. Genau wusste ich es nicht, da die Hütte mit einem alten Schloss verschlossen war. Das Holzhaus war von Bäumen umgeben, also eigentlich ein gutes Versteck, trotzdem fanden sie mich. An dem Tag hatte ich keine Chance zu entkommen und lag selbst nach den Prügeln noch Stunden dort. Seither hatte ich mich nicht mehr dort hingetraut, aus Angst sie würden sich nicht mehr zurückhalten, da sie keiner sehen konnte.

Save Me | changlix Where stories live. Discover now