Gefangen

Vergangenheit 8

Er war wieder ein kleiner Junge.
Klein und unschuldig.
Seine Mutter hatte ihn wie jeden Sonntag mit in die Kirche geschleppt, was für ihn pure Folter war.

Sie gingen also rein in die Kirche, wobei sie von allen möglichen Leuten begrüßt wurden.
Dann setzten sie sich auf die Holzbänke, welche quer hintereinander aufgestellt waren. Vor ihnen lag der Text für die nächsten Liedern.
Sie standen auf, faselten irgendwelchen Blödsinn, wobei er aber natürlich nur die Lippen bewegte.
Dann setzten sie sich wieder und nahmen nun das Notenbuch zur Hand.
Jetzt sangen sie. Er tat wieder so als würde er mit machen, schaute sich nebenbei aber in der Kirche um.
Eine Reihe rechts vor ihm saß ein kleines rothaariges Mädchen mit Locken, welches auch Löcher in die Luft starrte.

Als hätte sie seinen Blick gespürt, drehte sie sich zu ihm um und starrte ihn schüchtern an. 
Er winkte ihr zu, doch als sie sich einfach wieder umdrehte, wandte er seine Aufmerksamkeit auch anderen Dingen zu.

Doch nun wachte er auf. Jetzt wusste er woher er das Mädchen kannte! 
Natürlich würden alle sagen, dass es nur Einbildung war, doch einen Versuch musste er zumindest starrten.
Also rief er gleich seine Mutter an, denn diese wusste schon immer, wo wann wer gewesen war. 
Doch diese erzählte ihm, dass sie sich zwar an die Gesichter erinnern konnte, jedoch keine Namen mehr wusste, da die Familie früh umgezogen war.
Enttäuscht sackte er zusammen. Die Suche würde anstrengender werden, als er dachte.