Mafia's Wifey

Kapitel 6

Dia's Sicht

Morgens, sobald ich aufwachte, untersuchte der Arzt meine Wunde, die angeblich besonders gut verheilt war.

„Er hat die gesamte Zeit neben dir gelegen", murmelte der Arzt.

Wollte er überhaupt, dass ich das höre?

„Wer?", wollte ich wissen.

Mein Hals war trocken, weshalb sich meine Stimme mir fremd anfühlte.

Ich wäre selbst nicht in der Lage gewesen, meine eigene Stimme wiederzuerkennen.

Um ehrlich zu sein, rede ich ja auch kaum.

Ich wüsste nicht, worüber ich reden sollte.

Also tue ich es einfach nicht.

„Dein Ehemann", sagte der Arzt.

„Scar?", fragte ich mit zusammengezogenen Augenbrauen.

Erneut fuhr ein stechender Schmerz durch meine Schläfen hindurch.

„Ja", bestätigte mir der Arzt.

Scar ist also mein Ehemann?

Ist das der Grund, weshalb sich sein Gesicht in mein Gedächtnis geprägt hat?

„Er ist dir nicht von deiner Seite gewichen. Ich hätte nicht erwartet ... dass er ... dass er sich so um jemanden sorgen kann", sagte der Arzt.

Tage vergingen, in denen ich eine Routine entwickelte.

Scar folgen...

Ich sitze in der Küche, weil ich in der Lage bin, ihn von dort aus im Auge zu behalten.

Mittlerweile kenne ich fast jede Pore seines Gesichts.

Ich sitze auf diesem bestimmten Stuhl, weil ich von dort aus in einen Spiegel schauen kann. Ein Spiegel, der sein Spiegelbild reflektiert.

So werde ich nicht als ein verrückter Stalker abgestempelt.

Obwohl ich mich mittlerweile wie einer fühle.

Ich starre sein Spiegelbild an, weil ich dann alles um mich herum vergesse und ich aufhöre, über Dinge nachzudenken, die mir unerträgliche Kopfschmerzen bereiten.

Sein Gesicht ist wirklich das Einzige, an das ich mich erinnern kann.

Ich will von ihm gefüttert werden, weil ich dann einen triftigen Grund habe, ihm nahe zu sein.

Außerdem schmeckt das Essen aus seiner Hand
... ähmmm
... besser?

Viel besser!

Ich will, dass er mir die Medikamente reicht, weil ich wirklich sonst niemanden in meiner Nähe ertrage.

Ich wüsste wirklich nicht, was ich ohne ihn machen sollte.

Scar ist überlebensnotwendig!

Zwei Wochen später