Kapitel 3

475 18 4
                                    

Nach dem Frühstück gingen wir noch einmal hoch in den Gemeinschaftsraum, um unsere Schwimmsachen zusammenzusuchen. Im Schlafsaal angekommen, riss ich meinen Koffer aus und durchwühlte ihn nach meinem schwarzen Lieblingsbikini, der meine Haare und meine blauen Augen besonders schön betonte. Als ich meine Sachen zusammengepackt hatte, ging ich runter in den Gemeinschaftsraum. Dort saß bereits Sirius, der mich merkwürdig anlächelte. „Ich gehe eben zu Lily und schaue mal wie weit sie und James sind. Treffen wir uns dann gleich am See?" „Klar". Als ich den Gemeinschaftsraum durch das Portal verließ, spürte ich seinen Blick im Rücken.

Auf dem Korridor angekommen, machte ich mich auf den Weg zu den Schulsprecherräumen. Dort angekommen, blickte ich auf ein Bild eines älteren Herren, der mich fragte: „Passwort?" Zum Glück hatte Lily es mir noch noch vorhin gesagt. „Expelliarmus". Das war Lilys Lieblingszauberspruch. Kurz darauf schwang das Bild zur Seite und ich blickte auf einen schönen Raum. Die Wände waren größtenteils rot und gold, nur an einer prangte das Hogwartslogo. Dieser Raum sah unserem Gemeinschaftraum sehr ähnlich, nur anstatt der Treppen waren dort zwei Türen. Wahrscheinlich die Zimmer von Lily und James."Na Marls, willst du dich hier noch ewig umschauen,oder setzt du dich zu mir?" Das war James, der auf einer sehr viel bequemer wirkenden Couch saß. "Oha, wieso ist eure Einrichtung so viel besser als unsere?" Anstatt zu antworten lachte er bloß und bedeutete mir, mich zu setzen. "Lily dürfte eigentlich gleich fertig sein". "Wie läuft es eigentlich mit euch beiden?"; fragte ich zögernd. "Naja, wirklich gut ist was anders, aber ich habe das Gefühl, dass es langsam besser wird, denn wir haben uns bisher nur einmal gestritten?" "Äh James, dir ist doch sicher bewusst, dass wir erst seit nicht einmal zwei Tagen hier sind, oder?" Er sah mich etwas genervt an, musste dann aber auch lachen. Kurz danach trat Lily aus ihrem Zimmer heraus und mussterte uns skeptisch.

Draußen herrschte eine angenehm warme Luft und die Vögel zwischerten schon. Am See angekommen ließ ich meine Sachen neben Sirius fallen, der bereits nur in Badehose dort saß. Hatte er über die Ferien noch mehr Muskeln bekommen?Ich wusste nicht wie lange ich ihn schon anstarrte, aber irgendwann räusperte sich Sirius und ich schaute schnell weg, da ich rot wurde. Was war denn nur mit mir los? Dann griff er meinen Arm und hob mich hoch. Dabei spürte ich schon wieder dieses Kribbeln. Dann rannte er zum See und schmiss mich rein und lachte. Das Wasser war sehr kühl und wieder an der Wasseroberfläche hörte ich auch die anderen lachen. Sirius stand im See und ich schmiss mich auf ihn, so dass er ins wanken geriet und in Wasser fiel. Währenddessen kamen auch die anderen rein, sogar Lily die nicht so gerne schwamm. So ging es weiter, wir lachten und schwammen.

Als wir uns wieder auf unsere Handtücher legten, sah ich etwas auf Sirius Rücken, das mich schockte. Er hatte überall Striemen, die wie die eines Gürtels aussahen. Ich wusste dass seine Eltern in geschlagen hatten und dass er deshalb abgehauen ist. Aber ich hätte nie damit gerechnet, dass sie ihn richtig gefoltert hatten. In meinen Augen gehörten solche Menschen weggesperrt. Da ich dies aber auch nicht vor der gesamten Gruppe ansprechen wollte, tat ich so, als hätte ich nichts gesehen. Dennoch fragte ich mich die ganze Zeite, wie man bloß so grausam sein konnte. Da der Boden doch recht unbequem war, lehnte ich mich an Sirius an, der schon zu dösen schien und betrachtete sein Gesicht. Es war kanntiger geworden, was ihm auf jeden Fall sehr gut stand. Er war einfach wunderschön, aber sicherlich würde ich ihm das niemals sagen, denn das würde sein Ego nur noch vergrößern. Während wir dort so lagen, nahm ich Sirius Gerucht wahr. Er roch nach Zitrone und irgendetwas das ich nicht einordnen konnte. Ich konnte nicht sagen wie viel Zeit vergangen war, aber ich genoß einfach nur die Sonne auf meiner Haut und, ich konnte es nicht leugnen, auch den Geruch von Sirius. Was machte er bloß mit mir? Als ich aufsah, bemerkte ich Remus, der mich verwundert und skeptisch zugleich ansah. Er hob eine Augenbraue und ich schüttelte leicht den Kopf. Mit dieser Bewegung musste ich Sirius geweckt haben, denn er lugte durch seine langen Wimpern zu mir herüber und schaute mich fragend an. "Sorry, ich wollte dich nicht wecken". Als Antwort nickte und grummlte er etwas vor sich hin und dann schloss er seine Augen wieder. Während ich zum See blickte, um den Riesenkraken zu beobachten, sah ich zwei Mädchen, wahrscheinlich aus dem sechsten Jahrgang, die immer wieder zu uns schauten. Vermutlich gehörten sie zu dem Sirius oder James Fanclub und waren total neidisch. Doch irgendwann hörte ich auf, sie zu beachten.

Als wir einige Stunden später wieder in der Großen Halle zum Abendessen saßen, war ich nicht überrascht, dass sich diese beiden Mädchen vom See sich Sirius und mir direkt gegenüber setzten. Daraufhin sah ich, wie Sirius den beiden zu zwinkerte. Eigentlich war dies nichts besonderes, denn er tat das andauernd und sonst hatte es mich ja auch nicht gestört, aber dies mal schnürte sich mir die Kehle zu und ich empfand plötzlich nur noch blanken Hass für diese beiden Mädchen. Ich verkrampfte mich total, versuchte mir aber nichts anmerken zu lassen. Ich atmete einmal tief ein und aus, dann sah ich die beiden, wie sie sich etwas zuflüsterten und mir einen sehr fiesen Blick zuwarfen, während sich Sirius zu James drehte. Dann nickte die eine und die andere stieß die Tomatensuppe, die direkt vor ihnen stand um, und die ganze Suppe traf mich. "Gehts noch? Das war doch mit voller Absicht, du dumme Kuh!", rief ich aufgebracht. Bevor irgendjemand etwas sagen konnte, war Gonnie schon da, die immer zu spüren schien, wenn es Ärger gab. "Miss McKinnon, was ist den hier los?" "Diese beiden Mädchen haben mit voller Absicht die Tomatensuppe auf meine Sachen gekippt, Professor", rief ich wütend. Skeptisch hob McGonagall ihre Augenbrauen. "Vermutlich war es nur ein Versehen, stimmts Miss Bones?" Während McGonagal sie ansah, nickte sie heftig. "Am besten gehen sie sich umziehen". Als Gonnie wieder weg war, schauten die beiden hämisch zu mir herüber. Dann hörte ich zu allem überfluss auch noch Sirius lachen und das war mir so peinlich, dass mir Tränen in die Augen stiegen. Also sah ich Lily an, damit sie mitkam.

Zusammen standen wir auf und machten uns auf den Weg zum Gryffindorturm. Kaum hatten wir die Große Halle verlassen, da brach ich auch schon in Tränen aus. Lily nahm mich sofort in die Arme, auch wenn ich ihr ansah, dass sie keine Ahnung hatte, warum ich weinte. Und ehrlich gesagt, wusste ich es selber nicht genau. Als ich endlich aufgehört hatte zu schluchzen, fragte Lily: "Was ist denn los? Es war doch nur ein bisschen Suppe". Ich wollte ihr von der Eifersucht erzählen, die ich empfand, wenn Sirius anderen zu zwinkerte oder von dem Kribbeln, das ich jedes mal spürte, wenn er mich berührte. Aber wie konnte sie wissen was mit mir los war, wenn ich es selber nicht wusste? Also erzähle ich ihr, dass ich so traurig wegen meinem T-Shirt sei, aber ich sah ihr an, dass sie mir nicht glaubte...

Marlene McKinnon~ Lost in LoveOnde histórias criam vida. Descubra agora