24.

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Izzy

Als die anderen zurück kamen war irgendwas seltsam. Ich sah es an Jace Blick und Clarys geröteten Augen.

Magnus setzte ein Lächeln auf und sagte begeistert: "Wir haben Äpfel gefunden." und obwohl ich mich fragte was los war konnte ich meine Freude nicht zurückhalten und auch Simon neben mir atmete erleichtert durch. Endlich etwas richtiges zu essen.

Den Abend verbrachten wir relativ 'normal'. Also jedenfalls für die Überlebenden eines Flugzeugabsturzes. Wir aßen endlich mal wieder richtig was und saßen am Feuer. Hätten wir was warmes zum trinken gehabt, wäre es fast schon wie ein Lagerfeuer bei einem Campingausflug gewesen, aber die Realität war, dass unsere letzte Flasche fast leer war und wir keine andere Wasserquelle gefunden hatten.

Doch nicht nur das machte mir Gedanken. Irgendwas war passiert, worüber die anderen jedoch noch nicht gesprochen hatten und an Simons Blick erkannte ich, dass auch er es merkte.

Als wir schließlich beschlossen schlafen zu gehen, kamen Jace und Alec zu mir, weshalb Simon sich zu Clary legte.
Ich hörte sie leise tuscheln, verstand aber nicht was sie sagten. Durch ein leises schluchzten erkannte ich das Clary zu weinen schien. Wahrscheinlich erzählte sie ihrem besten Freund gerade was los war und er hielt sie tröstend im Arm.

Fragend sag ich meine Brüder an und sie erkannten wohl, dass jetzt der Moment war um zu reden.
Verzweifelt sah Jace Alec an und dieser begann zu erzählen.

"Weißt du Iz, als wir vorhin unterwegs waren haben wir nicht nur Äpfel gefunden..." bagnn er etwas holprig. "...sondern auch Hodge." überrascht atmete ich hörbar ein. Was machte Hodge hier?
"Mum und Dad hatten ihn als eine Art heimlichen Aufpasser mitgeschickt und er hatte anscheinend irgendwo genug essen und trinken her um zu überleben." fuhr er fort, stockte aber an der Stelle und ich ahnte böses. "Naja, fast. Als wir ihn gefunden haben war er schwer verletzt und unterkühlt. Wir wissen nicht wie lange er da schon lag. Wir haben versucht ihn zu retten, haben ihn versucht wiederzubeleben und ihn bestmöglich zu verartzten, aber ich habe es nicht geschafft." ich schluckte. Ich wusste was jetzt kam, aber ich wollte es garnicht hören. Trotzdem brauchte ich das um es wahr zu haben.

"Ich konnte ihn nicht retten, Iz. Es tut mir leid, er ist gestorben." sagte Alec ruhig und am liebsten hätte ich mich jetzt in seine Arme geworfen, aber dieses blöde Ding auf mir drauf stoppte mich.
"Er ist tot?" fragte ich mit leicht erstickter Stimme nach und mein großer Bruder nickte.
"Ja, Iz, Hodge ist tot." bestätigte er und eine Träne lief meine Wangen hinunter.

Ich war nie ein Mensch der viel weinte oder mit zittriger Stimme sprach, aber ich hatte immer Angst davor gehabt jemanden zu verlieren. Vermutlich war das von fast jedem die Angst, aber seit ich einmal geträumt hatte wie Max gestorben war, fühlte ich mich so verletzlich was das an ging. In dieser Nacht hatte ich bei Alec geweint bis ich eingeschlafen bin.

Hodge kannte ich zwar, aber nicht so gut wie Jace und Alec. Wir alle mochten es schon immer zu kämpfen und da Hodge auch Karatelehrer war brachte er uns heimlich immer ein paar sachen bei. Während Jace und Alec immer zusammen trainierten, wollte ich es immer allein versuchen und hab mir so nur vom zusehen her die sachen beigebracht.
Und trotzdem war er irgendwie ein wichtiger Teil von unser aller Leben gewesen.
Bei dem Gedanken daran das Hodge tot war, zog sich in meiner Brust alles zusammen und ich versuchte flach zu atmen, da ich unter der Metallplatte sonst nur schlecht Luft bekam.

Während des Erzählens hatte Alec meine Hand gegriffen und ich drückte seine fest, wobei ein paar Tränen meine Wangen kühlten.
Mit dem andern Arm hatte er Jace im Arm und ich wünscht mir in dem Moment nichts weiter als von meinen Brüdern im Arm gehalten zu werden.

Auch Jace Augen schimmerten und Alec streichelte ihm gleichmäßig über den Rücken, während er uns beiden beruhigende Wörter zuflüsterte.

So lagen wir noch eine Weile da, bis schließlich Jace und dann auch ich in einen erschöpften Schlaf glatten. Mit Alecs beruhigender Stimme in unseren Ohren.

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