Kapitel³⁰

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➥ 𝘁𝗮𝗲𝗵𝘆𝘂𝗻𝗴

Ich gebe zu, der Sex mit Jeongguk war auf einem ganz anderem Niveau. Einem Niveau, wo ich dachte niemals hinzukommen. Deswegen konnte ich auch nichts anderes tun, als weiterhin mit ihm verbunden zu bleiben und ihn zu küssen - leidenschaftlich, beinahe schon voller Gefühle. Warum ich ihn so küsse, verdränge ich direkt, aber irgendwie passt es einfach zu dieser Situation und seine Lippen sind wirklich unglaublich weich und was er mit seiner Zunge anstellen kann.. Halleluja! Ja, ich gebe zu, die letzten Tage mit Jeongguk waren schön gewesen und ich kann auch sagen, dass ich einen anderen Jeongguk kennengelernt habe, als der, der immer protzig durch die Gegend läuft und ja, ich gestehe, ich mag diesen neuen Jeongguk wirklich sehr. Nunja, ich kann zugeben, dass er auch wirklich der schönste Mensch ist, den ich jemals gesehen habe, aber vermutlich würde er sich wieder was drauf einbilden und darauf kann ich wirklich gut verzichten. Er ist in dieser Hinsicht wirklich eine kleine Diva und dabei kann er wirklich so unglaublich süß sein.

Anscheinend habe ich deswegen in den Kuss hineingeschmunzelt, denn Jeongguk löst diesen wirklich schönen Kuss daraufhin und lächelt mich an - dieses unglaublich wunderschöne Lächeln.. »Was ist los?«, fragt er dann und fährt mir einmal durch die Haare, was mir eine Gänsehaut bereitet. Doch ich schüttele nur den Kopf und lächele ihn ebenfalls an. »Nichts, alles gut. Tut dir irgendwas weh?«, frage ich dann natürlich besorgt und richte mich ein wenig auf. Doch Jeongguk schüttelt nur den Kopf, legt seine Arme wieder um meinen Nacken und zieht mich zu sich runter, um mich erneut sanft zu küssen. Ich erwidere den Kuss natürlich, aber so langsam werde ich wieder klarer im Kopf und mir fällt auf, dass ich mein Ziel endlich erreicht habe. Sogar mehr erreicht habe, als ich es mir jemals vorgestellt hatte. Ich habe den Jeon Jeongguk gefickt.

Deswegen löse ich denn Kuss dann nach einigen Sekunden wieder, richte mich mehr auf und entziehe mich ihm schließlich. Ich bemerke Jeongguks verwirrten Blick und wie er wegen der plötzlichen Leere aufwimmert und sich ebenfalls aufsetzt. Natürlich zischt er wegen den jetzt aufkommenden Schmerzen, aber ich ignoriere dieses Geräusch gekonnt. Ich muss es jetzt durchziehen und ich war doch eh nur hinter meinem Racheplan her. Als ob ich Jeongguk wirklich mag...oder?

Doch ich schüttele leicht meinen Kopf, ziehe das Kondom von meinem Schwanz ab und knote es zu. Dann rutsche ich aus dem Bett und stehe auf. »Tae?«, höre ich dann aber von Jeongguk und wie er sich mehr aufrichtet. Doch ich schmeiße das vollgespritze Kondom in den Mülleimer und sehe zu ihm runter. »Was machst du? Komm doch wieder zu mir«, lächelt er mich an und streckt mir seine Hand entgegen, aber irgendwie habe ich das Gefühl, irgendetwas zieht sich um meinem Herzen zusammen, doch ich ignoriere das wieder. Ich lege den Kopf schief und schüttele den Kopf. »Denkst du jetzt ernsthaft, ich lege mich wieder zu dir ins Bett?«, sage ich dann nur und ich kann sehen, wie sich seine Augen weiten und er sein Lächeln verliert. Kann es wirklich sein, dass ich gerade Jeon Jeongguk breche? Hat er wirklich gedacht, ich meine das alles ernst? Aber irgendwie kann ich es selbst gerade alles gar nicht mehr sagen, ob es richtig oder falsch ist und warum fühlt sich das gerade, was ich tue, so verdammt falsch an? Vermutlich ist der Alkohol noch zusätzlich daran schuld und mein blödes Ego, aber ich kann regelrecht in seinen Augen erkennen, wie gerade alles zusammen bricht. »W-Wieso nicht? W-Was ist denn los? Habe ich was falsch gemacht?«, fragt er, rutscht näher an den Bettrand und will nach meiner Hand greifen. Aber ich ziehe meine Hand direkt weg und lache auf. »Ist das dein Ernst? Weißt du was, Jeon? So fühlen sich alle deine benutzten Opfer und ganz ehrlich.. ich bin gerade einfach nur froh, dass dir dasselbe jetzt mal passiert«, sage ich und seine Augen weiten sich nur noch mehr und er lässt seine Hand schließlich sinken, legt sie regungslos neben seinem Körper ab. Ob dieser wegen dem Sex noch zittert, kann ich gerade gar nicht beurteilen.

