4.

747 42 6
                                    

Alec

Als das Mädchen uns sah begann sie zu kreischen. Ein schriller, stechender Ton. Angsterfüllt sah sie und aus ihren grünen Augen an.

Sie stand unter Schock wurde mir bewusst und ich begab mich hinab auf ihre ebene und bedeutete Magnus das gleiche zu tun.

Sie hatte Angst.
In diesem Moment vermutlich vor allem und wenn wir von oben auf sie herabsahen, dann wirkten wir bedrohlich auf sie.

Sie krabbelt etwas von uns weg, aber als sie sah das wir uns nicht bewegten  blieb sie sitzen.
Ihre roten Locken waren zerzaust und ihr mit Sonmersprossen bedecktes Gesicht war von Tränenspuren gezeichnet.

"Hallo." versuchte ich so ruhig wie möglich zu sagen. Sie antwortete zwar nicht, aber schien mir zuzuhören.
"Ich bin Alec und das ist Magnus." stellte ich uns vor.

Ihre hin und her zuckenden Augen schienen etwas zur Ruhe zu kommen, als sie ihren Blick auf mich richtete. Mir wurde schon öfter gesagt, dass ich eine beruhigende Wirkung auf Menschen habe. Bisher habe ich dem nicht wirklich glauben geschenkt, aber vielleicht war ja doch etwas daran.

"Ich weiß, das ist gerade alles etwas beängstigend und glaub mir, auch wir haben Angst." fuhr ich fort und deutete auf Magnus, der immerboch hinter mir saß, und mich.
"Aber wir können uns gegenseitig helfen. Okay? Du kannst mit uns kommen und wir versuchen das Beste aus der ganzen Sache zu machen. In Ordnung?" fragte ich das sich langsam beruhigende Mädchen und streckte ihr meine Hand entgegen.

Langsam nickte sie und nahm meine Hand.
Vorsichtig und ohne ihr zu nah zu kommen half ich ihr und dann Magnus auf. Manchmal war ihm ein bisschen schwindelig und er hatte ziemliche Kopfschmerzen.

"Wie heißt du?" fragte er sanft und lächelte sie freundlich an.
"C-clary." sagte sie. Es war nicht viel, aber es war ein Anfang.

Gerade als wir weitergehen wollten zuckte sie zusammen und blickte geschockt hinter uns. Als wir ihrem Blick folgtem und uns umdrehten setzte mein Herz vermutlich mehrere Schläge aus.

Jace! Er war hier und er lebte.

"Alec?" fragte er leicht benommen mit rauer Stimme und gerade als ich auf ihn zugehen wollte brach er zusammen. Ich hörte wie Clary wieder begann zu schreien.

"Jace!" hörte ich mich wie aus der Ferne selbst rufen. Ich machte einen Satz nach vorne und fing ihn noch halb auf, befor er mit dem Kopf aufschlug.

Mein Herz raste vor Angst als ich seine Blutüberströmten Hände und Arme sah. Auch auf sein Shirt war einiges getropf.
Meine Erleichterung ihn zu sehen verwandelte sich blitzschnell in einen kalten brocken der mich nach unten zog.

Ich wusste nicht mehr was ich tat. Es war fast als wäre ich eine Maschine die gesteuert wird.
Blitzschnell zog ich mir mein Shirt über den Kopf und presste den grauen ausgewaschenen Stoff auf die Blutquelle.

Im Hintergrund hörte ich Magnus, der versuchte Clary zu beruhigen, aber darauf konnte ich mich nicht konzentrieren.
Er verlor zu viel Blut. Viel zu viel Blut und ich brauchte irgendwas um seinen Arm abzuschnüren, damit er mir nicht verblutete.

Wild durchkramte ich meinen Rucksack, aber was hat man schon in einem kleinen Reiserucksack?
Plötzlich ertastete ich mein Ladekabel. Jackpot!

Während ich das Teil aus meiner Tasche zerrte murmelte Jace irgendetwas vor sich hin.
Ohne lang zu zögern nahm ich seinen Arm und Band das Ladekabel so fest wie möglich um seinen Arm.

"Aaahhh!" stöhnte Jace, aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen.
Sobald es fest genug saß drückte ich mit meinem bereits fast vollständig vollgesogenem Shirt weiter auf die Wunde und sammelte das auftretende Blut auf.

Als es nach einer Weile tatsächlich etwas weniger wurde atmete ich erleichtert auf und kehrte langsam in die Realität zurück.

Während ich Jace Füße etwas auf meine Beine hochlegte schaute ich mich nach den anderen beiden um.
Magnus hatte Clary anscheinend dazu bekommen aufzuhören zu schreien und hielt die nun wieder weinende in seinen Armen.

Er selbst musterte mich mit einem Blick den ich nicht wirklich deuten konnte.

Fall-ShadowhuntersWhere stories live. Discover now