3.

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Jace

Es war kalt. Kalt und hart und irgendwas pickste an meinem Rücken. Es roch seltsam. Irgendwie metallisch.

Ich öffnete meine Augen. Sofort erkannte ich was so seltsam roch. Es war nicht nur das große Metallteil neben mir, sondern auch mein darin eingeklemmter stark blutender Arm.

Metallischer Geruch. Natürlich, Blut. Und zwar verdammt viel Blut. Vermutlich war meine Pulsader oder so getroffen. Oh scheiße!

Kalt und Hart war es, weil ich auf dem Waldboden lag und das picksige waren die Nadeln  und Stöcker der Bäume, die sich in meinen Rücken borten.

Vermutlich war es dumm aber ich konnte nichts dagegen tun. Die Panik kroch in jeden meiner Knochen. Die Situation war so unglaubwürdig.
Wir sind mit dem Flugzeug geflogen und abgestürzt. Einfach vom Himmel gefallen wie Regen.

Hecktisch atmete ich und begann an meinem Arm zu zerren. Es tat weh und machte die ganze Sache vermutlich noch schlimmer, aber das war mir egal.
Ich keuchte und zerrte und schrie. Aber ich kam nicht frei.

Verzweifelt strich ich mir mit meiner rechten unverletzt Hand durchs Haar. Das war eine Katastrophe. Was zur Hölle sollte ich tun? Und wo waren Izzy und Alec?

Wieder zog ich, aber auch diesmal fehlte mir die Kraft mich zu befreien.
Verdammt nochmal!

Ich dachte daran was Alec jetzt tun würde. Also versuchte ich meinen Arm vorsichtig und ohne Gewalt zu befreien.
Es gelang mir nicht.  Ich war zu schwach um das Metall beiseite zu biegen, geschweigedenn das Metallding anzuheben oder sonst irgendwas auszurichten.

Frustriert und erschöpft ließ ich den Kopf wieder auf den Boden sinken. Es war verdammt schwer sich nur mithilfe seiner schwachen Hand aus so einer Lage zu befreien.

"Fuck!" keuchte ich. Ich blieb einfach kurz liegen und ließ meinen Puls sich beruhigen. Wie gerne würde ich jetzt etwas trinken.

Während ich da lag und in den von Zweigen verdeckten Himmel starrte stiegen mir die Tränen in die Augen. Wie konnte das passieren?!

"FUCK! FUCK! FUCK!" schrie ich und boxte mit meiner freien rechten Hand auf den Boden. Tränen rannen über meine Wangen während ich ins nichts schrie.
Falls jemand in der Nähe war, sollte man mich deutlich hören, aber da war nichts. Niemand. Ich war allein und hatte keine Ahnung was ich tun sollte.

Nachdem ich mich wieder einigermaßen Beruhigt hatte suchte ich meine Hosentaschen nach meinem Handy ab, stoppte aber, als mir einfiel, dass es im Flugzeug auf dem kleinen Tisch vor mir lag und ich es somit nicht hatte.

Ich gab auf. Ich legte mich zurück auf den Boden und schaute in den Himmel, bis ich vor Erschöpfung einschlief.

Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen hatte. Es war immernoch hell. Oder schon wieder.

Ich war von schreien aufgewacht. Jemand hatte mich gerufen, da war ich mir ganz sicher. Aber jetzt hörte ich nichts mehr. Ich lauschte.

Da, ganz leise von weit weg hörte ich jemanden nach mir rufen. Nach mir und Izzy.
War das Alec?
Hatte ich ihn verpasst?

"Alec!" schrie ich heiser. "Ich bin hier!" aber meine Stimme war kratzig und schwach. Er würde mich nicht hören. Er war zu weit weg.

Das kann doch nicht wahr sein! Mein Bruder findet mich fast und ich verpasste die Chance indem ich die verschlafe.

Wütend zerrte ich erneut an meinem Arm. Alec war meine Hoffnung. Er lebte und das gab mir neue Kraft.

Wieder zerrte ich an meinem Arm. Und nochmal und nochmal, bis ich irgendwann frei kam. Es tat höllisch weh, aber ich war frei. Blut floss meine Hand hinunter und tropfte zu Boden, aber ich war frei.

Mühsam rappelte ich mich auf und schwankte kurz. Vielleicht hatte ich doch etwas zuviel Blut verloren, aber ich musste zu Alec.

Taumeln stolperte ich los. In die Richtung aus der seine Stimme vorhin gekommen war.
Schritt für Schritt ging ich. Tropfen für  Tropfen viel mein Blut. Baum für Baum passierte ich.

Ich folgte den rufen und hatte das Gefühl näher zu kommen. Wieder rief ich, aber immernoch war meine Stimme kratzig und Rau und nicht laut genug, das man mich hören würde.

Mit der anderen Hand versuchte ich meine Wunde zuzuhalten und das Blut in meinem Körper zu behalten. Auch an diesem Arm flossen nun die Roten Linien entlang und bildeten ein Muster. Aber ich ging weiter.

Ich konnte Alec nicht mehr hören, aber dafür kreischte ein Mädchen.
Vor meinen Augen tanzten schwarze Punkte und ich taumelte immer mehr.
Nein verdammt, ich musste es schaffen.

Fall-ShadowhuntersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt