Kapitel 3

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Es dauerte genau 15 Tage, bis sie geholt wurde.
Sie schätzte jedenfalls, dass es ungefähr 15 Tage waren, denn im Kerker wusste man nach einiger Zeit einfach nicht mehr, wann welche Tageszeit war und wie viele Stunden oder Tage schon vergangen waren.

Bevor sie also die Treppe hoch-geschleppt wurde, band man ihr wieder eine Tuch um die Augen, welches verhindern sollte, dass sie sich den Weg merkte, was aber bei diesen riesigen Gebäude unnötig war.
Bei einem Fluchtversuch würde man sich nämlich eher verlaufen und irgendwann verhungern, als dass man einen Ausweg hier raus finden würde.
Langsam verlor auch sie ihre Hoffnung, wenn diese nicht schon längst im Keller war und sich versteckte.

Alle waren ziemlich unsanft zu ihr, was sie nicht gerade schön fand, aber welche Frau fand es schon schön, wenn sie sexuell angefasst, missbraucht oder belästigt wurde?
Genau: Keine. 
Als sie dann endlich angekommen waren, zitterte sie nicht nur vor Erschöpfung, sondern auch vor Angst, denn sie wusste nicht was auf sie zukam. 

Seit wann bin ich denn so ein Schisser? , fragte sie sich auf einmal.
Sonst war sie knallhart was so etwas anging und fing nicht gleich bei jeder Kleinigkeit an zu heulen.

Sie richtete sich also zu ihrer vollen Größe auf, welche stolze 1,70 cm betrug und straffte ihre Schultern.
Nun war sie bereit, egal was kommen würde.

Sie hörte wie eine Tür geöffnet wurde und spürte dann wie ihr jemand die Augenbinde abnahm. Bevor die oder der Jemand aber ging, konnte er es nicht lassen, ihr ordentlich auf den Po zu hauen.

Normalerweise hätte sie sich natürlich gewehrt und dem Typen eine geklatscht oder noch besser, ihm in die Eier getreten, doch in diesem Falle wäre es wohl keine gute Idee, dies zu tun.
Endlich schaute sie sich in dem Raum um,  er war nicht nur riesig, sondern auch wunderschön.

Für einen Moment vergaß sie total, wo sie gerade war und was ihr passieren konnte, wenn sie auch nur einen Moment unachtsam war.
Doch dass war momentan egal, denn sie hatte das Gefühl im Himmel zu sein.
Überall sah sie Gold aufblitzen, soweit das Augen reichte.
Gold am Boden, an der Wand und der Decke und noch überall sonst, wo man hinschauen konnte. 

Nachdem sie genug gestaunt und gestarrt hatte, entdeckte sie den Mittelpunkt des Raumes.
Dort stand ein Stuhl, fast schon ein Thron.
Darauf saß ein Mann und beobachtete sie schon eine Weile. 

Auf den ersten Blick sah er ziemlich jung aus, ungefähr um die 25.
Er hatte braune Haare, die ihm widerspenstig in jede Richtung des Kopfes abstanden, was total gut aussah.
Ein bisschen wie Harry Styles zu seinen jungen Zeiten, wo er noch gut aussah. 
Er war braun gebrannt und hatte sehr dunkle, gefährliche Augen.
Diese Augen kannte sie irgendwoher.
Wenn man in sie hinein schaute verlor man sich. 
Man vergaß alles um sich herum und wollte nur noch ihn.
So ging es ihr nun. Sie wollte zu ihm um ihn zu berühren, küssen oder noch viel mehr.

Sie schüttelte sich. 
Sie war wie in einem Bann gefangen gewesen, doch nun war sie wieder bei Sinnen.
Sie schritt näher zu ihm, doch nun war sie darauf bedacht, ihm nicht mehr in die Augen zu sehen.
Sie hatte zu große Angst, dass die Sache von eben sich wiederholen könnte.

Nachdem sie näher getreten war, sprach er sie an und es raubte ihr schlichtweg den Atem.

GefangenWhere stories live. Discover now