Kapitel 2

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Als sie das nächste Mal aufwachte, ging es ihr ganz schön dreckig.
Hatte sie Mal wieder auf einer Party zu viel getrunken?
Sie brauchte schnell eine Aspirin!

Schwindel und Schmerz liefen durch ihren Körper, als sie ihre Augen aufschlug und versuchte sich aufzusetzen. 

Doch bald schon war es so schlimm, dass sie wieder ohnmächtig wurde.

„Na endlich ist die Schlampe wach.", rief jemand, als sie gerade versuchte ihre Augen zu öffnen.
Boar konnte dieser Jemand nicht etwas leiser sein?
Sie war ebne nicht wirklich ein Morgenmensch!
Angestrengt versuchte sie über die letzten Stunden nachzudenken, vielleicht hatte sie ja jemanden abgeschleppt.
Das wäre nicht das erste Mal gewesen, dachte sie grinsend.
Doch dies verursachte ihr nur noch mehr Schmerzen.
Nach dem gefühlt hundertsten Versuch, gelang es ihr endlich die Augen zu öffnen. 

Sie schlug sie also auf und starrte in das Gesicht einer Frau.
Das war etwas ungewöhnlich, da sie sonst nur auf Männer stand, aber es gab immer ein erstes Mal.
Irgendwie kam sie ihr bekannt vor. Vielleicht aus der Bar?
Auf dem Gesicht der Frau war ein breites Grinsen zu sehen, als diese merkte, dass sie sich wieder erinnern konnte.        
Doch das Grinsen machte ihr nur noch mehr Angst, denn nun fiel ihr ein, dass dies ihre Entführerin war.

Ihre Hände fingen wieder an zu zittern.

„W-Waaas machh ich h-hier?", brachte sie stotternd unter Tränen hervor.
Eigentlich war sie eine knallharte Frau, doch nicht mal sie konnte in dieser Situation einen auf cool machen.
Bei Horrorfilmen war sie normalerweise diejenige, die die Anderen auslachte, wenn sie zusammenzuckten. Doch das hier war die knallharte Realität.

Ein harter Schlag traf sie im Gesicht.
Nun tanzte dieser Klang wieder und wieder, wie ein Echo im Raum herum.
„Hör auf zu heulen oder du bekommst noch mehr davon.", lachte die Frau von eben und ließ dabei ihre Hände knacken.

Sie presste ihre Lippen zusammen, doch trotzdem drangen leise Schluchzer heraus.
„Na geht doch!", sagte die Entführerin grinsend.

Dann klopfte es an der Tür,  welche daraufhin geöffnet wurde.
Zwei Männer traten in den Raum.

„Bringt sie zu den anderen Frauen, in den Keller und vergesst die Augenbinde nicht!", befahl die Frau mit der Narbe den beiden anderen, die sofort nickten und sich an die Arbeit machten.
Hier hörten wohl alle auf das Kommando einer Frau, dachte sie sich.
Normalerweise hätte sie sich sogar gefreut, denn sie war eine kleine Feministin, doch in dieser Situation wäre ihr ein Mann lieber gewesen, denn die waren wenigstens lieb zu ihr.

Sie wurde relativ unsanft hochgezerrt, zur Treppe geschubst und dann durch kalte, enge Gänge geführt.
Das alles natürlich mit Augenbinde, weshalb alles ziemlich unangenehm war, weil sie nie wusste, wann die nächste Stufe kam.
Und eine große Hilfe waren die beiden Typen dabei natürlich auch nicht wirklich.

Die Männer rannten viel zu schnell durch die Gänge und schliffen sie hinter ihnen her.
Nach dem kurzen Fußmarsch, wo es um viele Ecken ging, blieben sie endlich stehen.
Sie war wirklich fertig und außer Puste.
Sie hörte wie ein Schlüssel in eine Tür gesteckt und knirschend umgedreht wurde.
Nachdem diese geöffnet wurde, wobei sie lautstark knarrte, wurde sie in den Raum hinein geschubst und mit dicken Seilen gefesselt.
Zwischendurch entfernt man ihr noch die Augenbinde.

Doch als sie sah, dass sie mit mehreren anderen Frauen an eine Wand gefesselt war, verblasste ihre kleine Hoffnung doch wieder schnell.

Allesamt waren sie so hilflos, wie sie.

GefangenWhere stories live. Discover now