Kapitel 7

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Die letzte Woche verging wie im Flug und nun war bereits Samstag, der Tag des Quidditchauswahlspiels. Ich war seit dem dritten Jahr zwar jedes Jahr im Team als Jägerin gewesen, doch Sirius hatte mir noch nicht gesagt, ob ich auch dieses Jahr fest im Team sei. Für alle Fälle hatte ich mich für das Spiel sehr gut vorbereitet. Wenn ich nicht ihm Team wäre, was sollte ich dann machen? Sirius und ich hatten uns ohnehin in dieser Woche seit unserem Gespräch nicht viel unterhalten. Wenn ich ihn vergessen wollte, musste ich mich auch von ihm fern halten. Dafür hatten Simon und ich oft zusammen gegessen und waren zusammen zum Unterricht gegangen. Ich mochte ihn wirklich, doch Sirius zu vergessen war schwerer als gedacht.  Auch jetzt saßen Simon und Lily bei mir und versuchten mich zum Essen zu bewegen, doch ich hatte keinen Hunger. Nach ein paar Minuten kamen James, Sirius und Amelia, allesamt in Quidditchausrüstung, zu uns an den Esstisch. Mich überraschte es ehrlich gesagt, dass Amelia und Sirius noch immer zusammen waren, aber eigentlich sollte es mich auch gar nicht  interessieren. James setzte sich direkt neben mich und zwinkerte Lily zu, die knallrot wurde.  Zu meiner Freude lief es zwischen den beiden echt gut und sie stritten sich auch kaum noch. Um ehrlich zu sein glaubte ich, dass Lily sich langsam aber sicher in ihn verliebte. Sie wollte es sich einfach nur noch nicht eingestehen. "Na, schon gespannt wer unser neuer Sucher wird?", fragte mich James. Der Sucher interessierte mich um ehrlich zu sein recht wenig, meine Sorge galt eher, ob ich denn nun fest im Team war oder nicht. Also sprach ich James einfach darauf an. "Tatzte hat nichts erwähnt, aber warum fragst du ihn jetzt nicht einfach selber?" Stimmt, darauf hätte ich auch kommen können, doch er turtelte gerade mit Amelia herum. "Ey Sirius, bin ich eigentlich noch fest im Team oder muss ich mit in die Auswahl?" Mit hochgezogenen Augenbrauen mussterte er mich. "Du bist, so wie jeder andere auch in der Auswahl. Letztes Jahr warst du am Ende ja nicht mehr ganz so berrauschend." Entgeistert schauten James, Lily und ich ihn an. Ich hatte im letzten Jahr beim letzten Spiel einen wirklich blöden Unfall, aber wir hatten den Pokal trotzdem gewonnen, also wo war das Problem? Das konnte er somit ja wohl nicht ernst meinen. "Und was ist mit James?", fragten Lily und ich wie aus einem Mund. "Er ist natürlich drin!" "Tatze das macht ja wohl überhaupt keinen Sinn", jetzt war es James, der sprach. Immerhin war ich eine sehr gute Jägerin und dazu kam noch dass er mein bester Freund war.  Lag es daran, das ich ihm schon die gesamte Woche aus dem Weg ging? "Hey, du schaffst es auch so wieder ins Team, ich glaube an dich", flüsterte mir Simon ins Ohr. Dankbar schaute ich ihn an und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann schnappte ich mir meinen Besen und zog James, der sich gerade ein Toast in den Mund schieben wollte, mit. "Kommst du schon einmal mit zum Feld?" Ohne auf eine Antwort zu warten, schleifte ich ihn mit mir mit. "Mensch Marls, ich war noch nicht fertig mit essen", sagte er genervt. "Was ist eigentlich mit Sirius los?", fragte ich ihn ohne auf ihn einzugehen. "Keine Ahnung, aber das hat er bestimmt nicht ernst gemeint!" "Sicher? Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, er wäre sauer auf mich". "Ach, das bildest du dir bestimmt nur ein. Du bist schließlich seine beste Freundin", sagte James.

Nach einiger Zeit des Einfliegens kamen auch schon Sirius, Amelia und die restlichen Bewerber. Amelia bewarb sich ebenfalls, genau wie zwei weitere, als Jäger. Wir wurden von Sirius in zwei Teams eingeteilt und er würde dann entscheiden wer besser war. Ich spielte mit James und ich Michael Miller in einem Team als Jäger. Es lief auch sehr gut, denn ich warf innerhalb von fünf Minuten sechs Tore. Doch plötzlich traf mich ein Klatscher hart gegen den Kopf und ich wurde ohnmächtig...

*Sirius Sicht*
Für Marlene lief es echt gut und ich hoffte inständig, dass dies so bleiben würde. Ich redete mir ein, dass ich sie nur im Team haben wollte, da sie wirklich gut in Quidditch war, doch insgeheim wusste ich, dass ich sie auch um mich haben wollte. Ich hatte ihr zwar gesagt, sie wäre nur in der Auswahl, doch sie war schon die gesamte Zeit fest im Team gewesen. Plötzlich sah ich wie Amelia dem Treiber den Schläger wegnahm und den Klatscher direkt in Marlenes Richtung schleuderte. Marlene hatte es wohl nicht bemerkt, denn sie machte keine Anstalten sich zu ducken und dann war es auch schon zu spät. Der Klatscher traff sie voll am Kopf und zu allem Überfluss sah ich, dass Marlene sich sehr schnell den  Boden näherte. War sie ohnmächtig geworden? Dann traf sie auch schon auf den Boden auf. Ich hörte einen spitzen Schrei, wahrscheinlich von Lily. Panisch flog ich zu ihr und sprang knapp zwei Meter über dem Boden schon vom Besen. Ich betete, dass es ihr gut ging. "Marls, hörst du mich?" Doch sie antwortete nicht. Kurz nach mir landete auch schon Amelia. "Bist du komplett bescheuert!?", schrie ich sie wütend an. Dann hob ich auch schon Marlene hoch, um sie zum Krankenflügel zu bringen. Ich würde das mit Amelia später klären. Ich hatte das Feld halb überquert, dann kamen auch schon Lily und dieser Corner. "Gib sie mir, ich bring sie in den Krankenflügel", sagte er mir, doch ich ignorierte ihn einfach und ging weiter.

Am Krankenflügel angekommen, öffnete Madam Pomfrey auch schon die Tür. "Ach, was ist denn mit ihr passiert?" "Quidditchunfall", sagte ich nur knapp und legte sie in eines der freien Krankenbetten. "Vielen Dank Mr. Black, aber sie können nun wieder gehen. Ich werde sie behandeln", sagte Madam Pomfrey, doch ich schüttelte nur den Kopf. "Ich bleibe bei ihr", meinte ich und ließ keine Wiederrede zu. Ich würde sie nicht alleine lassen. Madam Pomfrey warf mir daraufhin einen missbilligenden Blick zu, sagte jedoch nichts. Sie holte irgendwelche Medikamente und flösste sie Marls ein. "Es wird noch ein paar Stunden dauer, bis sie aufwacht. Sie könnten jetzt gehen". Doch ich rührte mich nicht vom Fleck und hielt einfach nur Marls Hand. Plötzlich kam Corner rein und sein Blick fiel direkt auf meine Hand.  Er funkelte mich böse an, doch dann kam Madam Pomfrey bereits. "Ich muss Sie bitten zu gehen, meine Patientin benötigt Ruhe". "Dann soll er, aber auch gehen", rief Corner entrüstet. "Nein, denn Mr. Black hat sie hierhin gebracht". Diese Aussage ließ ebenfalls keine Wiederrede zu, also ging er wütend wieder, aber nicht ohne mir einen letzten bösen Blick zu zuwerfen. Was fand Marls bloss an ihm? Ich konnte ihn definitiv nicht ausstehen und er mich anscheinend auch nicht.

Marlene McKinnon~ Lost in LoveWhere stories live. Discover now