Kapitel 18

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Den Rest der Ferien ließ mich der Gedanke an den sonderbaren Hund einfach nicht mehr los. Ich wusste weder, ob ich Lily von ihm erzählen, noch ob ich Sirius damit konfrontieren sollte. Auch wenn Lily und ich uns noch häufiger mit den beiden Jungs trafen, hatte ich keine Ahnung wie ich dieses Gespräch anfangen hätte sollen. "Hey Sirius, sag mal hast du eigentlich einen riesigen schwarzen Hund? Er war letztens in der Nacht bei mir im Garten und ich habe mich mit ihm unterhalten",fand ich auch merkwürdig, also ließ ich es schließlich bleiben.

Mit all diesen Überlegungen und zwei Dutzend weiteren Briefen vergingen die Ferien wie im Flug. Jedoch beschlossen Lily und ich bereits einen Tag eher zurück nach Hogwarts zufahren, um in Ruhe auspacken zu können. James und Sirius blieben jedoch noch einen Tag bei ihren Eltern. Also standen wir am Samstag mit gepackten Koffern am Kings Cross und verabschiedeten uns von meinen Eltern. Zusammen schoben wir den Gepäckkarren durch die Absperrung zwischen den Gleisen 9 und 10. Dort stand bereits die rote Dampflock, weshalb wir sofort unser Gepäck verstauten und hinein sprangen. Lily und ich überlegten die gesamte Zugfahrt, wie ich mich am besten von Simon trennen sollte. Schließlich einigten wir uns auf die 'Es liegt nicht an die, sondern an mir'- Masche. Und ich musste es einfach zugeben, ich freute mich schon auf die Trennung, denn ich hielt es einfach nicht mehr aus.

Als wir in Hogwarts angekommen waren, wurden wir mal wieder von der Schönheit des Schlosses beeindruckt. Es war dunkel und die ganzen Lichter leuchteten uns entgegen. Das war einer der schönsten Anblicke, die es für mich gab und jemals geben würde, da war ich mir sicher. Zusammen stiegen Lily und ich in eine pferdelose Kutsche und fuhren in Richtung Schloss. Nach der kurzen Fahrt, schlepptenn Lily und ich unser Gepäck in unsere Zimmer, Lily zu sich in die Schulsprecherräumlichlkeiten und ich unseren Schlafsaal. Dort angekommen sah ich, dass Alice, Mary und Dorcas noch nicht wieder zurück waren, wahrscheinlich kamen sie erst morgen.

Ich hatte einen Mordshunger, weshalb ich bereits ohne Lily in Richtung Großer Halle steuerte. Und was ich in der Eingangshalle sah, erschreckte mich zu tiefst. Dort standen Simon und ,ich konnte es nicht glauben, Amelia Bones und knutschten herum. Es war zu Kotzen. "DU WIEDERLICHES SCHWEIN!", schrie ich Simon an. "Marls?", stieß Simon verdutzt hervor."Ich dachte du kommst erst morgen." So sehr ich Amelia auch hasste, es war der perfekte Grund für die Trennung und ich sollte ihr dankbar sein. "Wie kannst du nur? Du schreibst mir tausende von deinen dummen Liebesbriefen und knutscht mit einer anderen?",kostete ich den Moment aus. "Ich, ich... es tut mir leid", stotterte Simon kleinlaut. "WAS? DAFÜR GIBT ES KEINE ENTSCHULDIGUNG!", schrie ich ihn weiter an.

Er stotterte noch hunderte von weiteren Entschuldigungen vor sich her, doch ich rauschte an ihm vorbei in die Große Halle. Es war zwar eine Demütigung für mich, doch alle Male besser, als der Gedanke weiterhin mit ihm zusammen zu sein müssen.

Ich saß am gerade am Gryfindortisch und wartete auf Lily, um ihr von meiner etwas anders als erwarteten Trenung zu erzählen, als ich Amelia mit einem höhnischen Grinsen durch die Halle auf mich zu steuern sah. Sie ließ sich auf den freien Platz direkt vor mir fallen. "Na McKinnon, wie fühlt es sich an seinen Freund zu verlieren", lachte sie spöttisch. "Naja, eigentlich sollte ich dir dankbar sein." Sie schaute mich verdutzt an. "Ich war gerade auf den Weg mich von ihm zu trennen, da er mir schon seit Wochen ziemlich auf die Nerven geht", erwiederte ich ohne sie zu beachten. Ihr hämisches Grinsen war aus ihrem Gesicht verschwunden und wurde stattdessen von Wut verzehrt. Ohne noch ein Wort zu erwiedern, stampfte sie mit dem Fuss auf und ging zu ihren Freunden.

Kurz darauf nahm Lily neben mir platz. "Was wollte die denn hier", fragte sie neugierig. "Mir nocheinmal unter die Nase reiben, dass sie an meiner Trennung mit Simon schuld ist." Lily schaute mich fragend an, also erklärte ich ihr die Situation. Als ich geendet hatte, schaute sie mich verdutzt an. "Wie kann man sie denn anstatt dir vorziehen? Aber immerhin, du bist Simon jetzt los", stellte Lily fest. Ich nickte zustimmend.



Am Sonntag trafen sowohl Sirius und James als auch meine Zimmermitbewohnerinnen ein. Es war schön von Marys, Dorcas und Alices Ferien zu hören. Jedoch beschäftigte mich am Sonntagabend noch ein ganz anderes Problem. Wir hatten vor den Ferien von Professor Slughorn einen fiesen und vor allem langen Aufsatz zu dem Liebestrank Amortentia aufbekommen und ich hatte noch nicht einmal damit angefangen.

Also saß ich als Letzte im Gemeinschaftsraum und kniffelte an meinem Aufsatz herum, als ich plötzlich Schritte und Geflüster wahrnahm. "Ich freue mich schon auf gleich", piepste eine Stimme, die mir bekannt erschien. "Pssssttt, Wurmschwanz!", flüsterte eine Stimme zurück, der ich definitiv James zuordnen konnte. Was machten den die Rumtreiber um diese Uhrzeit hier? Was hatten sie vor? Die Schritte wurden immer lauter und kamen immer näher, bis sie schließlich verstummten. "Marls?", fragte James überrascht. "Was machst du denn noch hier?" "Ich muss noch meinen Aufsatz zu Ende schreiben. Die bessere Frage ist, was macht ihr denn hier?" "Ähmm... Wir wollten nur noch einmal eben in die Küche", sagte Sirius und wuschelte sich nervös durchs Haar, was er immer tat, wenn er log. "Ah ja", sagte ich skeptisch. "Du verrätst uns doch nicht oder?",bettelte Sirius mit seinem Hundeblick. Ich schüttelte den Kopf und James, Peter und Sirius gingen weiter zum Portal. Sollte ich ihnen folgen?

Ich führte einen inneren Kampf in mir aus, beschloss dann jedoch ihnen hinaus zu folgen. Also ging ich ebenfalls zum Portal und stieg hinaus. Ich konnte sie noch in der Ferne ausmachen, also folgte ich ihnen Still und Heimlich. Sie gingen den Weg nach draußen. Was wollten sie denn bei dieser eises Kälte draußen? Kaum waren wir draußen angekommen, ärgerte ich mich auch schon über mich selbst. Warum hatte ich mir keine Jacke angezogen? Die drei machten sich auf den Weg zur Peitschenden Weide. Ich hatte, seit Davey Gudgeon fast sein Auge durch diesen Baum verloren hatte,keinen Schritt mehr in die Nähe dieses peitschenden Ungeheuers gesetzt. Plötzlich verschwand eine der drei Personen, wahrscheinlich Peter, und der Baum stoppte in seiner Bewegung. Was war geschehen? Wo war Peter? Ich bekam es mit der Angst zu tun, aber ich war trotzdem zu neugierig, um umzudrehen. Also folgte ich den dreien mit schnellen Schritten. Wer wusste wann dieser Baum wieder beginnen würde, alles Lebende anzugreifen? Ich eilte zum Baumstamm und plötzlich fiel ich und rutschte mehrere Meter hinab. Wo war ich hier bloß gelandet?

Marlene McKinnon~ Lost in LoveWhere stories live. Discover now