»A-Aber..die ganze Woche di-«, versucht er es, aber ich schüttele nur den Kopf. »War alles nur, weil ich dich genauso erniedrigen wollte, wie du es mit meinem besten Freund getan hast. Fühlt sich ganz schön scheiße an, wenn einem Honig ums Maul geschmiert wird, dann einfach durchgefickt zu werden, um schließlich wie ein benutztes Kondom einfach weggeschmissenen zu werden. Du hast dasselbe verdient, wie jeder andere, den du so behandelt hast«, sage ich und funkele ihn an, fahre mir durch die Haare und wende meinen Blick schließlich ab, um meine Sachen vom Boden aufzuheben. Ich muss zugeben, einerseits tut es wirklich gut, ihm mal die Meinung gesagt zu haben und dass er sich jetzt mal genauso kacke fühlt, wie jeder andere Omega oder Beta, den er weggeflankt hat, aber andererseits.. Andererseits schnürt sich etwas um mein Herz zusammen, was wirklich unglaublich wehtut und eigentlich ist es doch auch gelogen.. die Woche mit ihm war nicht nur deswegen, aber mir fällt auf, dass seit meinen gesagten Worten nichts mehr von Jeongguk kam. Ihn ansehen konnte ich auch irgendwie nicht, aber nachdem ich mich fertig angezogen habe und ihn dann wieder ansehe, spüre ich wie mein Herz zerspringt.

Tränen - dicke und fette Tränen sind in Jeongguks haselnussbraunen Augen zu sehen und ein ebenso dicker Kloß bildet sich in meinem Hals und ich glaube, ich kann gerade gar nicht mehr atmen, weil sich alles zusammen schnürt. Noch nie seit ich Jeongguk kenne, habe ich ihn weinen gesehen oder mal traurig, außer den einen Moment unter der Brücke. Aber das hier ist was anderes. Ich habe ihn wirklich mehr als alles andere verletzt, das kann ich selbst unter dem Alkoholeinfluss ausmachen und ich muss zugeben, dieser Anblick befriedigt mich in keinster Weise. Obwohl ich mir noch am Anfang sowas nur gewünscht habe, aber jetzt irgendwie gar nicht mehr. »D-Du..hast also nur so..getan?«, bringt er schluchzend hervor und am liebsten würde ich ihn gerade nur an mich ziehen und ihm sagen, dass es zwar geplant war aber sich alles geändert hat. Nur mein dummer innerer Alpha ist nicht derselben Meinung und reagiert so wie ich im nüchterne Zustand wohl niemals reagiert hätte.

»Ja, ich habe nur so getan, um es dir heimzuzahlen.« Und nach diesen Worten wende ich mich um und verlasse nicht nur sein Zimmer, sondern auch direkt das Haus und habe noch nie in meinem Leben mein eigenes Verhalten so bereut wie an diesem Abend.

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written by 𝓒𝓲𝓮𝓵

Alpha² ༄ TαҽƙσσƙWhere stories live. Discover now