Vergangenheit 5

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Er war in seiner Heimatstadt ein Eis essen.
Wie immer nahm er 5 Kugeln, man gönnte sich ja sonst nichts.
Er ging also ganz vorsichtig aus der Eisdiele und war froh, dass keiner in ihn reinkrachte.
Das dachte er jedenfalls. Er lief 500 Meter und dann war es schon zu spät. Jemand hatte ihn angerempelt und die 3 obersten Kugeln landeten auf seinem neuen T-Shirt.

Fluchend versuchte er die Sauerei wieder weg zu machen, doch es war schon zu spät.
Eine junge Frau guckte ihn von unten an und sagte kleinlaut: »Fuck, tut mir so leid. War ja so klar, dass mir das auch noch heute passiert.«
Fast hätte er die Augen verdreht, da sie den Tränen nahe schien. 
Als sie dann mit Taschentüchern versuchte, die Sauerei wegzumachen, schaute er sie genauer an.

Nun konnte er gar nicht anders als sie anzustarren.
»Wooow.«
Irgendwoher kannte er sie doch.
Er musste einen Augenblick überlegen, lächelte dann aber, als ihm einfiel woher.
Ausgerechnet sie hatte ihn angerempelt.
Sein Mädchen. Seine zukünftige Frau.
Schnell verflog seine zuvor verspürte Wut.

Er lächelte sie an und sagte: „Ach, alles gut. Ich zieh das Shirt einfach aus.«
Und das tat er dann tatsächlich. Jeden anderen hätte er angeschrien und gesagt, er solle die Reinigung bezahlen. Doch so nicht bei ihr.

Sie starrte mit großen Augen auf sein Sixpack, welches immer gut bei Frauen ankam.
»Alles gut?«, fragte er und riss sie aus ihrer Trance.
Erschrocken guckte sie ihn an. „Ehm, jaja. Alles ok.«, sie lächelte ihn an und wollte ihr Portmonee zücken, wahrscheinlich um ihm das Geld für das Eis zurück zugeben.
Doch er schüttelte nur den Kopf und sagte ganz trocken: »Gib mir deine Nummer und wir sind quitt.«

Sofort wurde sie rot wie eine Tomate, holte dann aber einen Stift heraus und schrieb ihre Nummer auf seinen Arm.
»Bis dann.«, sagte sie, lächelte ihn noch kurz an und ging dann einfach weg.
Verträumt starrte er auf die Nummer auf seinem Arm.
Endlich hatte er einen Anhaltspunkt, damit er sie finden konnte.

Er wachte auf,  weil sie gegangen war und guckte augenblicklich auf seinen Arm.
Doch es war nur ein Traum gewesen. Ihre Nummer stand nicht darauf.
Nun war er enttäuscht und traurig.
Würde er sie jemals finden können?


GefangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt