Kapitel 40

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Als ich am nächsten Morgen durch die Sonnenstrahlen wach wurde, war das Zimmer ruhig und von Liam war nichts zu sehen. Niedergeschlagen erhob ich mich aus meinem Bett, um mich anzuziehen, wobei ich sah, dass Liam draußen am Strand saß und aufs Wasser blickte. Kurz musterte ich ihn von hinten, bevor ich das Zimmer verließ und Rebekah begegnete, die aus dem Bad kam. "Guten Morgen. Alles gut bei euch? Liam wirkte vorhin ziemlich fertig.", fragte sie, als wir die Treppe nach unten liefen. "Wir hatten Streit. Er ist enttäuscht, dass ich ihm nicht den richtigen Grund für unsere Abreise aus Portland erzähle.", erklärte ich nach einem kurzen Blick zur Terrassentür, um mich zu vergewissern, dass Liam noch immer draußen saß. "Dad meinte ich soll ihm die Wahrheit nicht sagen und vermutlich ist es das Beste. Ich habe nur einfach Angst ihn zu verlieren." Wissend nickte Rebekah. "Das erklärt wieso Elijah so frustriert war und bereits bei Sonnenaufgang das Haus verlassen hat. Was Liam betrifft, du bist ihm viel zu wichtig, als dass er dich verlassen würde. Bevor ihr gestern gekommen seid, hat er mir Geschichten von damals erzählt und das du für ihn immer wie eine jüngere Schwester warst. Am Besten redest du nochmal mit ihm. Schließlich belastet die Situation euch beide." Mit einem ermutigendem Lächeln sah Rebekah mich an, weswegen ich ergeben nickte. "Du hast recht. Ich hoffe einfach, dass er mir verzeiht." Schnell lief ich in die Küche, wo ich mir zwei Croissants und Marmelade schnappte, ehe ich zur Tür lief und nach einem letzten Blick zu Rebekah die Terrasse betrat. Zögernd lief ich auf den Strand zu und blieb 2 Meter hinter Liam stehen. Innerlich führte ich einen Kampf, ob ich wirklich zu ihm gehen sollte, entschied mich dann aber dafür. Liam war so sehr in Gedanken, dass er zusammen zuckte, als ich neben ihn trat und sah mich einen Moment an, bevor er merkte, dass ich es bin. "Frühstück?", fragte ich vorsichtig und hielt ihm eins der Croissants hin, welches er nach kurzem Zögern entgegen nahm. "Ehm...klar. Danke." Unschlüssig stand ich neben ihm und auch Liam schien mit der Situation ziemlich überfordert, doch fragte er letztlich ob ich mich setzen will. "Es war ziemlich unfair, dass ich gestern einfach gegangen bin.", begann Liam nach wenigen Minuten der Stille, weswegen ich meinen Blick hob und ihn ansah. "Ich weiß nicht, wieso du mir nicht mehr komplett vertraust, aber du wirst deine Gründe haben. Wir sind jetzt hier und es wäre ziemlich blöd, wenn wir uns die Woche wegen sowas verderben." Jetzt hob auch Liam seinen Blick und lächelte schwach. Auch ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. "Wie sieht es aus Morgenschwimmen und dann schauen wir uns die Stadt an?", schlug Liam dann vor, während er aufstand und mir letztlich die Hand hin hielt. Sofort ergriff ich diese und ließ mich von ihm hochziehen. "Na dann sehen wir uns gleich im Wasser.", stimmte ich zu und rannte im gleichen Moment auf die Wellen zu. Kurz blieb Liam perplex stehen, nahm dann aber die Verfolgung auf und holte mich nach wenigen Meter ein. "Du bist immer noch langsamer wie ich. Das wird sich auch nie ändern.", betonte er triumphierend, als er auch schon eine Ladung Wasser ins Gesicht bekam. "Ich habe mal gehört man muss euch Männer ab und zu gewinnen lassen, sonst fühlt ihr euch in eurem Ego angegriffen.", erklärte ich scheinheilig, woraufhin sich Liams Augen zu Schlitzen verengten. "Na warte.", flüsterte er bedrohlich, wobei er langsam aber sicher auf mich zukam und noch ehe ich eine Chance hatte abzuhauen mich unter Wasser tunkte. Lachend schnappte ich wenige Sekunden später nach Luft und auch Liam musste siegessicher Grinsen. "Gut von mir aus. Du bist beim Rennen schneller, aber beim Schwimmen schlage ich dich locker." Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Liam mich an, nickte dann aber. "Beweis es. Bis zum Ende der Landzunge und zurück. Wer verliert muss nachher ein Eis in der Stadt ausgeben.", schlug mein bester Freund vor und stellte sich neben mich. "Deal.", war alles was ich sagte, bevor wir in Position gingen und bei drei los schwammen. Die ersten 10 Meter hatte Liam einen leichten Vorsprung, merkte aber schon bald, wie ich aufhalte und ihn letztlich bei der Drehung überholte. Als ich nach 3 Minuten wieder festen Boden unter den Füßen hatte, drehte ich mich zu Liam und grinste ihn ruhmreich an. "Ich freue mich schon auf mein Eis nachher.", betonte ich mit einem Zwinkern. "Ich bin ein fairer Verlierer und gönne dir den Sieg.", erklärte Liam leicht außer Atem, als er neben mir zum Stehen kam und drehte sich nochmal in Richtung Meer. "Wie konntest du so schnell sein?", fragte er mehr sich selbst, ehe wir uns auch schon auf den Weg nach drinnen machten, um uns umzuziehen. Klatschnass wollten wir dann doch nicht die Stadt erkunden. "Hey Dad.", begrüßte ich meinen Vater, der als wir das Haus betraten gerade mit einem Buch die Treppe runter kam. "Seid ihr beim Frühstück ins Wasser gefallen oder wieso seid ihr so nass?", wollte er verwirrt wissen, als er unsere nasse Kleidung sah und zog seine Augenbrauen fragend in die Höhe. "Ich habe nur ein kostenloses Eis gewinnen wollen. Das ist alles.", erklärte ich Grinsend, wobei Dad zwar weiterhin verwirrt zu uns sah, letztlich aber nickte. "Ich will es glaube ich gar nicht genau wissen. Wisst ihr schon, was ihr heute vorhabt?", fragte er stattdessen und während ich Dad kurz erzählte, dass wir in die Stadt wollen, lief Liam bereits nach oben um sich umzuziehen. "Bei euch ist wieder alles ok?" Mit einem Blick nach oben verdeutlichte Dad, dass er Liam meinte, weswegen ich nickte. "Er ist zwar immer noch enttäuscht, will sich die Woche aber nicht deswegen kaputt machen." Nach einem kurzen Nicken von Dad, folgte ich Liam nach oben und bereits 15 Minuten später standen wir bereit vor der Tür, um aufzubrechen, als Dad erneut zu uns kam. "Hast du dein Handy dabei, damit du mich erreichen kannst wenn was ist? Rebekah und ich wollen gegen Mittag auch nochmal in die Stadt, es kann also sein, dass wir uns begegnen." "Ja Dad ich habe mein Handy und ja wir bleiben zusammen.", betonte ich mit einem leichten Augenrollen, was Liam schmunzelnd bemerkte. "Ich passe auf sie auf. Versprochen.", mischte er sich deshalb ein und legte einen Arm um mich, woraufhin Dad ergeben nickte. "Das sei dir auch geraten.", betonte Dad noch gespielt streng, ehe er uns die Tür öffnete und wir uns endlich auf den Weg zur Stadt machen konnten.

Wahnsinn wir sind mittlerweile bei Kapitel 40 (41 mit Prolog). Vielen Dank an alle, die trotz der teilweise riesigen Zeitspanne zwischen den Kapiteln trotzdem dabei bleiben 🥰

Die Tochter von Elijah Mikaelson Where stories live. Discover now