8.

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Jace

Ich erwachte durch eine sich ausbreitete Kälte und ein seltsames Kribbeln in meinem Arm. Da ich zu müde war meine Augen zu öffnen blieb ich noch kurz liegen, aber es war nicht wirklich bequem, weshalb ich beschloss doch aufzustehen.

Müde schlug ich die Lider hoch und blinzelte heftig gegen das Licht.
Stimmt ja  wir wahren draußen und da gab es nunmal keine Vorhänge oder Rollos.

Ich brauchte einen Moment befor mir wieder alles bewusst wurde.
Der Flugzeugabsturz, das Übernachten auf dem Waldboden und natürlich mein Arm.

Ängstlich, auch wenn ich das nicht zugeben würde, blickte ich zu meiner linken Hand und hätte schreien können.
Sie war blau! Nicht nur meine Hand sondern mein ganzer verdammter Arm ab dem Ladekabel, das ihn abschnürrte.

"Alec!" schrie ich und versuchte nicht zu panisch zu klingen.
Schnell kam er angerannt und musterte mich besorgt.
"Was ist los? Alles ok?" seine Stimme war leicht rau und ich nahm an das auch er noch vor nicht allzulanger Zeit aufgestanden war.

"M-mein Arm, er ist blau. Wir müssen diesen Teil abmachen." sagte ich und deutete auf das Ladekabel, doch mein Bruder schüttelte nur den Kopf.
"Alec verdammt, ich werde nicht meinen Arm verlieren!" sagte ich nun etwas lauter und es tat mir leid das ich so zu ihm war. Er wollte nur das Beste für mich, aber ich hatte Panik.

"Wenn wir das Ladekabel entfernen verblutest du." meinte er ruhig, aber ich konnte leichte Verzweiflung in seinem Blick sehen.
"Ist mir egal, ich brauche meinen Arm." sagte ich fest und versuchte mit meiner gesunden Hand das Ladekabel zu lösen.

"Nein!" meinte Alec laut und war augenblicklich an meiner Seite um meine Hand festzuhalten und sie von ihrem Tun zu stoppen.
"Jace, du hast ein verdammtes Loch im Arm. Wenn du den Blutfluss nicht stopps, dann wirst du verbluten und das werde ich nicht zu lassen."

Wütend sah ich ihm in die Augen. Ich konnte ihn ja verstehen, er wollte nicht das ich sterben und das wollte ich auch nicht, aber ich wollte auch meinen Arm nicht verlieren. Und im Moment sah es verdammt danach aus wenn ich dieses Teil nicht abmache.

Flehen sah ich ihn an. "Bitte Alec, bitte lass mich nicht meinen Arm verlieren." flüsterte ich und obwohl ich versuchte es zu unterdrücken spürte ich Tränen in meinen Augen. Ich hatte einfach verdammte Angst.

Kurz sah er aus als würde er überlegen, befor er tief durchatmete und ernst nickte.
"Okay, wir können die Schnürung lockern, damit dein Arm ausreichend durchblutet wird. Aber wir werden das Kabel nicht ganz abmachen und wenn es zu doll blutet ziehen wir es wieder fester." sagte er bestimmt und erleichtert nickte ich.

Als er sich vorsichtig an meinem Arm zu schaffen macht beiße ich die Zähne zusammen, denn obwohl mein Arm schon ganz taub ist spüre ich den Schmerz.

Als das Ladekabel gelöst war und Alec es etwas lockerer wieder um meinen Arm wickelte, nahm er ganz langsam wieder eine normalere Farbe an. Gleichzeitig trat allerdings auch wieder viel mehr Blut aus der Wunde und ich bemerkte Alecs kritischen Blick als es wieder aus seinem, immernoch um meinen Arm gebundenen, T-shirt lief.

Als er dagegen drückte um die Blutung etwas zu stoppen zog ein stechender Schmerz von meinem Arm durch meinen ganzen Körper und ich zischte auf, während seine Hände wieder von meinem Blut überzogen wurden.

Eine ganze Weile saßen wir so da und zwischendurch erschienen Clary und Magnus.
Clary war offensichtlich nur kurz vor mir erwacht und leistete Magnus nach seinem schönen morgendlichen Erlebnis Gesellschaft, als ich Alec zu mir rief.

Allerdings gingen die beiden zu meinem erleichtern wieder etwas abseits um zu reden. Ich war froh darüber, denn ich mochte es nicht vor anderen so schwach zu wirken.

Als die Blutung sich etwas beruhigt hatte nahm er die Hände langsam wieder von meinem Arm. Noch immer rann die rote Flüssigkeit hervor, aber das würde vermutlich nicht so schnell aufhören.

Dankend sah ich zu meinem Bruder hoch, der mir mit seinen blauen Lippen ein mattes Lächeln schenkte.

Und da viel es mir auf. Seine Lippen waren blau. Wäre meine Hand nicht verletzt gewesen, hätte ich mir vermutlich gegen dir Stirn geschlagen. Wie konnte mir das nicht auffallen?

Alec war die ganze Zeit halbnackt gewesen. Ich hatte mein Shirt und zusätzlich noch Clary an meiner Seite und mir war schon ziemlich kalt gewesen.

"Oh mein Gott Alec, du bist ja halb erfroren." stellte ich erschrocken fest und sah wie er den Kopf schüttelte.
"Nein, alles gut, ich bin nur ein bisschen unterkühlt. Wenn wir gleich weitergehen wärme ich mich wieder etwas auf und am Tag ist es ja auch nicht so kalt." meinte er.
"Glaubst du wir können los, oder willst du nicht noch kurz ausruhen?" fragt er dann und ich schütteln den Kopf.

"Nein, wir können weiter."

Fall-ShadowhuntersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt