Kapitel²

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➥ 𝘁𝗮𝗲𝗵𝘆𝘂𝗻𝗴

Die Sonne scheint, die Tage werden länger, alles blüht. Kein Wunder, dass viele Menschen im Frühjahr glücklicher sind. Angeblich spielen im Frühjahr die Hormone verrückt. Doch stimmt das? Gibt es sie wirklich, diese "Frühlingsgefühle"? Das frage ich mich jedesmal aufs neue, aber daran glauben tue ich nicht. Warum? Weil wahre Liebe in meiner Welt so gut wie gar nicht existiert. Alphas sind bekannt dafür, dass sie ficken und das gefühllos und Omegas, die sich einen Alpha eigentlich zum Partner aussuchen sollten, stehen anscheinend leider alle genau darauf. Denn so wie man es kennt, wollen Omegas einen Alpha. Es liegt in ihrer Natur und in ihren Genen. Omegas wünschen sich, von einem Alpha gebissen und somit sich auf ewig mit diesem verbunden zu werden. Ziemlich romantisch oder? Aber wovon rede ich da eigentlich?

Ich erzähle hier von wahrer Liebe und Verbundenheit und bin nicht mal ein Omega. Nein, auch kein Beta. Ich, Kim Taehyung, bin ein Alpha - aber kein gewöhnlicher Alpha. Ich ficke nicht herum, ich spiele mit keinen Gefühlen und ich gehe nicht jedes Wochenende auf eine Party, so wie gewisse andere Alphas.

Und wo wir gerade von gewissen Alphas sprechen. Wieder hat dieser Idiot von Jeon es maßlos übertrieben. Es war überall in den Nachrichten und ausgerechnet auf meiner Schule muss dieser Idiot sein. Ich glaube ihm, dass dieses Omegamädchen was von ihm wollte, denn immerhin wollen fast alle Omegas was von dem großen Alpha Jeon Jeongguk. Selbst mein bester Freund, der auch ein Omega ist, schmachtet ihm hinterher. »Tae? hast du mir gar nicht zugehört?« Jemand rüttelt an meinem Ärmel und ich schüttele den Kopf. »Oh, tut mir leid. Ich war mit meinen Gedanken woanders«, erkläre ich mein Verhalten und lächele meinen eben genannten besten Freund an. Dieser seufzt aber nur, während wir durch das Tor der Schule laufen und dann das Schulgelände betreten. »Achso? Bestimmt wegen der armen Hana..Jeon hat sie wirklich gebrochen mit seinem Verhalten.« Er, mein bester Freund, der auf den Namen Min Yoongi hört, senkt seinen Blick und verspürt vermutlich so etwas wie Mitleid. Mitleid, das ich allerdings nicht teilen kann.

»Tja, selbst schuld, wenn man sich auf Jeongguk einlässt. Ich habe da echt kein Mitleid mit. Außerdem hat sie das eh verdient. So eine falsche Schlange wie sie ist«, zucke ich mit den Schultern und fahre mir einmal fließend durch die Haare. »Jeder kennt Jeongguk und weiß wie er drauf ist. Warum fahren alle dann auch gleich so auf ihn ab? Weil er ein Alpha oder weil er ein Prinz ist? Ich kann das nicht verstehen. Noch weniger kann ich verstehen, warum man als Alpha so den Ober-Macker raushängen lassen muss«, schnaufe ich nur, weshalb Yoongi anfängt zu kichern. »Na ganz einfach. Erstens: Du kannst Jeongguks Geruch auch nicht abhaben, denn er ist ein Alpha, wie du es bist und du weißt, dass es nie vorgekommen ist, dass sich zwei Alphas näher gekommen sind oder geschweige ihren Duft auch nur ansatzweise gemocht haben. Und zweitens: Du bist das Komplette Gegenteil von ihm.« Verwundert runzele ich die Stirn, drehe meinen Kopf in Yoongis Richtung und bleibe automatisch mitten auf dem Schulhof stehen. Auch er bleibt stehen und holt nochmal Luft, um fortzufahren. »Du bist so ein lieber Mensch, Tae. Wenn wir feiern gehen und du siehst ein Mädchen wegen Jeongguk weinen, dann gehst du hin und tröstest sie. Oder du bist so ein Typ, der gerne mit jemandem Eis essen geht oder sich zusammen ins Riesenrad setzt, um genau am höchsten Punkt zu sein, wenn das Feuerwerk los geht«, erzählt Yoongi mit funkelnden Augen, was meine nur größer werden lässt.

»Wow, ich hatte ja keine Ahnung, mit einem Stalker befreundet zu sein«, lache ich dann und bekomme einen halbherzigen Stoß gegen meine Schulter. »Du bist echt blöd, Tae~«, kichert Yoongi und als wir dann weiter gehen wollen, bleibt er erneut stehen und hält aus Reflex meinen Arm fest. Direkt bleibe ich wieder stehen, doch runzele die Stirn. Ohnein..dieser Geruch, dieser ekelige und doch irgendwie liebliche Duft.

Natürlich zieht Mr. Jeon Jeongguk alle Blicke auf sich, als dieser mit seinem teuren Auto auf den Schulhof fährt. Laute Musik ertönt und wie immer klebt sein bester Freund ihm am Arsch. Alle sind wie eingefroren und starren auf den Superstar, als dieser elegant wie in einem Hollywood Blockbuster aus dem Wagen steigt und dabei seine Sonnenbrille wie in Zeitlupe abnimmt. Mir wird gleich schlecht..

Ich verdrehe nur die Augen. Ja, er ist von adeliger Abstammung und ja es gibt nicht viele Alphas auf der Schule und trotzdem muss er nicht immer so einen Auftritt hinlegen. Ich mag diesen Menschen einfach nicht. Ich löse mich von sanft aus Yoongis Griff. »Hey..können wir jetzt ins Gebäude gehen?«, frage ich ihn, doch als ich mir meinen besten Freund genauer ansehe, seufze ich. Der ist bereits in seiner eigenen Omega Welt.

Jetzt muss ich mir wirklich dieses Theater da anschauen. Noch schlimmer kann dieser Tag gar nicht mehr werden.. aber hätte ich mich mal nicht zu früh gefreut..

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written by 𝓒𝓲𝓮𝓵

Alpha² ༄ TαҽƙσσƙWhere stories live. Discover now