Vergangenheit 10

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Zuerst dachte er, dass die Suche mit seiner Schwester viel leichter werden würde, denn vier Augen waren nun mal mehr als zwei. 
Doch bald schon merkten sie, dass sie Suche sinnlos war, denn es gab einfach zu viele rothaarige Frauen. 

Und so war bald schon die Hoffnung, die am Anfang noch in seinen Augen gestrahlt hatte erloschen. 
Ihm fiel nur noch eins ein was er tun konnte, nämlich zu Gott zu beten. 
Aber nicht in seinem eigenen Haus, welches ein extra Zimmer dafür hatte, sondern in der Kirche von früher, dort wo er sie kennengelernt hatte. 
Denn das war der einzige Ort, wo er sich ihr nah fühlen würde.

Also zog er sich warm an und wollte gerade aus der Tür gehen, als seine Schwester kam und neugierig  fragte: „Wo willst du denn hin?" 
Und so erzählte er es, obwohl er nicht wollte, denn er wusste genau wie seine Schwester reagieren würde.

„Spinnst du?", schrie sie ihn an. „Du weißt ganz genau, dass Vater dort regelmäßig zur Kirche geht und wenn er dich sieht, dann bist du tot. Das wissen wir beide."
Er zuckte nur mit den Schultern, denn es war ihm die Sache eindeutig wert.

Also setzte er sich ins Auto und fuhr los. Natürlich war er nicht gut vorbereitet. Doch heute war nicht Samstag und dies hieß, dass sein Erzeuger nicht dort sein würde. 
Im besten Falle.

Als er dann nach dreißig Minuten endlich dort war, dachte er nicht nach, parkte und ging einfach in die Kirche hinein.
Doch dort war gerade ein Gottesdienst und alle schauten ihn geschockt an. 
Er duckte sich schnell und ging wieder raus in sein Auto, darauf wartend, dass die Leute die Kirche endlich verlassen würden.

Gerade als er wieder fahren wollte, da niemand aus der Kirche kam, klopfte es an seiner Scheibe, sodass er sich erschrak. 

GefangenWhere stories live. Discover now