Kapitel⁵

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➥ 𝗷𝗲𝗼𝗻𝗴𝗴𝘂𝗸

Der Bass wummert durch die Wände und bringt die teuren Gemälde meiner Eltern an eben diesen zum Erzittern. In meiner Hand befindet sich zwar bereits einer dieser typischen, roten Becher, die man aus all diesen klischeehaften, amerikanischen Teenagerdramen kennt, aber ich stehe noch oben in meinem Zimmer am Fenster. Von dort aus kann ich unseren großen Garten erblicken und weil es in der Woche ein wenig wärmer geworden ist, können sich die Leute sich nicht zurückhalten und springen in unseren Pool. Mit einem leisen Seufzen nippe ich an meinem Getränk, klassisch bestehend aus Cola und Korn und lasse es meinen Rachen hinabrinnen. Irgendwie fehlt mir gerade noch die richtige Lust am Party machen, was vielleicht auch hauptsächlich daran liegt, dass mein persönlicher Hauptakt noch nicht aufgetaucht ist.

Und gerade als ich an ihn denke, kommt er mit seinem Anhängsel-Alpha unseren Garten entlang. Man sieht beiden an, dass sie nicht oft auf so einer Party sind, aber diese Gedanken werde ich dem süßen Omega noch austreiben. Wenn wir erst einmal zur Sache gehen, wird er sowieso nur noch an eine Sache denken. Nämlich an mich; dem Alpha, der es ihm heute so richtig besorgt wird.
»Jeongguk?« Ich wende mich schließlich von dem Fenster ab, da auch die Musik jetzt für einen Moment lauter geworden ist. Das liegt daran, weil Hoseok in der Tür steht und mich breit angrinst. »Dein VIP-Gast ist eingetroffen.«

Ich nicke ihm nur zustimmend mit einem Grinsen zu und verlasse mir ihm auch gemeinsam mein Zimmer, dessen Tür ich noch abschließe. Man kann ja nie wissen und ich habe keine Lust, dass irgendwelche fremden Leute mein Bett mit ihren Körperflüssigkeiten beschmutzen.
Da das Haus mittlerweile rappelvoll ist, haben Hoseok und ich ein wenig Mühe, uns durch die ganzen Leute zu kämpfen, welche überall herumstehen. Aber wir schaffen es die Treppe nach unten und tatsächlich erblicke ich Yoongi auch direkt. »Lenk du mal seinen Alpha-Idioten ab, während ich mit ihm beschäftigt bin«, rufe ich Hoseok zu, welcher nur nickt und wir uns dann gemeinsam auf den direkt Weg auf Yoongi und Taehyung machen.

Ersterer strahlt sofort breit auf, als er mich sieht, was ich nur mit einem selbstgefälligen Grinsen quittiere. »Hey, Süßer!«, rufe ich ihm über die laute Musik hinweg zu und tatsächlich werden seine Wangen sogar ein wenig rot. Hm, könnte fast ein wenig niedlich sein. »Wie ich sehe, hast du noch nichts zu trinken. Ich mache dir was«, biete ich ihm gnädig an, greife wie selbstverständlich nach seiner Hand und werfe meinem besten Freund noch einen Blick zu. Dieser versteht sofort und zieht Taehyung weg, was dieser natürlich sofort checkt und er sich wehren will, aber da habe ich mich mit Yoongi bereits in die Küche gekämpft.

Dort mixe ich ihm dasselbe Getränk wie mir, reiche ihm den Becher und stoße mit ihm an. Dieser Prozess ist jedes Mal nervig und anstrengend und bei dem einen geht es schneller, bei dem anderen langsamer. Im Endeffekt kann sich niemand meinem Charme widersetzen, aber obwohl einige mir aufgrund meines Rufes skeptisch gegenüber treten, lassen sie sich am Ende doch von mir ficken. Es ist jedes Mal dasselbe und ja, es gefällt mir. Was mich an diesem Abend allerdings überrascht, ist die Tatsache, dass Yoongi tatsächlich zu der schnelleren Sorte zu gehören scheint. Es braucht nur etwa drei Drinks, bis der Kleine mir an meinem Hals hängt und das ist dann für mich der Moment, ihn nach oben in mein Zimmer zu bringen. Ich weiß nicht, wie Hobi es gerade schafft, diesen Spacken von Alpha von mir fernzuhalten, aber ich will mich nicht beschweren.

»Du hast ein sehr schönes, großes  Zimmer«, gibt der niedlich giggelnde Omega von sich, nachdem ich mit ihm mein Zimmer betreten habe. Mit einem Grinsen drehe ich hinter meinem Rücken den Schlüssel im Schloss herum und komme auf ihn zu. Da er mit dem Rücken zu mir steht, schmiege ich mich von hinten an ihn, lege meine Hände an seine schmale Taille und lasse meine Nase hinter seinem Ohr entlang gleiten.

»Mhm, du riechst wundervoll~«, komplementiere ich ihm und er erschaudert sichtlich unter meinem heißen Atem, der auf seiner Haut abprallt. Meine Worte bringen ihn wieder zum Kichern, was sich nur verstärkt, als ich dann auch leicht an seinem Nacken knabbere. Es gibt einige Alphas, die einfach so Omegas beißen und so zu einer Art Besitztum machen, denn sobald ein Omega gebissen wurde, gehört er zu dem Alpha. Dagegen können sie sich nicht wehren, es liegt einfach in unserer Natur und es gibt Alphas, die das ausnutzen und sich einfach mehrere Omegas halten und andere machen das nur mit ihrer großen Liebe. Letzteres ist eher selten, vor allem weil es auch weniger Omegas als Alphas gibt, aber an so einen Quatsch glaube ich sowieso nicht. Ich hingegen gehöre zu keiner dieser Gruppen. Nie habe ich einen Omega gebissen und werde es auch nicht tun; warum ich genau so denke, weiß ich nicht einmal selbst. »Ist das..Minze?«

Yoongi kichert wieder. »Tae hat mal gesagt, ich würde danach riechen, ja~«, erzählt er mir, vermutlich erwähnt er auch eher unbedacht den Namen seines besten Freundes. Aber trotzdem bringt es mich leise zum Knurren und ich drehe den Omega mit einer fließenden Bewegung zu mir um. Mit großen Augen sieht er zu mir herauf, seine Wangen sind vom Alkohol gerötet und seine Augen funkeln mir regelrecht entgegen. Ich grinse auf ihn herab, lege meine Hand an seine Wange und lasse meinen Daumen über seine Lippen gleiten. Wenn ich gleich mit ihm zugange bin, wird er nicht mehr an diesen Idioten denken.

»Ich werde nichts tun, was du nicht willst«, warne ich den Kleinen aber trotzdem noch vor. Das tue ich jedes Mal, denn vollkommen abgesehen davon, was die Medien aus mir machen, ich zwinge niemanden zu irgendwas. Aber Yoongi nickt nur hektisch und keucht leise auf, als ich meinen Daumen dann kurz zwischen seine Lippen gleiten lasse, als ich ihn mit meiner anderen Hand an seinem Rücken enger an mich ziehe. »A-Aber ich will das mit dir, Jeongguk. Das will ich wirklich.«

Mein Grinsen wird nur breiter, ich nicke und nehme meine Hand weg. Und somit zögere ich auch nicht mehr, sondern presse im nächsten Moment meine Lippen dann schon verlangend auf seine.

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written by ᴷᶤˡˡᵘᵃ

Alpha² ༄ TαҽƙσσƙWhere stories live. Discover now