»You've broken my heart and no, no, no, no
It's the shame, shame shame
I'm kidding myself as I'm standing here' in the pouring rain
And I wo, wo wo, won't
Be the same, same, same
I'm kidding myself as I'm standing here in the pouring rain«

The Shame - Alex Cornish

Ich muss unbedigt zu Aaron. Als wir und das letzte Mal gesehen habe, habe ich mich unheimlich kacke verhalten., ich hatte meine Gefühle nicht unter Kontrolle. Jetzt habe ich Zeit gehabt, alles zu verstbeiten. Zwar kann und will ich immer noch nicht ganz glauben, was Aaron mir da erzählt hat, aber langsam aber sicher nehme ich die Info auf und mein Kopf fängt langsam an alles zu verarbeiten und es rational zu beurteilen. Was Aarons Aussage zur Wahrheit werden lässt. Das ganze ist noch nicht bewiesen. Irgendwo in mir hoffe ich, dass sich alles nur um ein großes Missverständnis handelt und es eine ganz einfache Erklärung gibt. Bestimmt wäre es irgendwie hilfreich meinen Vater direkt zu konfrontieren, aber dazu bin ich ein viel zu großer Schisser.

„Harald, du weichst diesem Gespräch jetzt nicht aus!" Huch, was ist das denn? So habe ich Jessica ja noch nicht gehört.

Ich höre meinen Vater lachen. „Du bist doch die ganze Zeit einem Gespräch ausgewichen. Du bist diejenige, die auf die glorreiche Idee kommt mir jetzt von ihrern Plänen zu erzählen."

„Es ist besser so. Das wird mir alles zu viel. Ich wollte erst mit dir drüber reden, wenn es auch wirklich möglich ist." Um was geht es denn jetzt? Klingt jedenfalls ernst. Bestimmt geht es um Monas Vorwürfe.

Irgendwas gibt einen Schlag. „Es geht hier um mein Kind, Jessica. Du kannst nicht einfach so weg gehen. Ihr wohnt jetzt hier."

„Um Hinmels Willen, lass deine Inneneinrichtug in Frieden. Es ist mein gutes Recht zu gehen. Das hier wird mir einfach zu viel. Deine Suspendierung ist nur das Sahnehäubchen. Allein schon die Schwangerschaft und dann unsere Beziehung. Es passiert alles viel zu schnell. Denk doch auch mal an deinen Sohn, der schon auf der Welt ist. Für Lucas ist das bestimnt auch nicht leicht und ihm ist es bestimmt auch lieber, wenn ich ausziehe. Meine Eltern haben ein großes Haus, zwei Zimmer für das Baby und mich. Du kannst uns jederzeit besuchen und wenn ich mich wohler damit fühle, können wir zusammenziehen."

Mein Vater atmet so laut und schwer, dass ich es sogar durch meine dicke Zimmertür hören kann. „Meinen Sohn hat es schon belastet, dass du hier eingezogen bist. Soll das umsonst gewesen sein? Und wer weiß wie er reagiert, wenn du plötzlich wieder weg bist."

„Ich bin eine erwachsene Frau, du hast nicht das Recht mir vorzuschreiben, was ich tun soll. Und ich denke ehrer, es würde Lucas entlasten wenn..."

„Du bleibst hier, hast du mich verstanden?" So wie mein Vater klingt, fühlt es sich schon total unangenehm an, auch wenn ich nichtmal im Raum bin. Er reagiert wirklich total über. Seine Freundin so zu behandeln geht gar nicht. Das hätte ich ihn nicht zugetraut. Plötzlich muss ich schlucken. Nicht nur das hätte ich ihm nie im Leben zugetraut...

Auch wenn ich Jessica nicht wirklich leiden kann, braucht sie jetzt meine Hilfe. Dass sie ausziehen will und sich auch um mich Gedanken macht, rechne ich ihr wirklich positiv an. Ich glaub mein Vater lässt sie nie in Ruhe, wenn ich da nicht rausgehe. Außerdem habe ich mit ihm einiges zu bereden.

„Entschuldigung, Papa, können wir reden?", frage ich, als ich meine Zimmertür öffne.

Mein Vater schaut mich mit eiskaltem Blick an. So kalt, dass ich fast schon Gänsehaut bekomme. „Lucas, das ist jetzt wirklich der falsche Zeitpunkt."

„Mona war bestimmt auch nur zur falschen Zeit am falschen Ort." So grob wollte ich es nicht formulieren, aber wenigsten habe ich nun die Aufmerksamkeit meines Vaters und er kann sich denken, was ich weiß.

Auf einmal er sogar ein wenig verunsichert. Erst schaut er zu mir dann zu Jessica. „Liebling, wir setzen unser Gespräch ein andermal fort. Lass mich und meinen Sohn bitte ungestört miteinander reden."

Ich denke nicht, dass Jessica bewusst ist, was ich da gerade wirklich zu meinem Vater gesagt habe, aber sie geht. So weit so gut. Nun folgt der schwerere Teil - das Gespräch mit meinem Vater.

„Was hat man dir erzählt, Lucas?"

Seine Reaktion sagt doch schon alles. Will er es jetzt wirklich leugnen? „Mona Grimaldi. Ist bei dir in Englisch. Die Tochter von Hausmeister und zufällig Aarons kleine Schwester. Wer Aaron ist weißt du ja. Und Mona sollte dir wirklich auch ein Begriff sein. Du scheinst dich ja für sie zur interessieren... oder hast das vor kurzem noch."

„Du bist bei mir aufgewachsen, du kennst mich. Glaubst du wirklich sofort, was dir diese Familie sagt, die du nichtmal ein halbes Jahr kennst?"Auf einmal ist mein Vater ganz ruhig und nett. Er verhält sich so, wie es ihm gerade am besten passt.

„Erstens", sage ich und mache mich nicht klein, sondern bleibe ruhig und bestimmt, „sind die Grimaldis gute Leute und ich würde Aaron mein Leben anvertrauen. Zweites habe ich Monas Reaktion gesehen. Ich war an dem Abend, an dem es passiert ist bei Aaron und die Reaktion war sehr autentisch und warum sollte Mona lügen? Zu guter letzt, viertens: Ich weiß nicht ob ich dich kenne.Vor zwei Wochen hätte ich noch meine Hand für dich ins Feuer gelegt, aber es ist einfach zu viel passiert. Dein Verhalten gegenüber Jessica eben war auch unter aller Sau. Das hätte ich dir übrigens vor Kurzem noch auch nicht zugetraut. Beantworte mir jetzt also mal eine einzige Frage. Warum hast du Mona das angetan?"

Meon Vater lacht. „Lucas, ich bitte dich. Du kennst niemanden wirklich, jeder in deinem Umkreis hat dunkle Seiten, die einen nicht gleich zu einem schlechten Menschen machen. Allen voran schon mal Sophie."

„Halt Sie daraus und versuch nicht es zu vertuschen. Außerdem würde ich es für angemessen halten, wenn du Jessica gehen lässt."

Jetzt steht Harald Ahrens vor mir und baut sich auf. Ich hätte nicht gedacht, dass er mir mal wirklich Angst machen kann. „Sie gehört zu mir und das wird sie noch verstehen. Und weißt du, sag ruhig, was ich getan habe, keiner wird es dir glauben, da du ja so schon herumerzählt hast, dass ich es sicherlich nicht war. Danke dafür. Wäre ja auch ärgerlich, wenn es ernsthafte Folgen für mich hätte, wenn so eine dumme Schülerin falsche Singanle sendet."

„Wow, du bist wirklich nur noch das letzte." Ich muss an die frische Luft. Es regnet, aber das ist mir egal. Wenn ich meinen Vater noch einenSekunde sehen muss, kann ich nicht garantieren, dass ich mich unter Kontrolle halten kann und ich weiß, wie es endet, wenn ich sie verliere. Ich habe keine Chance gegen meinen Vater.

Was er da eben von sich gegeben hat gehört absolut die unterste Schublade. Wie konnte ich mein ganzes Leben lang nur nicht erkennen, was für win Arschloch dieser Mann wirklich ist? Hat er sich echt so sehr verstellt oder war ich bis jetzt einfach blind? Was auch immer es ist, die Wahrheit ist ans Licht gekommen und auch ich hab es kapiert. Wen wollte ich eigentlich mein ganzes Leben lang verarschen? Manchmal konnte man wirklich Harald Ahrens wahres Ich sehen und ich hab es ignoriert.

Der kalte Herbstregen prasselt auf meine Haut und schon nach kürzester Zeit bin ich total durchnässt, doch das ist mir egal. Die Worte meines Vaters über Mona gehen mir einfach nicht aus dem Kopf. Wäre ja auch ärgerlich, wenn es ernsthafte Folgen für mich hätte, wenn so eine dumme Schülerin falsche Signale sendet. Falsche Signale? Oh Mann, natürlich liegt die Schuld nicht bei ihm sondern bei dem Mädchen. Typisch. Hat er mich ein Leben lang schon so maipuliert? Es ist längst überfällig diesen Mann hinter mir zu lassen, nur ein Teil von mir hält immer noch an ohm fest. Er ist doch mein Vater, aber nach allem, was er getan hat...

Fehlkonstruktion [boyxboy]Where stories live. Discover now