22.

554 36 18
                                    

Alec

Als ich mir Hodges Verletzungen genauer ansah bekam ich Angst. Ich wusste nicht genau was er hatte, aber ich wusste das es schlimm war. Das Problem war nur das ich keine Ahnung hatte wie ich ihm helfen konnte. Ich war gerade erst mit der Schule fertig und stand noch ganz am Anfang meines Studiums. Selbst wenn ich wüsste was er hatte, hätte ich es nicht behandeln können. Nicht einmal wenn ich in einem OP wäre und Assistenten hätte.

Tief atmete ich durch und schloss kurz meine Augen um mich zu sammeln. Ich konnte jetzt nicht verzweifeln. Die anderen hatten noch weniger Ahnung davon als ich und Hodge lag im Sterben. So sehr ich es auch verdrängen wollte, ich wusste es. Wenn ich nicht bald etwas tat, dann würde er sterben und das meinetwegen. Er war nur wegen uns hier und ich wusste nicht einmal wie ich ihn retten sollte.

"Clary!" rief ich und sie sah von Hodge zu mir auf. "Renn zurück zum Lager und hole unser Wasser." sagte ich und nach einem kurzen zögern rannte sie los. Es war die schlauste Entscheidung sie zu schicken, da sie als einzige, mit Ausnahme von mir, nicht verletzt war. Sie wäre schneller als die anderen und ich könnte versuchen meinen alten Lehrer noch irgendwie zu helfen. Außerdem war Jace gerade vermutlich nicht in der Lage dazu irgendwas zu tun und ich wollte Magnus bei mir haben.

Ich öffnete sein Hemd noch weiter um mit die Wunden genauer anzusehen. Seine komplette Brust schien aufgeschirft, aber es trat nicht alt zu viel Blut aus. Trotzdem schien sie feuerot und ich tippte auf innere Blutungen, vielleicht auch eine Herztamponade. Wie sollte ich das hier behandeln? Panik stieg in mir auf, aber ich versuchte sie einfach herunter zu schlucken. Es würde niemandem helfen und alle nur noch mehr verunsichern.

"Hodge." wollte ich ihn ansprechen um ihn nach irgendwelchen Schmerzen oder anderen Gefühlen zu fragen, aber er reagierte nicht.
"Hodge!" sagte ich dieses Mal lauter und rüttelt leicht an seiner Schulter. Er gab eine Art leichtes brummen von sich, was mir zwar zeigte das er nicht Tod war, aber auch das er nicht mehr wirklich ansprechbar war.

Leise fluchte ich in mich hinein und biss schmerzhaft auf meine Unterlippe um mich wieder zu fokussieren. Leicht schmeckte ich Blut, aber das beachtete ich nicht. Ich versuchte nachzudenken, aber mir viel nichts ein, außer das ausspülen und verbinden seiner Wunden.

Innerlich wusste ich vermutlich das ich nichts mehr tun kann, aber ich wollte nicht aufgeben. Dieser man hatte so viel für uns getan, ich konnte ihn jetzt nicht einfach sterben lassen. Nicht wenn er nur wegen uns hier war.

Also versuchte ich die Standards. Ich brachte ihn einmal in die stabile Seitenlage und versuchte sein Beine höher zu drappieren um seinen Kreislauf zu unterstützen. Außerdem fühlte ich mit meinen Finger nach seinem immer schwächer werdendem Puls.

Währe er abgesehen von den Verletzungen wenigstens noch in Ordnung, würde das die ganze Sach vereinfachen, aber er war vermutlich auch stark dehidiert und wer weiß wie lange er nichts mehr gegessen hatte.

Wieder fühlte ich nach seinem Puls, aber da war nichts.
Kurz wartete ich noch 3 meiner Herzschläge ab, bis mir klar wurde das nichts mehr kommen würde. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen. Es arbeitete nicht mehr und das bedeutete er war Tod.

Schnell nahm ich meine Hände und legte sie übereinander auf seine Brust ehe ich mit der Herzmassage begann. Immer wieder presste ich sie mit Druck in einem gleichmäßigen Rhythmus auf seine Brust. Wieder und wieder und wieder.
Ich atmete nicht, ich dachte nicht, ich machte einfach nur.
Er durfte nicht sterben.

Am Rande bekam ich mit wie Clary mit dem Wasser zurück kam, als sie uns jedoch sah blieb sie wie angewurzelt stehen. Als sie sich wieder gelöst hatte ging sie zu Jace um ihn zu stützen, den das ganze schien ihm fast körperliche Schmerzen zu bereiten.

Fall-ShadowhuntersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt