Kapitel 18

630 27 6
                                    

Dia's Sicht

Scar klopfte genau nach einer Stunde an der Tür.

Ich scannte ich ihn, von unten nach oben ab.

Er sah genauso aus, wie er vor einer Stunde ausgesehen hatte.

Blitzblank.

Er sah überhaupt nicht aus, als wäre er wirklich Jagen gewesen.

Sogar sein strahlend weißes Hemd hatte nicht einen einzigen Fleck.

„Warst du wirklich Jagen gewesen?", wollte ich misstrauisch wissen.
Die spitzen Enden seiner Lippen hoben sich.
„Woher hab ich sonst die Hasen her?", fragte er ironisch.
Ich wagte es nicht auf das Fleisch hinunter zu schauen.
„Keine Sorge, ich habe das Fleisch schon gesäubert, und klein geschnitten", sprach er. Dabei hielt er mir eine Schüssel mit klein gehacktem Fleisch entgegen.

Ein Schauer lief mir über den Rücken hinunter.

War ich wirklich kein Vegetarier gewesen?

„Aber du bist so sauber", sagte ich, als ich ihm in die Küche folgte.
„Es ist nicht mein Stil, mich dreckig zu machen."-Scar

Nicht sein Stil.

Ich setzte mich auf den Küchentresen.
Meine Beine baumelten in der Luft, während ich ihm dabei zusah, wie er das kleingehackte Fleisch in die Pfanne gab.

Daraufhin holte er etliche Gewürze aus dem Küchenschrank über mir.
Er war mir endlich auf Augenhöhe.

Natürlich nur dank des Küchentresens.

Ich war ihm so nah, dass seine Haare durch meines Atem, in der Luft wehten.

Während er nach weiteren Gewürzen griff, sah ich ihm Gedankenverloren zu.

Sein kreidebleiches Gesicht.
Die schmalen Augen.
Die gerade Nase.
Die dünnen Lippen.
Das markante Kinn.
Der perfekte Hals.
Die breiten Schultern.

Instinktiv leckte ich mir über die Lippen.

Plötzlich griff seine Hand nach meinem Kinn, und zog mich an sein Gesicht heran.

Verwirrt sah ich in seine intensiven Augen. Seine Pupillen hatten sich über seinen gesamten Iris geweitet.

„Wenn du mich weiterhin so ansieht werde ich aufhören zu kochen, und dich..."-Scar.
Er beendete seinen Satz nicht, sondern hob seine Augenbrauen fordernd in die Höhe.

Dennoch wusste ich genau was er sagen wollte.

Ich schluckte schwer.

Eine Weile lang sah er mir schweigend in die Augen. Dann ließ er mich wieder los, und widmete seine gesamte Aufmerksamkeit, seinem Kochtopf.

Ein Lächeln entwich mir.

Wie kann ein Mann zur selben Zeit so süß, aber doch so gefährlich sein?

Gerade als er sich daran machte, das Reis in ein anders Kochtopf zu geben, versuchte ich ein neues Thema anzuschneiden.

„Wo hast du nur so gut zu kochen gelernt", wollte ich wissen.
Ein trauriges Lächeln entwich ihm.

Verdammt.

Ich biss mir auf die Zunge,

Seine Mutter.

„Meine Mutter", murmelte er.
Schuldbewusst sah ich auf den Boden. Kurz schaute er zu mir auf, bevor er, den Kochtopf mit Wasser füllte.
„Hat dir Ron etwa alles erzählt", wollte Scar wissen.
„Was meinst du?", versuchte ich unwissend zu klingen.
Er lächelte erneut.

Mafia's WifeyWhere stories live. Discover now