chapter 19

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Das letzte klingeln des Tages zeigte allen Schülern dass sie nachhause konnten, doch mir zeigte es nur weitere stunden der Hölle.

Nachdem ich Changbin meine Antwort auf dem Zettel hinterlassen hatte, habe ich ihn den rest des Tages nicht gesehen, es könnte zwar auch daran liegen, dass ich versucht habe so gut es geht alles anderen Schülern aus dem Weg zu gehen.
Nur die aus Changbins freundeskreise, die in meine klasse gehen, habe ich gesehen und kurz Chan wie er vor unserer Klasse auf wen wartete.
Wahrscheinlich jeongin.

Bei diesem Gedanken konnte ich mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen, doch es sah eh keiner da ich schon bei einem meiner kleinen Verstecke, die ich hier auf dem Schulgelände hatte verschwand.

Es war schön zu sehen wie sie sich langsam, aber sicher auf eine nächste ebene, die ebene der liebe begaben und das hatten sie verdient.
Sie waren gute menschen, obwohl sie mit vielleicht nicht ganz so guten Menschen befreundet sind, verdienen sie, meiner meinung nach, alles Glück im leben. Und obwohl ich nichts mit ihnen zu tun hatte und mich eher aus Höflichkeits gründen für sie freuen sollte, war es doch ein bisschen mehr.
Fasst wie sich freunde füreinander freuen.

freunde? hast du einen clown zum frühstück gegessen?

Natürlich musste diese Stimme in meinem Kopf mich bei dem gedanken an freundschaft runter ziehen und obwohl ich nach dieser ganzen Zeit von Hass und Schlägen damit klar kommen müsste, schmerzte mich der Gedanke auf ewig allein zu sein sehr.

Zu meinem Glück passierte den restlichen Tag nichts und langsam begab ich mich Richtung Eingangstor um dort auf Changbin zu warten.

Mit jeder Minute die verstrich, fühlten sich meine Knie immer weicher an und ich bekam etwas Angst.
Was würde bei Changbin zuhause passieren? Was wenn er mich verletzt? Immerhin wären wir alleine und keiner könnte ihn aufhalten, wenn er auf mich einschlug.
Die angewiderten Blicke, die mir die Schüler zuwarfen ignorierte ich und versuchte mein Gesicht so gut wie möglich monoton aussehen zu lassen, obwohl sich mein Herz so anfühlte, als ob es auseinander gerissen wird.
Ich hasste diese Einsamkeit.

Ich ließ einen kurzen Blick zu meine Uhr auf meinem Handy schweifen und sah das ich schon fast 7 Minuten hier stand und da ich Changbin noch nichtmal ansatzweise in der immer weniger werdenden Schülermasse erkennen konnte, entschloss ich mich, mich zu einer der etwas abseits stehenden Bänke zu setzen, die hier auf dem Hof verteilt sind. Von hier aus konnte ich immer noch das Tor sehen und gleichzeitig den Blicken der anderen ausweichen.
Meine Augen hingen durchgehend am Tor, sodass ich sofort sah wenn Changbin da seien würde und ich würde sofort hingehen um ihn nicht durch langes warten zu verärgern.

Ein leises Rascheln ertönte etwas neben mir und bevor ich auch nur ansatzweise reagieren konnte, wurde ich auf schon auf den Haaren gepackt und mein Kopf wurde unsanft nach hinten gerissen.
Tränen bildeten sich in meinen Augen während ich versuchte überall hinzuschauen, außer in die Augen meines Gegenübers.
Ich war mir nicht genau sicher wer er war, aber er war eine Jahrgangsstufe unter mir.

Schon erbärmlich von jemanden runtergemacht zu werden, der jünger als du bist.

„Naaa, wie gehts dem Opfer denn heute so?"
Es war eine rhetorische Frage, also machte ich mir nichtmal die mühe zu antworten.
Er kickte mir in die Seite und ich flog, mit einem schmerzenden stöhnen vom rand der Bank auf dem Boden. Der junge ging um die Bank auf mich zu, packte mich wieder an den Haaren und zwang mich so ihm genau ins Gesicht zu sehen.
„Also ob du von nur so einem mickrigen, kleinen kick schon auf dem Boden liegst?! Ich fasse es nicht!" lachte er mir lautstark ins Gesicht.

Save Me | changlix Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz