Kapitel 13

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Endlich hatten die Herbstferien begonnen. Heute würden Lily und ich zuammen zu mir fahren. Wie typisch hatten wir nur noch eine Stunde bis zur Abfahrt und ich hatte noch nicht einmal angefangen zu packen, stattdessen saß ich in meinem Bett und überlegte, was ich heute anziehen sollte. Plötzlich stand Lily in der Tür, wahrscheinlich war sie gekommen, um mir beim Kopferruntertragen zu helfen. "Marls, du hast ja noch nicht einmal angefangen", rief sie entsetzt und warf eine Socke, die sie vom Boden aufgehoben hatte, nach mir. Angeekelt verzog ich das Gesicht, stand aber auf und fing an meine Sachen zusammen zusuchen. Lily, der es offentsichtlich nicht schnell genug ging, fing an mir zu helfen, weshalb wir bereits nach zehn Minuten fertig waren. Obwohl es nur zwei Wochen waren, war mein Koffer ziemlich voll und schwer, weshalb Lily und ich ihn zusammen runtertrugen.

Fast unten angekommen, erblickte ich James und Sirius. Bei Sirius Anblick machte mein Herz einen Sprung und ich musste mich an seine weichen Lippen auf die Meinen erinneren. Marls, Konzentration! Hatten sie etwa auf uns gewartet? James eilte sofort zu uns, also eher gesagt Lily, um ihr meinen Koffer abzunehmen. Bei diesem Anblick musste ich lächeln. Sie waren einfach perfekt füreinander. Sirius trat mit einem Lächeln zu mir und blieb vor der Treppe stehen. Ich konnte nicht anders, als ihm breit zurück zu lächeln. "Und weiß sich es schon", flüsterte er mir leise ins Ohr. Was sollt er wer wissen? Und da fiel es mir wieder ein. Ich hatte Jamie und Sirius versprochen, dass Lily und ich sie besuchen würden. Sie würde mich umbringen, aber das war es wert. "Noch nicht, aber ein Nein werde ich nicht gelten lassen", lachte ich zuversichtlich. Plötzlich trat eine kleine Falte auf Sirius Stirn auf. Er schien einen Moment zu zögern bevor er sprach. "Aber Corner kommt nicht mit oder?" "Sonst müssten wir ja noch mehr Sachen besorgen", warf er schnell hinterher. Simon, wie konnte ich ihn vergessen? Ich musste mich noch bei ihm Verabschieden. „Nein, natürlich nicht. Das ist doch unser Ding." Und außerdem wird er nie etwas von diesem Treffen erfahren...

Ehrlich gesagt suchte ich mittlerweile nach einem Grund, um mich von ihm zu trennen. Er hatte sich in den letzten Wochen zu einer ziemlichen Furie entwickelt. Er war tierisch eifersüchtig, wenn ich meine Zeit mit den Rumtreibern verbrachte. Selbst wenn ich nur etwas mit Lily ohne ihn machte, wollte er alles wissen. Einmal hatte ich schon den Verdacht gehabt, dass er mir vielleicht folgen würde, was er natürlich abstritt. Dennoch jedes Mal, wenn ich es gerade zwischen uns beenden wollte, hatte ich so ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, da ich ihn ja eigentlich nur ausnutze. Ich wollte zwar Sirius nicht mehr eifersüchtig machen, aber lieben tat ich Simon definitiv nicht. Ich werde noch die Ferien genießen und mich wenn ich zurück bin von ihm trennen. Aufschieben war schon immer mein Ding gewesen. Dennoch musste ich mich aber von Simon verabschieden, denn sonst würden mich täglich zehn wütende Eulen erreichen und darauf konnte ich definitiv verzichten.

"Ich muss nur noch eben schnell zu Simon und mich verabschieden", rief ich den anderen zu. Meine Freunde wussten noch nichts von meinem Trennungsplan, aber ich war mir sicher, dass Lily etwas in dieser Art ahnte. Mit einem aufgesetzten Lächeln machte ich mich auf den Weg zu den Ravenclaws. Ich freute mich um erlich zu sein auf zwei Wochen ohne Simon.

Auf halben Weg kam mir auch schon Simon entgegen. "Marlenchen" Ich hasste diesen Namen. "Ich wollte mich von dir verabschieden. Wir fahren gleich". Sein Gesicht nahm einen lächerlich traurigen Ausdruck an und er antwortete: "Du schreibst mir aber jeden Tag mindestens drei Eulen". Ich unterdrückte ein seufzen. "Klar", antwortete ich. Innerlich plante ich jedoch bereits wie ich das umgehen konnte. Vielleicht sollte ich einfach sagen, dass sich Aron verletzt habe. Er umarmte mich und wollte mich küssen, doch ich drehte meinen Kopf unauffällig weg und tat so als hätte ich nichts bemerkt. Enttäuscht nahm er meine Hand und wir liefen gemeinsam zur Eingangshalle, wo die anderen bereits mit unseren Koffern warteten. Plötzlich war es mir unangenehm, dass Simon meine Hand hielt und ich beugte mich hinuter, um meinen Schuh neu zu binden. Als ich fertig war, setzte Simon zu einem Abschiedskuss an, von dem ich aber erlösst wurde, als Sirius rief, dass wir gleich zu spät kämen. Simon schau finster in Sirius Richtung, ließ mich aber gehen.

"Danke", flüsterte ich Sirius zu. Er musterte mich überrascht und zog eine Augenbraue hoch. Sein Blick sagte definitiv: "Du wirst mir das gleich erklären müssen". Als Antwort nickte ich nur und er verstand. Als sich das Portal hinter uns geschlossen hatte und ich Simons Blick nicht mehr auf uns spürte, fühlte ich eine Freiheit wie schon seit Wochen nicht mehr.

Wir hatten uns kaum in die rote Lock gesetzt und unser Gepäck verstaut, als Sirius auch schon sehr neugierig fragte, was denn das vorhin gewesen sei. Auch Lily und James, die bis gerade noch in ein Gespräch vertieft waren, blickten auf. Ich zögerte einen Moment, beschloss aber dann die gesamte Geschichte zu erzählen, schleißlich waren sie ja allesamt meine besten Freunde. Zumindest sollte sie es alle sein. Also erzählte ich von Simons Eifersucht und dass er mit allem, wo er nicht dabei war, ein Problem hatte. Als ich geendet hatte blieb es einen Moment still, dann prustete Sirius auch schon los. "Dieser Idiot ist echt eifersüchtig auf mich? Aber jetzt wo ich so darüber nachdenke, ist diese Sorge durchaus berechtigt". Panik ergriff mich. Was meinte er damit? Wollte er jetzt über unseren Kuss sprechen? "Schließlich bin ich definitiv der Schönste von unserer Schule. Ach was rede ich da, von allen". Erleichtert fing ich an zu lachen, wo auch Lily und Jamie miteinstimmten und verpasste Sirius einen freundschaftlich Fußtritt. "Träum weiter, Tatze. Ich bin das schon", warf James ein und wir lachten nur noch mehr. In Momenten wie diesen wusste ich, dass ich einfach die besten Freunde der Welt hatte und war einfach nur glücklich, sie zu haben.

Und was mich nur noch glücklicher machte, war die Tatsache, dass Jamie und Lily sich echt gut verstanden. Vor nicht eimal vier Monaten hätten die Beiden es nicht einmal zehn Minuten ausgehalten, ohne sich zu streiten und jetzt unterhielten sie sich stundenlang. Zwischendurch war ich mir auch ziemlich sicher, dass Lilys Wangen einen leichten rosa Hauch bekamen, wenn James ihr direkt in die Augen blickte. Zum Glück hatte ich Jily nie aufgegeben.

Nach einiger Zeit hielt die Lock an und wir stiegen alle zusammen aus. Zusammen machten wir uns auf den Weg zur Absperrung. Kaum hatten wir diese verlassen, sah ich auch schon Jamies, und jetzt auch Sirius, Eltern, die sich mit meinen unterhielten. Kaum hatten wir sie erreicht, fanden wir uns allesamt in Umarmungen wieder. Auch Lily wurde sofort von meiner Mutter umarmt. Meine Mutter liebte Lily wie ihre eigene Tochter.

James wohnte nur ein Dorf weiter, weshalb unsere Eltern sich entschieden, dass wir alle zusammen heute Abend Essen gehen würden. Also verabschiedeten wir uns und suchten uns eine ruhige Ecke, um zu apparieren.

Marlene McKinnon~ Lost in LoveWhere stories live. Discover now