Kapitel 14

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Nach dem verdammt guten Sex lagen sie einfach nur da und anders als in ihren Vorstellungen, kuschelten sie sogar.
Doch ihr war klar, dass sie diesen Mann nicht lieben konnte, denn sie kannten ihn ja nicht.
Jedenfalls noch nicht.

Natürlich war er jetzt ihr Mann.
Für immer durch dick und dünn hieß es ab jetzt.

Doch sie würde sich für immer, wie Rapunzel eingesperrt vorkommen, wenn sie nicht ihre Fragen stellte.
Also fasste sie all ihren Mut zusammen und fragte ihn:„Woher kennst du mich? Wer waren die Männer vorhin? Und wer ist diese Frau, die immer bei dir ist?"
Nun musste sie erstmal Luft holen. Das war wirklich nicht leicht für sie gewesen.

„Ich hoffe du weißt, dass ich es dir nicht erklären müsste.", fing er an.
„Doch ich will wirklich, dass das mit uns klappt, also na gut. Hör mir bitte bis zum Ende zu.", sagte er, während er ihr einen Kuss auf die Stirn gab und es sich bequemer machte.
„Alles fing mit Träumen an, in denen du vorkamst. Ich sah dich jede Nacht an jeweils anderen Orten, doch im echten Leben, warst du unauffindbar. Ich wollte dich unbedingt haben und suchte dich überall und zu jeder Zeit. Irgendwann fand es meine Schwester, die Frau die ‚immer' bei mir ist heraus und half mit.", erklärte er und machte eine kurze Pause.
„Doch auch zu zweit, hatten wir einfach keine Chance. Also gaben wir auf. An dem Abend waren wir in einer Bar, um unseren Frust wegzusaufen. Und dort warst dann du. Du kamst wie ein Engel, während ich schon aufgegeben hatte. Und da du alles warst, was ich jeweils wollte, hat sich meine Schwester drum gekümmert. Sie hat auch in ihrem Frust, alle Rothaarigen die sie fand ‚gefangen'. Ich wusste und wollte das nicht.", beendete er seinen ersten Vortrag. Doch das musste sie erst einmal verdauen, denn es war ziemlich viel gewesen.
Sie kuschelte ihren Kopf an seinen Hals, roch seinen Geruch und lauschte einfach seinem Atem.
Natürlich waren was dieses Thema anging noch Fragen offen, jedoch würde sie diese mit der Zeit noch stellen. Also nickte sie, damit er die nächste Sache erklären konnte.
„Diese Männer damals in der Kapelle kamen von meinem Vater. Er hat wohl irgendwie erfahren, was ich vorhatte und naja, wollte uns tot sehen. Aber vor allem dich, da du mir ja so viel bedeuten tust. Mein Vater hasst mich, seit einem Verrat vor langer Zeit. Als meine Schwester dann noch mit mir ausgezogen ist, wurde auch sie verstoßen. Seitdem haben wir keinen Kontakt mehr.", beendete er seine Geschichte.
Sie stand auf, denn sie bekam keine Luft mehr. Ihr Schwiegervater wollte sie tot sehen? Das war nicht die Beziehung, die sie immer wollte. Sie hatte immer gehofft, dass ihre Schwiegereltern sie besser aufnehmen würden, als ihre wirklichen. Doch damit war nun Schluss.
Von hinten schlossen sich muskulöse Arme um ihren Bauch.
„Komm wieder ins Bett zu mir. Ich beweise dir gerne, dass es sich lohnt bei mir zu bleiben."
Und somit trug er sie wieder zum Bett und lies seinen Worten Taten folgen.
Und ihr wurde eins klar. Sie musste im hier und jetzt leben. Sie empfand etwas für diesen Mann und warum sollte sie es nicht zulassen?
„Ich liebe dich.", flüsterte er, während er erneut in sie hineinstieß.
Und sie wusste, irgendwann würde sie diese Worte erwidern können.

GefangenWhere stories live. Discover now