Kapitel 14

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Ein Jahr später

„Sind wir gleich am Meer?", fragte ich an Papa gewandt, der mich durch den Rückspiegel ansah. „Noch fünf Minuten dann sind wir am Parkplatz, von dem wir noch ein Stück laufen müssen.", erklärte Papa mir, wobei er seinen Blick wieder auf die Straße vor sich richtet. Gespannt beobachtete ich die vorbeifahrende Landschaft, bis wir endlich parkten und Papa ausstieg. Sofort schnallte ich mich ab und stieg ebenfalls aus dem Auto, noch bevor Papa auf meine Seite gelaufen war. „Du hast es aber eilig.", lachte er. „Ja wir waren ewig nicht am Strand.", erklärte ich ihm meine Gespanntheit, woraufhin er nickte und die große Strandtasche aus dem Kofferraum hob. Ich selbst nahm den Schirm und mein aufblasbares Einhorn und schon liefen wir auf die Dünnen zu. Als ich das Meer erblickte, blies mir ein leichter Seewind entgegen und ließ mich strahlen. Ich liebte den Strand und das Meer. Nachdem wir einen geeigneten Platz gefunden hatten und Papa endlich der Meinung war, dass ich genug Sonnencreme auf mir draufhatte, konnte ich endlich mein Einhorn nehmen. Mit diesem stapfte ich entschlossen auf das Meer zu, in dem momentan ein paar Wellen gingen. Da ich Papa versprochen hatte nicht zu tief rein zu gehen, setzte ich mich nach 2 Metern auf mein Einhorn drauf und ließ meine Beine ins Wasser hängen. Ein paar Fische schwammen unter mir hindurch, die ich fasziniert beobachtete. Es schien als würden sie sich gegenseitig jagen, da sie immer wieder von der einen auf die andere Seite schwammen. Vorsichtig hielt ich meine Hand ins Wasser und versuchte einen der Fische zu berühren, doch waren sie zu schnell und somit verfehlte ich sie immer um ein paar Zentimeter. Nach ein paar Minuten richtete ich mich wieder auf und sah zu Papa, der ein Buch las, aber immer wieder aufsah, um nach mir zu schauen. Ich winkte ihm, was er mit einem Lächeln erwiderte. Dann sah ich auf mein Einhorn und stellte mir vor, dass ich eine Prinzessin bin, die mit ihrem Einhorn die Welt retten muss. Schnell paddelte ich mit meinem Einhorn am Ufer entlang, wobei ich mir vorstellte, wie wir auf der Flucht vor einer bösen Hexe sind. Ich drehte mich um und sah, dass die Hexe immer näherkam und uns fast erreicht hatte, weswegen ich beschloss von meinem Einhorn abzuspringen und es festzuhalten während ich schwimme. Tatsächlich kamen wir so schneller vorwärts und schafften es letztlich in Sicherheit. „Wir müssen einen Weg finden die Hexe zu vertreiben.", flüsterte ich meinem Einhorn zu, welches bestätigend wieherte. Nach kurzem Überlegen hatte ich die Idee, dass ich die Hexe mit meinem Einhorn verzaubern kann, sodass sie niemanden mehr was anhaben kann. Ich drehte mein Einhorn wieder um und setzte mich dann drauf, um dahin zurück zu paddeln, wo wir herkamen. Schon von weiten sah ich die Hexe, welche sich dann zu uns drehte, als sie uns hörte. „Ich werde dich verzaubern. Dann kannst du niemandem mehr wehtun.", verkündete ich und ließ mein Einhorn steigen. Augenblicklich viel die Hexe zu Stein erstarrt um, was mich jubeln ließ. „Wir haben es geschafft.", erklärte ich stolz und lobte mein Einhorn. Dann stieg ich ab und zog es hinter mir her aus dem Wasser. „Papa eine Hexe hat mein Königreich bedroht.", rief ich, als ich auf Papa zu rannte, der von seinem Buch aufsah. „Oh nein. Hast du sie besiegen können?", fragte er schockiert und musterte mich. „Ja ich habe sie zusammen mit meinem Einhorn verzaubert und dann ist sie zu Stein geworden.", erzählte ich ihm stolz. Er stand auf und hob mein Handtuch hoch, mit dem er auf mich zu kam. Dieses legte er mir um und hob mich dann hoch. „Das hast du super gemacht Prinzessin. Jetzt sind alle Leute wegen dir wieder in Sicherheit." Er setzte mich im Schatten des Schirms ab und hielt mir dann meine Trinkflasche hin, die ich sofort dankend entgegennahm und ein paar große Schlucke trank. „Nach solch einem Kampf musst du dich ausruhen und für dein nächstes Abenteuer stärken.", erklärte Papa, als er mir ein belegtes Brötchen hinhielt. „Gibt es Prinzessinnen wirklich?", fragte ich irgendwann an Papa gewandt, der sich neben mich gesetzt hatte. „Also, wenn du keine wirkliche Prinzessin bist, weiß ich nicht wer sonst eine sein soll.", erklärte Papa gespielt nachdenklich, was mich lachen ließ. „Dann bist du ein König Papa.", lachte ich immer noch, woraufhin Papa erstaunt die Augenbrauen nach oben zog. „Ist das so?" „Ja, denn die Prinzessin ist die Tochter des Königs.", klärte ich ihm und biss dann ein Stück meines Brötchens ab. „Dann muss ich mich bei euch bedanken Prinzessin, dass ihr mein Reich vor der bösen Hexe gerettet habt.", erklärte er stolz und gab mir einen Kuss auf den Kopf. Müde lehnte ich mich an Papas Brust und schloss kurz die Augen. Ich musste eingeschlafen sein, denn als ich das nächste Mal die Augen öffnete, stand die Sonne nicht mehr ganz oben am Himmel, sondern blendete mich leicht. Ich lag immer noch an Papa gelehnt, wobei er aufs Wasser blickte und nicht bemerkte, dass ich wach war. Erst als ich mich langsam aufrichtete sah er zu mir runter. „Na aufgewacht?", fragte er schmunzelnd und ich nickte immer noch leicht verschlafen. Doch dann stand ich auf und streckte mich. „Darf ich nochmal ins Wasser.", fragte ich gespannt, woraufhin Papa sich erhob, um nochmal Sonnencreme bei mir aufzutragen. „Jetzt darfst du.", verkündete er nach kurzer Zeit und sah zu mir runter. „Ich muss kontrollieren, dass die Hexe nicht wieder aufwacht.", erklärte ich Papa und wollte mich schon zum Gehen wenden, als er mich aufhielt. „Darf der König euch auf eurer Patrouille begleiten Prinzessin?", fragte er, weswegen ich lachte. „Ja Papa.", betonte ich, woraufhin er sich sein Shirt auszog und wir gemeinsam zum Wasser liefen. Ich hatte mein Einhorn mitgenommen und setzte mich auf dieses drauf, während Papa mich anschob und langsam immer weiter ins Wasser ging, bis er schwimmen musste. „Schneller.", rief ich erfreut, als Papa mich, nachdem wir weit genug vom Rand weg waren, dass uns niemand mehr wirklich sieht, mit Vampirgeschwindigkeit anschob. Das Wasser spritzte aus dem Meer raus, wodurch auch ich klatschnass wurde, aber das störte mich nicht. Als wir ziemlich weit draußen waren hielt Papa an und drehte das Einhorn so, dass ich zum Strand blicken konnte. Er war nur noch ein Streifen in der Ferne. „Du bist ein mutiger Vampirkönig.", stellte ich fest und Papa lachte. „Hast du Anzeichen für die Hexe oder andere Bedrohungen gesehen.", fragte er ernst und sah sich dann um. Auch ich blickte um mich, aber schüttelte dann den Kopf. „Es ist alles sicher.", versicherte ich Papa, der zufrieden nickte. „Dann können wir unsere Patrouille beenden und Nachhause zurückkehren.", schlug er vor und ich stimmte zu. Entspannt schwamm Papa Richtung Ufer zurück und zog mich auf meinem Einhorn hinter sich her, bis ich selbst Boden unter den Füßen spürte. Ich stieg ab, woraufhin Papa das Einhorn hochhob und zu unserem Platz trug. „Willst du schon mal die Luft rauslassen, während ich den Rest zusammenpacke?", fragte Papa und ich nickte. Nach 10 Minuten hatten wir alle Sachen im Auto verstaut und machten uns auf den Heimweg. Die ersten Minuten unterhielt ich mich noch mit Papa, bis mir die Augen zufielen und ich nur noch die Musik aus dem Radio vernahm. Das nächste was ich mitbekam war, wie Papa mich aus dem Auto hob und ins Haus trug. Er lief mit mir ins Bad und begann mir meine Sachen auszuziehen, damit ich mich nochmal abduschen kann. „Ich weiß, dass du wach bist.", flüsterte er, weswegen ich nun doch langsam meine Augen aufmachte und ihn ansah. „Na komm noch schnell das Salz von der Haut duschen und dann kannst du dich ins Bett legen.", erklärte er sanft und stellte mich unter die Dusche. Warmes Wasser prasselte auf mich herab und ließ all den Sand an meiner Haut im Abfluss verschwinden. Nachdem Duschen aß ich noch eine Kleinigkeit und ging dann zusammen mit Papa in mein Zimmer, wo ich mich sofort unter meiner Decke verkroch. „Gute Nacht Prinzessin.", flüsterte Papa noch und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Nacht Papa. Hab dich lieb.", erwiderte ich, bevor ich die Augen schloss und sofort einschlief.

