15.

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Clary

Schon als Jace und ich losgingen hatte ich keine Kraft mehr.
Meine Knochen schmerzen von den 2 Nächten auf dem harten Boden und meine Glieder waren noch ganz taub und steif von der eisigen Kälte der Nacht.
Jeder einzelne Schritt kostete mich Anstrengung und ich zweifelte wirklich daran ob wir das hier überstehen konnten.

Es war nicht nur das, sondern auch der Gedanke an das begrenzte Wasser fals wir keine Quelle fanden und die spärliche Nahrung aus dem Wald.
Wir hatten zwar Glück das es Frühling war und somit die meisten Sachen wuchsen, aber seien wir ehrlich, was findet man in der Realität groß in der Wildnis?

Das riesige Loch in meinem Magen das durch den Hunger entstand, verwandelte sich langsam in einen hohlen brocken der von innen gegen meinen Bauch zu drücken schien.
Ich wusste das ich recht klein bin und auch nicht so viel esse, aber allein dieser kurze Zeitraum des hungern nagt schon ziemlich an mir.
Und obwohl wir etwas zu trinken hatten, so merkte ich, dass auch das eigentlich deutlich zu wenig war. Mein Mund war staubtrocken und mein Kopf tat weh durch den Wassermangel.

Grobgesagt, ich fühlte mich einfach nur ausgelaugt und kaputt und würde mich am liebsten einfach irgendwo hinsetzten und schlafen. Ich wusste das es den anderen genauso gehen musste, aber der Gedanke daran etwas essbares zu finden ließ mich weiterlaufen.

Und auch Jace sorgte dafür das ich nicht aufgab. Ich musste ihn immernoch zwischendurch stützen, aber ich hatte kein Problem damit. Wenn ich ehrlich war, genoss ich seine Nähe und Gesellschaft sogar.
Er war ziemlich selbstbewusst und manche hätten es vielleicht als eingebildet bezeichnet, aber er war trotzdem immer freundlich und hilfsbereit und brachte mich sogar obwohl es mir so schlecht ging zum lachen.
Außerdem war es mir bewusst, daß es für ihn bestimmt unangenehm sein musste sich immer von anderen stützen lassen zu müssen. Er dachte bestimmt er wirkte schwach und wollte das durch sein Verhalten überspielen, aber für mich war er nur um so stärker.

Wir hatten nicht wirklich viele Behälter die wir nutzen konnten. Eigentlich nur die Flasche die bereits leer war und eine leere Brotdose, an dem sich am Anfang des Fluges noch ein Brötchen befunden hatte. Es wäre zu schön gewesen hätten wir es noch gehabt, aber es war bereits weg befor das Flugzeug abgestürzt war.
Und so deprimierend das auch klang, aber mehr behälter brauchten wir nicht, denn mehr würden wir auch nicht füllen können.

Wir sammelten mehrere Beeren und ich steckte mir auch gleich ein paar in den Mund um wenigsten irgendwas im Magen zu haben. Als wir die Brotbocks komplett befüllt hatten beschlossen wir weiter nach Wasser zu suchen, aber so viel wir auch suchten, wir konnten einfach keine Quelle, einen See oder einen Fluss finden. Also füllten wir auch die Flasche mit Beeren und selbst das würde für uns alle vermutlich nicht genug sein.

Natürlich hätte wir auch irgendein Tier jagen können, aber zum einen hatten wir keine Werkzeuge dafür und zum anderen wollte es vermutlich auch keiner von uns machen oder wusste überhaupt wie sowas ging.

Obwohl unsere Behälter voll wahren suchten wir weiter und aßen das was wir an Beeren nicht mehr tragen konnten.
Ich konnte unser Glück kaum fassen als wir einen Bucheckerbaum fanden und uns so viele der Nüsse wie möglich in unseren Hosen- und Jackentasche verstauten.

Ich war so froh etwas essbares zu haben das ich Jace lachend um den Hals viel und auch er drückte mich mit seinem gesunden Arm an sich.
Was als überschwängliche Umarmung begonnen hatte endete in einem ruhigen sinnlichen Moment in dem wir uns einfach nur in den Armen hielten.

Als wir uns dann nach einem langen Moment wieder voneinander lösten standen wir immer noch nah bei dem jeweils anderem und sahen ihm in die Augen.
Golden funkelten Sie mir entgegen und seine ebenfalls goldenen Locken schienen einen Heiligenschein zu bilden, so das er aussah wie ein Engel.

Sanft Strich ich ihm eine Locke aus der Stirn während er seine rechte Hand an meine hüfte legte um mich wieder sanft etwas näher zu ziehen.

Das ist verrückt dachte ich. Ich kenne ihn gerade einmal zwei einhalb Tage. Aber das war in dem Moment egal. Es gab nur ihn und mich und diese unglaubliche Sicherheit die er mir schenkte als er seine Lippen sanft auf meine legte.

Leicht überrascht keuchte ich auf, erwiederte den Kuss aber ohne eine Sekunde des zögerns. Vorsichtig bewegte ich meine Lippen gegen seine und als er darauf einstieg schien ein sanfter Regen aus Sonne, in dem gleichen Gold wie seine Haare und Augen, uns zu umgeben.

Als wir uns langsam voneinander lösten grinste er mich schief an und auch ich lächelte während ich rasselnd Luft holte.
Mein Hals war rau und kratzig und es viel mir schwer zu atmen, aber ich dachte das noch an dem überwältigen Gefühl des kusses lag.

Fall-ShadowhuntersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt