Kapitel⁷

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➥ 𝗷𝗲𝗼𝗻𝗴𝗴𝘂𝗸

Nach meinen Worten sind die Meinungen über meinen Triumph verschieden. Die einen feiern mich für diesen Erfolg und die anderen tuscheln hinter vorgehaltener Hand und strafen mich mit missbilligenden Blicken. Diese Verhalten kenne ich natürlich und wieder komme ich dem nur mit Ignoranz entgegen. Es ist mir egal, wenn sie mich für ein Arsch halten, denn solange ich noch jung bin, will ich eben machen, was ich will. Wenn das bedeutet, dass ich sämtlichen Omegas das Herz breche, dann ist das eben so. Im Endeffekt haben sie selbst schuld, wenn sie sich tatsächlich was drauf einbilden, dass ich mit ihnen gefickt habe. Yoongi ist da keine Ausnahme, obwohl es mit ihm schon ziemlich geil war. Deshalb habe ich dieses mal auch gnädigerweise erlaubt, dass er noch einen Moment in meinem Bett bleiben darf, um sich von diesen Orgasmen zu erholen. Natürlich ist er nicht nur einmal gekommen, ich bin immerhin Jeon Jeongguk.

Aber so schnell mich die Euphorie über diesen Sex gepackt hat, so schnell verlässt sie mich auch beinahe restlos wieder, als ich einen wutschnaubenden Alpha vor mir stehen sehe. Seine Nasenflügel beben und er hat die Hände neben seinem Körper zu Fäusten geballt, aber gerade kann mich nichts aus der Ruhe bringen, weshalb ich ihm nur entgegen grinse. »Hey, Kim, stimmt irgendwas nicht?«

»Du Pisser!«, faucht er mir wütend entgegen, was ich sogar trotz der lauten Musik hören kann. Er kommt schließlich langsam auf mich zu, doch ich bleibe nur entspannt mit einem Grinsen gegen den Türrahmen gelehnt stehen. Meine Arme habe ich jetzt vor der Brust verschränkt und irgendwie freue ich mich auch über das Getuschel der anderen Leute, die sich bestimmt eine Prügelei erhoffen. So wie Taehyung aussieht, würde ich ihm auch zutrauen, dass er mir eine reinhauen will. »Das hast du nicht wirklich gemacht!«

»Soll ich meine Worte von eben noch einmal wiederholen?«, biete ich gespielt höflich an und mache ihn dadurch natürlich nur noch wütender. Seiner Kehle entkommt ein Knurren und er lässt offensichtlich den Alpha raushängen, was mich als Prinz allerdings natürlich überhaupt nicht tangiert. Einige holen bereits ihre Handys raus und beginnen uns zu filmen, doch bevor er wirklich auf mich losgehen kann, taucht Hoseok hinter ihm auf und hält ihn an seinen Armen zurück.
»Ich prügel dich krankenhausreif!«, brüllt er mir wütend entgegen und Hoseok hat echt Mühe ihn festzuhalten, aber ich bin ihm gerade sehr dankbar, dass er sich mir zuliebe dem wütenden Alpha entgegen stellt.

Noch immer grinse ich breit, zucke unbeeindruckt mit den Schultern und stoße mich von der Wand ab. »Dieses mal würde ich mir an deiner Stelle lieber zweimal überlegen, ob du mir eine reinhaust, Kim Taehyung«, sage ich dabei und bin dieses mal derjenige, der auf ihn zukommt. Aus Reflex lasse auch ich jetzt meinen Alpha raushängen. »Das letzte Mal war reine Nettigkeit gewesen, aber wenn du mich dieses mal verletzen willst, bin ich mir sicher, dass auch die Polizei daran Interesse hat.«

Über meine Drohung knirscht Taehyung sichtlich mit den Zähnen und reißt sich von Hoseok los, geht aber nicht auf mich los. Wahrscheinlich ist ihm klar, dass ich ernst machen würde und da ich eben der bin, der ich bin und er nur irgendein Alpha, wissen wir beide, wer die Sache mit der Polizei am ehesten gewinnen würde. Stattdessen kommt er mir nur ein wenig näher, sodass unsere Gesichter nah voreinander sind und er zischt leise nur für mich hörbar: »Es wird dir noch leid tun, dass du meinen besten Freund so erniedrigt hast, Jeon. Du kannst dich nicht immer hinter deinem Namen verstecken.« Nach dieser Aussage stößt er mir gegen die Schulter und geht an mir vorbei in mein Zimmer, in welchem sich noch immer der Omega befindet, aber ich lasse das ausnahmsweise zu. In meinem Zimmer gibt es eh nichts spannendes, es ist nur ein Raum mit einem Bett und einem Schrank.

»Alter, Guk, das war verdammt riskant«, raunt Hoseok mir unter dem Grölen unserer Mitschüler entgegen, bevor wir gemeinsam dann die Treppe nach unten gehen. Aber ich grinse nur. »Hey, das war es wert, okay? Immerhin hatte ich dafür einen Fick mit einem männlichen Omega. Wer kann das schon von sich behaupten?«

»Dein Cousin«, kontert mein bester Freund grinsend und handelt sich somit von mir einen freundschaftlichen Seitenhieb ein, während wir uns in der Küche neue Getränke mixen. »Namjoon Hyung hat einfach verdammt Glück mit seinem Mate gehabt, okay? Aber sowas ist einfach nichts für mich, das weißt du.«

Hoseok seufzt leise, lässt das Thema aber auf sich beruhen. Mir ist bewusst, dass meine Eltern sich vermutlich öfter mal wünschen, dass mein älterer Cousin ihr Sohn ist anstatt mir. Er könnte der Stolz unserer Familie sein, aber da er der Sohn meiner Tante ist und diese geheiratet hat, hat er nicht einmal mehr unseren Familiennamen. Nichtsdestotrotz ist er der Goldjunge und die Tatsache, dass er mit seinen 20 Jahren bereits seinen Mate für das Leben gefunden hat, macht ihn umso besonderer. Ich mag ihn zwar, aber diese Schwärmereien über ihn gehen mir massiv auf die Nerven.

»Sei's drum«, lenke ich dann mit einer unwirschen Handbewegung ab und nippe einmal an meinem Getränk. »Da ich mein Ziel ja nun für heute erfüllt habe, würde ich sagen, ist die Party heute beendet. Hoffentlich gehen der Omega und sein dämlicher Beschützer-Alpha auch gleich aus meinem Zimmer. Ich will jetzt nur meine Ruhe haben.«

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written by ᴷᶤˡˡᵘᵃ

Alpha² ༄ TαҽƙσσƙWhere stories live. Discover now