Von Menstruation blutige Familienfehden

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"Und was macht ihr so die ganze Zeit, wenn ihr euch trefft? Jeongguk heißt er doch, oder?", fragte Theo.

Wir schwammen noch immer auf die andere Seite der Schottergrube zu. Übrigens falls sich irgendwer fragt, warum mir bei diesen Fragen nicht unwohl zumute wurde, das war, weil es ja nicht wirklich um mich ging. Es ging um Jeonggukie und mich, da konnte ich problemlos reden lustigerweise.

"Ja halt plaudern"

"Die ganze Nacht habt ihr nur geplaudert?"

"So ziemlich, joa. Er hat mir so Sternzeichen gezeigt auf meiner Hand"

"Wie, auf deiner Hand?"

"Er hat sie halt so aufgemalt"

Kurz sagten die beiden nichts. Okay Mara war sowieso eher auf der stilleren Seite angelegt, aber Theo wusste eigentlich immer was zum Sagen. Es klang schon ein bisschen weird, wenn ich so darüber nachdachte. War das nicht oft so? Wenn die Sachen passierten, wirkte es so logisch und natürlich, aber dann im Nachhinein dachte man sich nur so wtf?

Es war aber irgendwie schade. Dadurch dass ich ihnen von diesem Moment erzählte, verlor er seinen einzigartigen Glanz und wirkte trivial. Jeonggukie hatte einfach nur auf meiner Hand herum getapst. Wenn ich so darüber nachdachte, war es wirklich nichts Besonderes gewesen. Warum hatte es sich bitte für mich so angefühlt, als würde meine Haut erblühen?

"Ihr seid da also mitten in der Nacht am Spielplatz gehockt und habt einfach nur geredet und Händchen gehalten?", fasste Theo perplex zusammen.

"Er hat meine Hand nicht gehalten, nur berührt"

"Jaja, ich weiß. Das kommt der Definition von Händchen halten aber gefährlich nahe"

"Hm, wohl wahr. Egal, reden wir über was anderes", lenkte ich das Gespräch weg von Jeonggukie und mir, um den Zauber unserer gemeinsamen Erinnerungen zu wahren.

"Sehr verdächtig, dass du so das Gesprächsthema wechselst, aber okay", kommentierte Theo.

"Kommst du zum Festl in ein paar Tagen, Taehyung?", erkundigte Mara sich.

"Ist da schon diese Woche? Lol, hab ich komplett vergessen"

"Kannst ja deinen fast-boyfriend mitnehmen", neckte Theo mich.

"Calm your tits, girl"

"Frech!"

Ich lachte und auch wenn sie zuerst noch eine böse Miene zog, konnte sie sich das Kichern nicht lange verkneifen. Auch Mara grinste, wie ich sehen konnte. Maras Lächeln war mir schon immer ein Rätsel gewesen. Sie zeigte es selten und wenn, dann zog sie nur einen Mundwinkel nach oben. Ganz überzeugt wirkte es nie bei ihr. Die Male, wo ich sie von Herzen lachen habe sehen, konnte ich an einer Hand ablesen.

"Aber ja, ich schau, dass ich komm. Und ihr?"

Beide bejahten. So ein Dorffest war ganz lustig, es gab gekühlte Limonade und Würstel, gute Stimmung und ein knisterndes Lagerfeuer. Das Angenehmste war ja, dass es im Freien war. Das Dorf war zwar nicht so groß, aber wären alle in einen Raum gezwängt, würde ich innerhalb einer Sekunde den Ausgang passiert haben, so viel war klar.

"Cool, dann nehme ich wieder Karten mit zum Spielen wie letztes Mal", freute Mara sich mit einem leichten halben Lächeln.

Man konnte schon fast sagen, dass die Schwarzhaarige süchtig nach Kartenspielen war. Vor einem Jahr oder so hatte sie es irgendwie entdeckt und seitdem hatte sie jedem im Dorf nach einer Partie gefragt. Es war wirklich beeindruckend, innerhalb von kürzester Zeit hatte sie die abgefahrensten Tricks drauf. Beim letzten Festl hatte sie uns beim Schnapsen zerstört, nur ein paar Ältere konnten ihr die Stirn bieten. Sie hatte ja auch ein Bomben Pokerface.

Sandkastenfreunde || TaeGukWo Geschichten leben. Entdecke jetzt