Kapitel 10

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Kaum hatte Lily ihr Zimmertür in den Schulsprecherräumen geschlossen, schoss sie auch schon mit den Fragen los: "Du und Simon? Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht. Und du liebst doch eigentlich Sirius. Du musst mir unbedingt von dem Date erzählen...". "Lily beruhige dich bitte. Ich kann dir keine Fragen beantworten, wenn du so viele auf einmal stellst. Ja ich und Simon sind nun ganz offiziell zusammen, aber irgendwie fühlt es sich falsch an". "Natürlich fühlt sich das falsch an. Du liebst nun mal, ob du es einsehen willst oder nicht, Sirius und er dich auch", erklärte mir Lily. "Nein , tut Sirius nicht. Er meinte, ich wäre eine Schwester für ihn und soetwas sagt man normalerweise nicht zu der Person, die man lieb", versuchte ich Lily zu erklären. Doch sie schüttelte nur den Kopf. "Jeder sieht Sirius an, dass er bis über beide Ohren in dich verliebt ist, nur du nicht. Was denkst du denn, warum Amelia so gemein zu dir war? Sie war tierisch Eifersüchtig. Und du meintest ja auch, dass Simon sich in der Gegenwart von Sirius immer sehr besitzergreifend aufführt. Er sieht das auch und hat Angst, dass du dich für ihn entscheidest, anstatt für ihn. Das hast du ja bereits auf eine gewissen Art und Weise getan". Lily redete wie ein Wasserfall. "Willst du nun wissen, wie das Date verlaufen ist?", fragte ich sie um sie von ihren abstrakten Theorien abzulenken. "Jaaaa!", schrie sie fast so wie ein kleines Kind. "Also Simon hat mich in der Eingangshalle mit diesem Strauß Rosen empfangen". Ich hielt meine Rosen hoch. "Ich dachte du magst keine Rosen, Marls", warf sie ein. "Sirius war auch so nett dies direkt vor Simon zu erwähnen", antwortete ich ihr. "Sirius? Wieso war den Sirius bei eurem Date?", fragte sie mich überrascht. "Die Rumtreiber waren ebenfalls auf den Weg nach Hogsmeade und liefen direkt hinter uns. Als Simon das gesehen hat, hat er mir seinen Arm um die Schulter gelegt. Dies war wieder so besitzergreifend, also habe ich mich zu Sirius, James und Peter zurückfallen lassen, damit er damit aufhörte. Den restlichen Weg sind wir alle zusammen gegangen. Und du glaubst nicht, was Sirius dann aller ernstens gesagt hat". "Was denn?", fragte Lily ganz aufgeregt. "Er hat Simon gedroht, ihn umzubringen, wenn er mich verletzt". "Na siehst du! Ich habe es dir doch gesagt. Sirius steht so was von auf dich. Du kannst sagen, was du willst, aber ich habe einfach recht. So wie immer", ergänzte sie. "Lass mich doch mal ausreden", sagte ich gespielt genervt. "Danach hat er wie gesagt gesagt, ich sei für ihn wie eine Schwester. Nicht mehr und nicht weniger". Bei der Erinnerung an diese Worte wurde ich wieder von einer Welle der Traurigkeit überschwemmt. Warum war es mir denn so wichtig, dass ich für Sirius mehr als eine Freundin war? Ich war doch jetzt in einer festen Beziehung. "Denkst du ernsthaft Sirius würde vor Simon erwähnen, dass er in dich verliebt ist?", warf Lily ein. "Er hat dich doch nur als Schwester bezeichnet, weil er so seine Wut über das Date erklären kann". Bei diesem Gedanken machte mein Herz einen heftigen Sprung, aber so recht glauben, konnte ich das immer noch nicht. "So wie ging es dann weiter ?", fragte mich Lily neugirig weiter aus. "Dann hatten wir endlich Hogsmeade erreicht und Simon und ich sind zusammen in den Drei Besen gegangen. Dort hat er mich zu einem Butterbier eingeladen und mich gefragt, ob ihn die Rumtreiber wohl akzeptieren würden. Und dann hat er mich gefragt, ob wir zusammen sein wollen". "Er hat dich wie in der ersten Klasse gefragt, ob du seine Freundin sein willst?", hackte Lily verdutzt nach. "Ja, ich fand das auch ein bisschen merkwürdig, aber ich habe mit ja geanwortet. Aber kurz nachdem ich es ausgesprochen hatte, war ich mir schon nicht mehr sicher, ob das überhaupt die richtige Antwort war", erzählte ich weiter. "Nein, war es definitiv nicht", unterbrach mich Lily. Ich tat so, als hätte ich sie nicht gehört und erzählte weiter: "Dann haben wir uns auf den Rückweg gemacht und du glaubst nicht wen wir dort begegnet sind. Natürlich wer hätte es anders erwartet, die Rumtreiber. Dann hat Sirius wieder Simon gedroht, dass er ihn umbringen würde und ist dann gegangen". "Siehst du, dass ist doch alles glasklar, SIRIUS STEHT AUF DICH!" Ich tat wieder so als hätte ich sie überhört. "Als wir dann am Schloss ankamen, hast du ja gesehen, dass er mich geküsst hat. Doch es hat sich angefühlt als würde ich einen Stein küssen". "Warum siehst du es enfach nicht ein? Du und Sirius gehört zusammen. Gesteh dir deine Gefühle doch endlich ein!" "Bei dir und James ist es doch nicht anders", wiedersprach ich. "Ich seh es dir doch ganz genau an. Du hast dich in ihn verliebt". Bei dieser Bemerkung wurde Lily knallrot, was sich fürchterlich mit ihren Haaren biss. "Das ist doch etwas anderes", nuschelte sie. "Nein eben nicht", antwortete ich bestimmt. "Aber im Gegensatz zu dir versuche ich nicht durch jemanden anderen James zu vergessen", sagte sie schnippisch. Hatte sie mir gerade etwa gestanden, dass sie sich in James verliebt hatte? Geschockt schaute ich sie an und als sie merkte, was sie gerade gesagt hatte, wurde sie wieder knallrot. Den restlichen Abend verbrachten wir damit, zu planen wie Lilys und James erstes Date ablaufen werden würde. Es war ziemlich lustig und wir sprachen noch ziemlich lange, bis Lily irgendwann einschlief. Ich deckte sie zu und verließ die Schulsprecherräume. Ich machte mich still und leise auf zum Gemeinschaftsraum. Als ich den Gemeinschaftsraum betreten hatte, bemerkte ich, dass noch Feuer im Kamin brannte. Auf einem der Sessel saß niemand geringers als Sirius.

Marlene McKinnon~ Lost in LoveWhere stories live. Discover now