„Ich konnte mich befreien und jetzt wirst du büßen.", zischte die Hexe und baute sich bedrohlich vor mir auf. Ich versuchte zu fliehen, doch konnte ich nur gebannt dabei zusehen, wie sie Schritt für Schritt auf mich zulief und schließlich in voller Größe vor mir stehen blieb. In ihrer Hand hatte sich ein Feuerball gebildet, der immer größer wurde. Gerade als sie ihn auf mich zu schleuderte, schrak ich hoch und fing an zu weinen. „Thalia.", hörte ich Papas besorgte Stimme und sah, wie er in mein Zimmer stürmte. Als er mich verweint in meinem Bett entdeckte, eilte er zu mir und zog mich in seine Arme. Sofort umgab mich ein Gefühl der Sicherheit, weswegen meine Tränen langsam nachließen und ich aufhörte zu Zittern. „Es war nur ein böser Traum.", wisperte Papa und strich mir beruhigend über den Kopf. „Versuch wieder einzuschlafen. Es ist Mitten in der Nacht.", erklärte er mir, doch sah ich ihn panisch an. Er verstand und hob mich hoch, um mit mir in sein Zimmer zu gehen. Dort legte er mich in sein Bett und sich selbst neben mich. Dann zog er mich an sich und ich legte meinen Kopf auf seine Brust. „Dir kann nicht passieren. Jetzt mach die Augen zu und versuch nochmal einzuschlafen.", flüsterte er und legte seinen Arm behutsam um mich. Langsam schloss ich die Augen und hörte Papas Herz regelmäßig schlagen, was mich schließlich beruhigte und ich wieder einschlief, diesmal jedoch ohne etwas zu träumen.

Aufgrund der vielen Rückmeldungen, die mich sehr gefreut haben, hier ein neues Kapitel 😊 Wie findet ihr es?
Ich weiß noch nicht, wie regelmäßig ich es schaffe im neuen Semester zu schreiben, aber ich versuche trotzdem mindestens 2x die Woche was hochzuladen 😉

Die Tochter von Elijah Mikaelson Where stories live. Discover now