Kapitel²⁴

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➥ 𝘁𝗮𝗲𝗵𝘆𝘂𝗻𝗴

Es fühlt sich so an, als wäre die Zeit stehen geblieben, als Jeongguk seinen Arm über den Tisch gestreckt hat, um mir die Soße am Mund mit seinem Daumen abzuwischen, fast schon wie ein dämlicher Tagtraum. Mein Herz hat völlig ausgesetzt und mein Körper hat zu brodeln begonnen. Meine Augen sind geweitet und auch Jeongguks weiten sich mit der Zeit. Er realisiert womöglich, was er da gerade macht und statt uns aus dieser Situation zu retten, reagiert mein Körper nicht mehr so wie ich das will. Ich lecke automatisch mit meiner Zunge seinem Daumen hinterher und treffe diesen dann auch noch und das ist der Moment, in welchem Jeongguk seine Hand zügig wieder zurück zieht und wieder auf dem Tisch ablegt. Doch keiner von uns kann sich von dem Blick des anderen befreien und das Pochen in meinem Körper, das dadurch entstanden ist, wird immer stärker und etwas in mir brodelt immer mehr auf. Hitze breitet sich in mir aus und ich erinnere mich nur an eine Situation, in der ich immer solche Symptome bekomme und zwar wenn ich Yoongi gegenüber stehe und er sich in der Brunft befindet.

Genau dann spüre ich genau dieselben Symptome und meine Mutter hat mir mal erzählt, das das wohl mein innerer Alpha sein muss, der nach etwas schreit und gerade schreit er definitiv nach Jeongguk. Das ist selbst mir gerade bewusst und ich kann den Duft seiner lieblichen Lilien wieder in meiner Nase vernehmen. Ob er dieselben Symptome gerade empfindet, kann ich gerade gar nicht sagen, aber die Hitze in mir steigt immer mehr an und ich drohe keine Luft mehr zu bekommen. Deswegen bin ich dann derjenige, der den Blickkontakt löst und ruckartig aufsteht. Ohne ein Wort an Jeongguk zu verlieren, renne ich aus der Cafeteria und suche das nächste Jungsklo auf, stürme hinein und stütze mich über dem Wachbecken ab. Ich atme unglaublich schwer und als ich in den Spiegel sehe, erschrecke ich mich selbst vor mir. Meine Pupillen sind geweitet und mein Herz rast, als wäre ich ein Marathon gelaufen. Meine Lunge brennt wie Hölle und ich spritze mir schließlich kaltes Wasser ins Gesicht, um mich selbst irgendwie zu beruhigen. Fuck, was zum Teufel ist gerade passiert? So extrem, war es noch nicht mal bei Yoongi, wenn er in seiner Brunft ist, gewesen.

Ich kneife meine Augen zusammen und atme tief ein und aus, wiederhole dies wirklich eine lange Zeit, bis ich die Tür des Jungsklo höre und meine Ohren spitze. Ich öffne meine Augen und als ich wieder diesen Duft in meiner Nase spüre, weite ich meine Augen und drehe meinen Kopf in die Richtung, aus der eben das Geräusch der Tür gekommen war. Da steht er, Jeongguk und wie er mich ansieht, kann ich wirklich gar nicht einschätzen. Was ich aber wahrnehme, ist, dass er sich mir langsam nähert und auch ich löse mich automatisch vom Waschbecken. Ich komme ihm entgegen und als wir uns gegenüberstehen, kann ich nicht mehr anders und packe ihn am Kragen. »Taehyung..«, höre ich ihn meinen Namen raunen und ehe ich mich versehe, verlieren wir uns in einem heißen...

»Taehyung? Ist alles in Ordnung?« Ich blinzele einige Male und sehe dieses mal einen breit grinsenden Jeongguk vor meiner Nase mit seiner Hand herumwedeln. Ich weiß gerade gar nicht, wo oben oder unten ist und sehe mich um. Wir sitzen noch immer in der Cafeteria und essen unsere Lasagne. Ich sehe Jeongguk wieder an und senke meinen Blick. »Eh..J-Ja, alles in Ordnung«, sage ich, aber fasse mir an die Stirn. Was ist denn gerade bitte passiert? Das hat sich alles viel zu real angefühlt und wieso habe ich mir überhaupt so etwas vorgestellt? »Ist wirklich alles in Ordnung? Du bist ganz schön blass geworden«, fügt er noch hinzu, aber ich nicke nur wieder und winke direkt ab.

»Ja, wirklich alles gut. Ich..Ich habe nur vergessen, einen Aufsatz für heute fertig zu schreiben«, lüge ich nun genauso wie Jeongguk sonst immer und verstehe mich selbst gerade überhaupt nicht mehr. Ich glaube, so langsam muss auch ich mal wieder ordentlich feiern gehen und einfach alles und vor allem einen gewissen Alpha vergessen. »Oh. Natürlich~«, grinst mich Jeongguk nur weiter an und legt seinen Kopf schief, balanciert dabei elegant die Gabel zwischen seinen Fingern und am liebsten würde ich Mäuschen spielen in seinem Kopf. Was dieser Penner wohl jetzt von mir denkt? Zumal ich ihn die ganze Zeit über so angestarrt habe. Außerdem grinst er mich genauso an, wie ich ihn immer angegrinse, wenn er irgendwelche Ausreden erfunden hat. Er weiß also genau, dass ich gelogen habe und ich beiße mir auf die Unterlippe. Ich wende meinen Blick aber wieder auf die Lasagne und stopfe mich einfach nur voll damit.

Ich will diese Bilder aus meinem Kopf bekommen und zwar ganz ganz schnell.

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written by 𝓒𝓲𝓮𝓵

Alpha² ༄ Tαҽƙσσƙحيث تعيش القصص. اكتشف الآن