Kapitel 7

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Ihr wurde schwindlig.
Sie musste sich jetzt erst einmal setzten.
Morgen war ihre Hochzeit? Ohne ihre Familie?
Sie hätte sich gewünscht, dass sie ihrem Vater noch eine letzte Chance geben könnte.
Aber nein! Dieser Arsch von Chef bestimmte ab nun wohl ihr ganzes Leben.
Jetzt flossen doch die Tränen. Das alles war wirklich mehr, als sie verkraften konnte. Viel zu viel.
Sie wurde echt sauer und fing an die Vasen, welche auf den Kommoden standen durch die Gegend zu schmeißen.
Was hatte sie getan, dass sie so etwas verdiente?
Als nichts mehr zum zerschmettern da war, beruhigte sie sich langsam.

Sie war doch nun so müde, dass sie sich aufs Bett legte und in den Schlaf weinte.

Am nächsten Morgen wachte sie schon in der Früh auf. Sie schaute auf das Nachttischschränkchen. 06:01 Uhr, zeigte ihr ein digitaler Wecker die Uhrzeit an.
Es tat wirklich gut mal wieder zu wissen, wie spät es war.  Im Verlies wusste man nie, ob Tag oder Nacht war. Sie schüttelte sich.

Die Nacht hatte sie nicht nur von dem echt gut aussehendem Typen geträumt, sondern auch einen Alptraum vom Kerker gehabt.
Sie schüttelte sich erneut.
Das musste aufhören, dachte sie sich.
Sonst war sie immer echt taff. Doch nun hatte sie wirklich Angst.

Das Zimmer war aufgeräumt.
Alle Scherben waren weg und die Vasen ersetzt.
Sie war verwirrt. War jemand hier im Zimmer gewesen?

Sie ging erstmal eine Runde eiskalt duschen und die Verwirrung abzuspülen.
Es tat wirklich gut, all den Dreck und Schmutz abzuwaschen.
Erst während des Duschens kam ihr die Idee abzuhauen.
Doch sie verwarf sie wieder relativ schnell, als ihr klar wurde, dass es hier nicht nur zahlreiche Wachen gab, sondern diese sie auch noch abschießen würden, wenn sie erwischt wurde.

Als sie dann aus der Dusche stieg und nur in einem Handtuch bekleidet in das Zimmer ging, stand auf dem Tisch auf einmal Frühstück.
Es war wieder jemand im Raum gewesen!
Doch es war schon wieder alles dabei, was ihr Herz begehrte.
Genau in diesem Moment knurrte ihr Magen, wie auf Befehl. Sie machte sich keine Gedanken mehr um Leute die in diesen Zimmer kamen und sexuelle Belästigungen und fing mit dem Spiegelei an.
Während des Essens bemerkte sie eine Karte, die dabei war. 
Darauf stand: Ich liebe dich. 
Sie war verwirrt, war das der Antrag?

Nach dem Essen bemerkte sie auf einmal eine Silhouette hinter sich.
Hier war noch jemand im Raum!
Doch gerade als sie Schreien wollte, bekam sie keinen Ton mehr raus.

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