Kapitel 3

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Scar's Sicht

„Geht es dir... gut?", stammelte sie, durch ihre Schmerzen hindurch.

Ron sprintete mit seiner Waffe in der Hand zu uns herüber.

Doch ich rührte mich nicht, bis das Licht in ihren lebendigen Augen langsam erlosch und sie ohnmächtig wurde.

Ein kalter Schauer fuhr meinen Rücken hinunter, als sie ihre Lider schloss.

Eine Träne entrann ihren geschlossenen Augen und bahnte sich den Weg entlang ihrer rosigen Wange.

„Wir müssen jetzt los. Steig ein", hörte ich Ron schreien.

Seine Stimme klang weit entfernt, obwohl er genau neben mir stand.

Mit einer kurzen Bewegung hob ich ihren schmalen, schlaffen Körper vom kalten Boden auf und setzte mich mit ihr auf den Rücksitz.

Ron startete das Auto und drückte prompt auf das Gaspedal.

„Ist sie wahnsinnig? Sie hat sich wirklich eine Kugel für dich eingefangen? Das tut man nicht mal für einen Menschen, den man liebt. Warum tut sie so etwas für jemanden, den sie nicht mal kennt? Jemanden, der sie entführen will. Wie soll ich das Selena erklären? Sie wird mir das doch niemals glauben", sprudelte es aus Ron heraus, während er immer schneller durch die Straßen raste.

Ich zog mein Shirt aus, das mittlerweile von ihrem Blut durchtränkt war, knüllte es zusammen und drückte es fest auf ihre offene Wunde.

Die Kugel ist durch ihre linke Schulter hindurchgegangen.

Ein wenig tiefer, und es wäre ihr Herz gewesen...

"Sie ist wahnsinnig", stimmte ich ihm zu.

Sie hat eine Kugel für mich eingefangen.

Eine Kugel, die sie umbringen könnte...

"Fahr zum nächsten Krankenhaus", befahl ich Ron.

Das warme Blut strömte unaufhörlich durch ihre Wunde auf meine Oberschenkel hinab.

Dir wird nichts passieren.
Das werde ich nicht zulassen.
Vertrau mir!

„Was? Wir sollten das nicht tun", sagte Ron.

„Tu einfach das, was ich von dir verlange", schrie ich ihn an.

„Aber dort werden sie zuerst suchen. Sie würden dich auf ewig wegsperren", entgegnete Ron.

„Davor werde ich ihr das Leben retten. Sie ist zurzeit meine Priorität", ordnete ich ihn an.

Frustriert seufzte Ron laut, als er das Auto in eine dünne Gasse lenkte.

Ron gehorcht mir immer.
Egal was ich ihm Befehle.

Zärtlich strich ich ihr Haar aus ihrem schmalen Gesicht und klemmte es hinter ihren kleinen Ohren.

Hast du nicht gesagt, dass normale Menschen Angst haben zu sterben?
Angst, weil sie etwas zu verlieren haben?
Weshalb hast du dich dann vor einer geladenen Waffe gestellt?
Du bist doch wahnsinnig!!!

Mafia's WifeyWhere stories live. Discover now