Kapitel 1

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Dia's Sicht:

Hätte ich gewusst, dass er mich so sehr lieben würde...

Hätte ich gewusst, wie sehr er mich an seiner Seite braucht...

Hätte ich gewusst, was er alles auf sich genommen hat, um mich zu schützen...

Hätte ich gewusst, dass er sein Leben geben würde, nur um meins zu beschützen...

Dann...

Dann hätte ich ihn niemals verlassen!

Weinend sah ich durch das Fenster zu Scar hinunter, der im strömenden Regen, in seinem pechschwarzen, maßgeschneiderten Anzug, vor unserem Haus, auf seinen Knien kniete.

Obwohl er kniete, war sein Rücken kerzengerade.

Während sein Anzug an seinem trainierten Körper klebte, fixierten seine schmalen Augen den Eingang unseres Hauses.

Der Mann, der so vielen Menschen bei lebendigem Leibe die Kehle abgeschnitten hatte, hat seinen Stolz aufgegeben, um meiner Familie davon zu überzeugen, wie sehr er mich liebt.

Psycho!

Seit Stunden kniet er schon auf demselben Fleck.

Seine Knie müssen teuflisch wehtun.

Trotz allem würde er nicht aufgeben.

Selbst wenn seine Beine abfallen würden, würde er sich nicht vom Fleck bewegen.

Psycho!

Er sollte doch wissen, dass sie ihm niemals trauen werden.

Egal, was er auch tun mag.

Es wird alles nichts bringen.

Schluchzend wischte ich mir meine Tränen von den Wangen.

Scar wird mich niemals hier zurücklassen.

NIEMALS.

Ich drehte mich zu meinem Vater um.

Wütend zündete er sich eine Zigarre an und genehmigte sich einen tiefen Zug daraus. Mein Bruder dagegen streifte unruhig um das Wohnzimmer herum.

Ich ließ mich auf den Boden fallen.

„Was tust du da?", wollte mein Vater verärgert wissen.

„Du willst doch, dass er nach Hause geht. Nicht wahr?", wollte ich von ihm wissen.

„Ich werde ihn schon dazu bringen. Keine Sorge", gab mein Vater mir mürrisch zu verstehen.

„Wenn ihr ihm ein Haar krümmt....", fing ich an zu sprechen.

„Was ist bloß mit dir geschehen?", unterbrach mein Bruder mich herrisch.

Ich lächelte traurig.

„Ich liebe ihn. Sehr. So sehr, dass es mir körperliche Schmerzen bereitet, von ihm getrennt zu sein. Ich kann nicht schlafen. Ich kann nicht lernen. Ich kann nicht mal essen. Ich kann einfach nichts tun, ohne an ihn denken zu müssen." - Dia

„Weißt du gerade, was du sagst?", warf mein Bruder ein.

Tränen kullerten meine Wangen hinunter.

„Natürlich tue ich das. Wieso versucht ihr mich nicht zu verstehen?", fragte ich mit angehobenen Augenbrauen.

„Was soll ich denn verstehen? Dass du dich in deinen Entführer verliebt hast? Du bist nicht zurechnungsfähig. Wann wirst DU das verstehen?" - Vater

Weitere Tränen flossen aus meinen Augen.

Mafia's WifeyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt