Kapitel 2

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Dia's Sicht

„Dia, ich hole uns etwas zu trinken", gab mir Selena zu verstehen.

„Ich komme mit", antwortete ich.

Gerade als ich aufstehen wollte, drückte Selena mich sanft auf meinen Sitz zurück.

„Nein, bleib! Ich bin sofort zurück", sagte sie.

Komischerweise vermied Selena Blickkontakt mit mir.

Ich weiß, warum ich Blickkontakt mit ihrem Bruder vermeide.

Aber warum schaut Selena mir nicht in die Augen?

Ich nickte langsam.

Sie lässt mich doch nicht im Ernst alleine mit diesen beiden Männern zurück.

Mit schnellen Schritten verließ Selena den Bereich.

Sie heckt irgendetwas aus, aber sie wird es mir bestimmt erklären, sobald sie wieder zurück ist.

„Willst du etwas zu essen haben?", fragte Ron kurz darauf. Ron hatte eindeutig bemerkt, wie ich die ganze Zeit über Selena nachgeschaut hatte.

Ich sah an ihm vorbei, als ich ihm antwortete.

„Nein", sagte ich knapp und senkte meinen Blick wieder auf den Tisch.

Eines Tages werde ich den Mut aufbringen, ihm klar zu machen, wie sehr ich ihn mag.

Eines Tages...

Sobald Ron gegangen war, herrschte Stille zwischen mir und diesem unglaublich attraktiven Mann. Diese Stille war schlimmer als die ohrenbetäubend laute Musik, die vom DJ-Pult dröhnte.

„Siehst du Menschen nicht in die Augen, wenn du mit ihnen sprichst?", wollte eine tiefe Stimme von mir wissen.

Überrascht sah ich zu Scar auf.

Er hat mit mir gesprochen?

Unnahbar.

Eiskalt!

Hätte nicht gedacht, dass er sich überhaupt mit mir unterhalten wollen würde.

Scar strich die Strähne seines dichten Haares, das ihm ins Auge gefallen war, wieder nach hinten. Erst jetzt bemerkte ich das Tattoo.

Wie hatte ich das übersehen können?

Das Tattoo nahm seinen gesamten linken Arm ein.

Durch das fast durchsichtige, weiße Shirt, das er an den Hemdsärmeln hochgekrempelt hatte, konnte ich es deutlich erkennen.

Seine blasse Haut bildete einen deutlichen Kontrast zu seinem pechschwarzen Tattoo.

Es glich einem atemberaubend schönen Kunstwerk.

Warte.

Weshalb zeigt dieser Mann Interesse an mir?

„Wieso willst du es wissen? Willst du etwa, dass ich dir in die Augen schaue?", fragte ich, ihn dabei direkt in seine schmalen, dunklen Augen blickend.

Die spitzen Enden seiner schmalen Lippen hoben sich.

„Ja, ich wollte sehen, ob sie wirklich so aussehen."-Scar

Während er sprach, beugte er sich über den Tisch.

Ich blieb still sitzen.

Wie sehen?

Dann lächelte ich.

Selbstbewusst beugte auch ich mich über den Tisch zu ihm.

So waren wir nur noch einige Zentimeter voneinander entfernt.

Mafia's WifeyWhere stories live. Discover now